War da nicht was - Autofreier Sonntag?

  • Sicherlich haben es viele nicht mitbekommen aber letzten Sonntag und erstaunlicherweise auch letzten Donnerstag war autofreier Tag in Europa bzw. zumindest eine als solche propagierte Aktion.
    Im Land Österreich ist die Aktion sogar richtig virbildlich verlaufen. 323 österreichische Städte und Gemeinden
    - haben am Donnerstag teilweise oder ganz auf Pkws verzichtet.
    Näheres hier: http://www.salzburg.com/sn/nachrichten/artikel/1728776.html


    In Deutschland gab es wenigstens einige Aktionen:


    Zum Beispiel im Bereich um Hamburg: An beiden Tagen ist das Fahren mit der U-Bahn-Linie 1, der AKN und den zehn Buslinien gratis. Das galt allerdings nur auf dem Norderstedter Stadtgebiet.


    Infos hier: http://www.ln-online.de/news/archiv/?id=1717068


    In Berlin war nix zu merken. Vor ein paar Jahren war an einem soclehn Tag mal die 2 Stundenkarte einen ganzen Tag gültig. Gerade die sich abzeichnende Einsicht, dass die Ölvorräte begrenzt sind hätte man zum Anlass nehmen können hier wieder etwas mehr draus machen zu können.

  • Mal ganz ehrlich: Hättest du etwas anderes erwartet in einem Land, in dem man 1,80€ für eine Einzelfahrt im Stadtgebiet schulterzuckend hinnimmt, aber 1,46€ für den Liter Sprit als Wucher bejammert?!? Wenn der Deutsche mal einen Tag auf sein liebstes Kind verzichten müsste, grenzt das doch schon fast an Freiheitsberaubung!
    Kein Wunder, dass das in Österreich besser funktioniert (auch wenn da der Nahverkehr auch nicht optimal ausgebaut ist) , denn welche Autoindustrie gibt es da?

  • Haben nicht auch die Grünen immer nach der Bahn geplärrt?
    Und dann werden immer mehr Tarifunkte zugemacht und das Bahnfahren wird teuerer. Fernverbindungen werden ebenso gekappt und Regionen abgehängt.


    Hängt die Grünen, solange es noch Bäume gibt :D

  • Zitat

    Original von StellwerkPsf
    Haben nicht auch die Grünen immer nach der Bahn geplärrt?
    Und dann werden immer mehr Tarifunkte zugemacht und das Bahnfahren wird teuerer. Fernverbindungen werden ebenso gekappt und Regionen abgehängt.


    Hängt die Grünen, solange es noch Bäume gibt :D


    Dem kann ich nicht zustimmen. Als kleiner Koalitionspartner in einer vom "Kanzler aller Autos" geführten Koalition hatten die Grünen zwar einige Kröten zu schlucken und konnten nicht alle Forderungen (zB. abgesenkten Mehrwertsteuersatz für Fernverkehrsfahrscheine) durchsetzen, haben aber zumindest gegenüber der SPD einige Korrekturen zugunsten der Bahn herausschlagen können, zB. Pendlerpauschale für ÖPNV-Nutzer, Verwendung eines Teils der UMTS-Einnahmen für Schieneninvestitionen, konstante und zT. sogar steigende Bundesmittel für den Nahverkehr.


    Ich wage mal die Prognose, dass es ohne grüne Regierungsbeteiligung der Bahn in Zukunft schlechter gehen wird. Die beiden großen "Volksparteien" haben an der Schiene wenig bis gar kein Interesse und dürften bei der anstehenden Haushaltskonsolidierung die Schieneninvestitionen und Nahverkehrsmittel kräftig kürzen. Schließlich ist da deutlich weniger Widerstand zu erwarten als wenn man zB. beim Straßenbau sparen würde X(

  • Zitat

    Original von RainerH
    Ich wage mal die Prognose, dass es ohne grüne Regierungsbeteiligung der Bahn in Zukunft schlechter gehen wird. Die beiden großen "Volksparteien" haben an der Schiene wenig bis gar kein Interesse und dürften bei der anstehenden Haushaltskonsolidierung die Schieneninvestitionen und Nahverkehrsmittel kräftig kürzen. Schließlich ist da deutlich weniger Widerstand zu erwarten als wenn man zB. beim Straßenbau sparen würde X(


