Hallo liebe Simmer!
Auf diversen Strecken (z.B. Demostrecke) liegen einige Hundert Meter vor den Hauptsignalen 3 Magnete hintereinander. Wozu sind diese gut??
Mir wird nämlich - unabhängig von der Hauptsignalanzeige - des öfteren deswegen eine ZB aufgezwungen, mit der Angabe 'nach 500Hz zu schnell' bzw. 'nach 1000Hz zu schnell'. Wenn ich mit LZB fahre, passiert dies natürlich nicht 
Danke im Voraus!
MFG, devil
Die Fehlermeldung irritiert mich etwas (könnte aber im Loksim durchaus korrekt sein, ist etwas länger her seit ich eine ähnliche Zwangsbremsung gehabt habe), aber drei Magneten kurz hintereinander sind eine Geschwindigkeitsprüfanlage (GPA) und wenn man da zu schnell ist, gibts ne Zwangsbremsung. Wenn du ein konkretes Beispiel mit genauem Ort nennst, könnt ich es auch mal ausprobieren.
Jan
In der Tat handelt es sich an diesen Stellen um GPEs. Allerdings erfolgt die Beeinflussung bei zu schneller Überfahrt durch einen 2000Hz-Magneten.
ZitatOriginal von Frieder Cramer
In der Tat handelt es sich an diesen Stellen um GPEs.
GPE oder GPA? Oder beides? Oder Tippfehler?
GPA = Geschwindigkeitsprüfabschnitt
Die drei Magneten im Geschwindigkeitsprüfabschnitt heißen Geschwindigkeitsprüfeinrichtung = GPE.
ZitatOriginal von devil86
Aber gilt bei diesen GPAs nicht die Fahrplangeschwindigkeit??
Wenn ich mich Recht erinnere, gilt ab ESig Neustadt 120km/h, aber muss ich diese Geschwindigkeit schon so weit vor dem ESig erreicht haben?
Nein, die GPA prüfen eine Geschwindigkeit, die leicht oberhalb der kurz darauf gültigen Beschränkung liegt. Bei 120 waren es glaube ich ca. 130, aber ich weiß es nicht genau. Ich meine aber, es wäre genau festgelegt, bei welcher Geschwindigkeitsbeschränkung wieviele Meter vorher ein GPA liegen muss und welche Geschwindigkeit dieser prüft.
Tabelle für 2000 Hz-GPA/GPE in km/h und m:
Geschwindigkeit ab Signal/Prüfgeschwindigkeit/Entfernung zum Signal
100/ 120 / 485
110 / 130 / 405
120 / 135 / 355
130 / 140 / 315
140 / 150 / 215
Die letzte Prüfgeschwindigkeit wird nur bei vorübergehenden Langsamfahrstellen angewendet.
Wer es ganz genau wissen will, kann sich von dieser öffentlich zugänglichen Seite der DB eine Reihe von aktuellen Betriebsvorschriften runter laden:
http://www.db.de/site/bahn/de/…egelwerke__snb__2008.html
Z. B. "Zugbeeinflussungsanlagen bedienen", KoRil 483, Modul 483.0101. Auf Seite 28 findet Ihr die obige Tabelle. Herauskopieren geht nicht, weil die PDF-Datei geschützt ist.
Gruß, Hallole
ZitatOriginal von devil86
... aber muss ich diese Geschwindigkeit schon so weit vor dem ESig erreicht haben?
Die Entfernungen sind so gerechnet, dass ein Zug, der mit 160 km/h angebraust kommt, noch soweit runtergebremst wird, dass er am Signal mit der zugelassenen Geschwindigkeit ankommt. Danach geht aber die Bremsung weiter bis Null. Daraus ergibt sich dass der Abstand des GPA vom Signal um so größer wird, je größer die Differenz zwischen Sollgeschwindigkeit und 160 km/h ist.
Es wird immer von 160 km/h ausgegangen, auch wenn die Streckengeschwindigkeit niedriger liegt. GPA werden nur eingebaut, wenn die zulässige Geschwindigkeit vor dem Signal um mehr als 25 % höher ist, als hinter dem Signal. Einzige Ausnahme: Bei der Kombination 130/160 km/h sind es nur 23 %. Falls das Hauptsignal mehrere Geschwindigkeiten anzeigen kann, wird der GPA abgeschaltet, wenn die 25 % nicht erreicht sind.
Es kommt immer wieder mal vor, dass aufgrund örtlicher Besonderheiten die Regelabstände nicht angewendet werden können. Dann muss der Planer einige Sonderberechnungen anstellen. Wenns gar nicht anders geht, muss die Streckengeschwindigkeit herab gesetzt werden.
Gruß, Hallole
