BVG-Chefposten weiter vacant

  • Seit April ist nun schon der BVG Chefposten nicht besetzt, nachdem der damalige Chef von Arnim überraschend verstarb.


    Es winken ein Jahresgehalt von 300.000 € und ein Dienstwagen. Die Aufgabe ist es den Sparkurs fortzusetzen und als neuer Sündebock Berlins dazustehen.


    Der Senat fragte schon verschiedene Spitzenmanager an, wie es heute in der Berliner Zeitung hieß, doch niemand ist bereit dafür.


    Mein Vorschlag. Jetzt lief es ja fast ein halbes Jahr auch ohne ganz gut, also einfach die Stelle streichen.

  • Zitat

    Mein Vorschlag. Jetzt lief es ja fast ein halbes Jahr auch ohne ganz gut, also einfach die Stelle streichen.


    Nein, dann hätte man wieder eine Stelle weniger auf dem Arbeitsmarkt.
    Wie wäre es, wenn man den Posten auf mehrere 1-Euro-Jos aufteilt und so mehrere Arbeitsplätze schafft? :D

    Zitat

    und ein Dienstwagen.


    Aber doch sicher einen U-Bahn- oder Straßenbahnwagen, oder? :rolleyes:

    Zitat

    doch niemand ist bereits dafür.


    Wieso das? Es gibt doch in Deutschland rein gefühlsmäßig mehr Manager und Vorstände als Arbeiter und andere produktive Mitarbeiter, warum will den Job keiner??

  • also ich nehm den Job :D


    Ne mal im ernst das wundert mich auch ein wenig. Wenn ich als arbeitsloser die Qualifikation dafür hätte würde ich mich doch sofort bewerben, nur ist der Haken an der Sache das Menschen wie ich die nur Hauptschüler sind nicht geeignet sind für sowas... :(

  • An die Stelle kommst du selbst mit 1,0 Abi und abgeschlossenen Studium mit Auszeichnung nicht ran.


    Bei der BVG (Bonzenversorgungsgesellschaft) musst du dir einen bestimmten Ruf erarbeitet haben, also vorher in einigen anderen Unternehmen dir einen Namen gemacht haben oder ein passendes Parteibuch besitzen. (Huch, warum bin ich heute so zynisch?? ;) )

  • Warum unbesetzte Stelle?


    1.) Keiner da,der die Stelle für diesen Hungerlohn übernimmt.


    2.) Keiner mit genehmen Parteibuch da.


    1-Euro Arbeit


    So einen Posten kann jeder mit klarem Menschenverstand leiten, das hat mit Kenntnissen rein garnichts zu tun.

  • Zitat

    An die Stelle kommst du selbst mit 1,0 Abi und abgeschlossenen Studium mit Auszeichnung nicht ran.


    joar...


    Zitat

    So einen Posten kann jeder mit klarem Menschenverstand leiten, das hat mit Kenntnissen rein garnichts zu tun.


    denk ich eigentlich auch, aber leider ist das nicht so einfach....


    selbst ein Altenpfleger muss in Bayern mittlerweile Mittlere Reife haben, und das vorallem im sozialen Bereich das ist doch Wahnsinn oder?

  • Hat man in Berlin nicht erst vor ein paar Monaten den BVG-Beschäftigten die Löhne um 10% gekürzt und Arbeitszeitverkürzungen ohne Lohnausgleich durchgeboxt, weil die Personalkosten der BVG angeblich zu hoch und nicht wettbewerbsfähig seien? Und jetzt hat man einfach mal so 3,6 Millionen € für einen Posten, den kein Mensch braucht, zu verschenken. Oder hat sich durch die offene Managerstelle die Transportqualität der BVG auch nur im geringsten verschlechtert?
    Aber so läuft es in der deutschen Wirtschaft: Lohnraub bei jenen Arbeitnehmern, die etwas produktives leisten, um das Geld überflüssigen Bonzen, Aktionären und Managern in den Allerwertesten zu blasen!

  • Zitat

    So einen Posten kann jeder mit klarem Menschenverstand leiten, das hat mit Kenntnissen rein garnichts zu tun.


    Und so 'ne Lok fahren kann auch jeder Depp mit etwas gesundem Menschenverstand ohne besondere Kenntnisse... *fg*
    Ich würde mal sagen, so einfach ist das auch wieder nicht, weil etwas mehr als Sesselwärmen tut so ein Vorstand/Chef dann doch...
    Und Kenntnisse sollte man schon so einige haben, wenn man im Vorstand ist, sonst rennt die Firma an die Wand oder geht zumindest mit viel Dusel "nur" manchmal sehr seltsame Wege, wie das z.B. teilweise bei der DB vorkommt... :D

    Zitat

    Lohnraub bei jenen Arbeitnehmern, die etwas produktives leisten, um das Geld überflüssigen Bonzen, Aktionären und Managern in den Allerwertesten zu blasen!


    Naja, würdest du für das Gehalt eines U-Bahnfahrers die Verantwortung für alle diese übernehmen wollen, in der Presse und Öffentlichkeit auch bei Fehlern (der anderen Mitarbeiter) deinen Kopf hinhalten wollen? Ich würde mal sagen: nein, das macht keiner - und "Chef sein" ist gar nicht so einfach, wie man gerne immer meint und wirklich total überbezahlt sind wirklich nur einige wenige...