    Ich befürchte Rainer, Du hast Recht, obwohl ich es nicht hoffe. Meine Annahmen, dass Politiker und auch das Bahnmanagment zu Vernunft kommen und in der Eisenbahn nicht nur ein profitbringendes Unternehmen sehen, dürften wohl wie eine Seifenblase zerplatzt sein.
    Auch wenn die Bahn garantiert hat, keine weiteren Strecken stillzulegen, sehe ich dem eher pessimistisch entgegen. Durch Heruntertaktung der Zugfrequenzen, werden letztlich auch noch die letzten Fahrgäste auf Streckenabschnitten vergrault, so dass dann ein guter Grund zu Streckenstillegung gegeben wird.


    Gruß kdj

  • Na ganz ehrlich. Erwartet hab ichn nichts besonderes zum autofreien Tag. Aber vielleicht gab es ja in anderen Städten hierzulande noch einzelne Aktionen von Umweltorganisationen. Offensichtlich nicht. Aus den Medien aus den den Sinn.

  • RainerH


    Ach was, das sind populistische Maßnahmen.
    Wenn es um echte Dinge geht wie Streckenstilllegungen geht sowie die Verlegung der Lkw`s auf die Schiene, geht denen doch alles tangential alles am Bobbes vorbei.
    Z.B. In Rheinland-Pfalz hat sich maßgeblich die FDP für den Schienenverkehr eingesetzt.
    Von den Grünen habe ich hier noch garnichts gehört, ausser von einer Abgeordneten, die unserer Region garnicht mehr interessiert seit sie am Trog sitzt.
    Die Grünen machen nix, ausser Sprüche zu klopfen auf die immer noch genug Wähler hereinfallen.
    Wenn wirkliches Interesse da wäre, würde man als allererstes Umstrukturieren, das die Länder ein direktes Mitspracherecht über Rückbauten haben.
    Hat jemals jemand danach gekräht?

  • Zitat

    Original von Patrick Schardien
    Na ganz ehrlich. Erwartet hab ichn nichts besonderes zum autofreien Tag. Aber vielleicht gab es ja in anderen Städten hierzulande noch einzelne Aktionen von Umweltorganisationen. Offensichtlich nicht. Aus den Medien aus den den Sinn.


    Ich wußte nicht einmal von diesem autofreien Tag und ich behaupte zu recht von mir, dass ich mich regelmäßig bilde, besonders was es Politik und Öffentlichkeitsarbeit anbelangt. Da scheint wohl bereits bei der Publikation der Wurm drinne gewesen zu sein. Vielleicht war dieses Unterfangen auch bestimmten Leuten ein Dorn im Auge.


    Gruß kdj

  • Zitat

    Original von StellwerkPsf
    RainerH


    Ach was, das sind populistische Maßnahmen.


    Unter Populismus verstehe ich, von einer breiten Mehrheit der Wähler geforderte Dinge zu versprechen, ohne sich Gedanken um deren konkrete Realisierung zu machen. Die Pendlerpauschale hat dagegen konkret zu einer steuerlichen Entlastung von ÖPNV- Benutzern geführt, genauso wie die erhöhten Bundesmittel für den Nahverkehr Mehrbestellungen von Nahverkehrsleistungen möglich machen. Das hat mit Sicherheit nichts mit Populismus zu tun!


    Zitat

    Wenn es um echte Dinge geht wie Streckenstilllegungen geht sowie die Verlegung der Lkw`s auf die Schiene, geht denen doch alles tangential alles am Bobbes vorbei.


    Wobei du für "denen" so ziemlich jeden Namen einer politischen Partei einsetzen kannst.


    Zitat

    Z.B. In Rheinland-Pfalz hat sich maßgeblich die FDP für den Schienenverkehr eingesetzt.