    Ich würde nicht unbedingt (Vorstands-)Chef bei so 'ner großen Firma sein wollen, das wäre mir zu viel Stress...

  • @Andreas Z


    Es gibt auch Leute mit Dr.phil in leitenden Positionen beim Verkehrswesen. Das sich da vieles mit Verstand lösen lässt steht ausser Frage.
    Will auch mal behaupten das man zum Lok fahren nur mal ins Gefühl bekommen muss wie man bremst und keine besondern Kenntnisse braucht.

  • Zitat

    Original von Patrick Schardien
    Die Aufgabe ist es den Sparkurs fortzusetzen und als neuer Sündebock Berlins dazustehen.


    Und genau das dürfte der Grund sein, warum niemand den Job machen will ;)


    Aber für 3,6 Millionen im Jahr sich von allen beschimpfen zu lassen, hat auch seinen Reiz ;)

  • Halt, ich hatte oben Monatsgehalt geschrieben. Richtig ist jedoch: Jahresgehalt. Der BVGchef verdient 300.000 im Jahr, also gerade mal 25.000 im Monat und das reicht ja nicht mal für eine Yacht mit Hubschrauberlandeplatz. Ts, da würd ich das auch nicht machen.

  • Und da die 25.000€ ja sicher das Bruttogehalt sind, ist das immer mehr verständlicher, warum das niemand machen will.
    Immer diese Mindestlöhne! :D

  • Ich überlege ob ich nicht einfach mir den Spaß mache und eine Bewerbung an den Senat schreibe.


    Mein Qualifikation: Abgeschlossene Ausbildung als Kaufmann im Eisenbahn- und Straßenverkehr bei Connex. Ich weiß also gleich was Wettbewerb bedeutet. Außerdem, praktische Erfahrungen im ÖPNV als Straßenbahnfahrer (Abi: 3,1 aber das nur am Rande) Ja, das mach ich jetzt mal.

  • Also hier nun mein Bewerbunsgtext, geht heut in die Post.


    Bewerbung um den Chefposten der Berliner Verkehrsbetriebe


    Sehr geehrte Damen und Herren


    In der Berliner Zeitung vom 1. September las ich, dass die Stelle des Chefpostens der Berliner Verkehrsbetriebe noch zu besetzen ist.


    Nach bestandenem Abitur machte ich bei Connex Berlin eine Ausbildung zum Kaufmann im Eisenbahn- und Straßenverkehr. Während dieser Zeit wurde ich, aus eigener Initiative, Gastfahrer bei der Schöneicher–Rüdersdorfer–Straßenbahn.
    Den Anforderungen dieses Posten kann ich sehr gut entsprechen, denn durch meine Ausbildung beim privaten Verkehrskonzern habe ich daher Erfahrungen mit Wettbewerb im Nahverkehr wie er auch auf die BVG in den nächsten Jahren zukommen wird. Zudem habe ich praktische Erfahrungen mit der Basisarbeit von Verkehrsbetrieben, den befördern von Fahrgästen, die bei heutigen Managern leider immer selten geworden ist.


    Um den Sparvorgaben für die nächsten Jahre vorzugreifen liegen meine Gehaltvorstellungen nur bei 200.000€ jährlich, womit ich mit guten Beispiel meinen zukünftigen Angestellten voran gehe. Einen Dienstwagen lehne ich ab, da ich den Kontakt zu meinen Kunden suche und überzeugt bin vom guten System des Berliner Nahverkehrs.


    Ich bin 23 Jahre alt, studiere im Moment Verkehrswesen an der TU Berlin, möchte jedoch das Studium nicht fortsetzen, da mich die Praxis mehr reizt.


    Ich freue mich über eine Einladung zum Vorstellungsgespräch.


    Mit freundlichen Grüßen


    Patrick Schardien



    Anlagen:
    Lebenslauf
    Ausbildungszeugnis

  • Zitat

    Original von AndreasZ
    Naja, würdest du für das Gehalt eines U-Bahnfahrers die Verantwortung für alle diese übernehmen wollen, in der Presse und Öffentlichkeit auch bei Fehlern (der anderen Mitarbeiter) deinen Kopf hinhalten wollen? Ich würde mal sagen: nein, das macht keiner - und "Chef sein" ist gar nicht so einfach, wie man gerne immer meint und wirklich total überbezahlt sind wirklich nur einige wenige...


    Diese Verantwortung übernimmt nicht der Manager, sondern sie wird an Vorgesetzte an der Basis (Verkehrsmeister, Teamleiter) bzw. den Pressesprecher delegiert.


    @Patrick: LOL, viel Erfolg beim Vorstellungsgespräch!
    :D

  • Zitat:
    Einen Dienstwagen lehne ich ab, da ich den Kontakt zu meinen Kunden suche und überzeugt bin vom guten System des Berliner Nahverkehrs.
    Zitat Ende...


    Ich lach mich schlapp. Der ist gut. Damit haste schon einen Fuß in der Tür...:D


    Gruß
    Roland

  • Zitat

    Original von Patrick Schardien
    Zudem habe ich praktische Erfahrungen mit der Basisarbeit von Verkehrsbetrieben, den befördern von Fahrgästen, die bei heutigen Managern leider immer selten geworden ist.


    dem Befördern ;)


    Zitat

    Anlagen:
    Lebenslauf
    Ausbildungszeugnis


    Das Parteibuch fehlt ;) :D


    Aber trotzdem viel Erfolg :D