    Das war jetzt aber ein Witz, oder?!? Die Zeiten, als der Rheinland-Pfalz-Takt bundesweit als Vorbild für integralen Taktverkehr gefeiert wurde, sind vorbei. In RLP wurden die Nahverkehrsmittel gekürzt, indem man die Mittel für Schülerverkehr aus den Nahverkehrstöpfen abzweigte; erst neulich wurde die weit fortgeschrittene Planung zur Reaktivierung der Brexbachtalbahn im Westerwald nicht zuletzt auf massiven Druck der FDP gekippt.
    Auch in anderen Bundesländern gibt es kaum ein Streckenreaktivierungs- oder Straßenbahnneubauprojekt, das von der Partei der BMW- und Porschefahrer nicht torpediert wird. Ich erinnere nur an die Stadtbahn Wiesbaden und die mit ihr verbundene Reaktivierung der Aartalbahn nach Bad Schwalbach.

    Zitat


    Von den Grünen habe ich hier noch garnichts gehört, ausser von einer Abgeordneten, die unserer Region garnicht mehr interessiert seit sie am Trog sitzt.
    Die Grünen machen nix, ausser Sprüche zu klopfen auf die immer noch genug Wähler hereinfallen.


    Die übliche Politikverdrossenheit, die zT. nicht ungerechtfertigt ist. Nur kannst du statt "Grüne" eben auch hier den Namen jeder beliebigen politischen Partei einsetzen.

    Zitat

    Wenn wirkliches Interesse da wäre, würde man als allererstes Umstrukturieren, das die Länder ein direktes Mitspracherecht über Rückbauten haben.
    Hat jemals jemand danach gekräht?


    Die Verantwortung für die Bestellung von Nahverkehrsleistungen wurde schon 1994 auf die Länder übertragen. Um dieses Prinzip auf das Streckennetz zu übertragen, müsstest du das gesamte Streckennetz in einen Flickenteppich von Länderbahnen aufteilen - wie vor 1924. In Einzelfällen mag es durchaus sinnvoll sein, die Verantwortung für eine Strecke in kommunale / landeseigene Verantwortung zu übergeben (zB. Taunusbahn), flächendeckend würde so ein System nur zu Chaos und Unmengen an Bürokratie führen. Man stelle sich einmal vor, ein Zug von Frankfurt nach Berlin müsste sich bei den Länderbahnen von Hessen, Niedersachsen, Sachsen-Anhalt, Brandenburg und Berlin jeweils eine Trasse bestellen und das Zugpersonal auf die Vorschriften und Signale der einzelnen Bundesländer eingewiesen werden...

  • Ich sage ja nicht, dass es noch so ist, aber es ist Tatsache das es die FDP damals war!
    Wo habe ich denn von Aufteilung in Länderbahnen gesprochen? Sagte lediglich das man das EBA auf die Bundesländer aufteilen soll. Warum auch nicht?
    Und selbst wenn wäre es doch in Ordnung, wenn man dafür Personen und Güter auch an den hintersten Zipfel per Bahn fahren kann oder?

  • Hi,


    also wir (und auch niemand sonst) wird die Zeit auf 1900 zurückdrehen können. Da gab es nämlich für die Bahn keine Konkurrenz, und daher war sie auch im hintersten Winkel wichtig.
    Heute ist es halt eine wirtschaftliche Entscheidung. Natürlich wäre es top, wenn sämtliche Strecken mit modernsten Zügen, motivierten Personalen schnell im 10 Minutentakt zu erreichen wäre. Nur das ist einfach Utopie.
    Die Realität ist einfach, dass die Bahn schauen muss, dass sie nicht wirtschaftlich völlig den Bach runtergeht.
    Und da müssen halt unpopuläre Sachen sein, wobei ja der Nahverkehr schon längst von den Ländern bestellt wird.
    Wenn mehr Leute mit der Bahn fahren würden, dann würde die Bahn auch mehr fahren, so einfach ist das. Der Umkehrschluss 'Die Bahn muss mehr fahren, dann fahren mehr Leute mit' funktioniert (leider) nicht.
    Ich persönlich halte das ganze im Moment für einen Knoten, denn man nicht so einfach lösen kann. Und polemische Vorschläge bringen auch nix.


    Tomy

  • @Tomy


    Was soll diese Bemerkung mit 1900?
    Informiere Dich mal über den Transport von Gütern auf Privatbahnen oder auch nur über den Fall "Warsteiner".
    Es geht also sehr wohl etwas mit der Bahn in den hintersten Winkel zu karren. Ansonsten würde es doch kein Pivater, der sowieso auf jeden Teuro achten muss, machen.
    Natürlich fahren mehr Leute mit, wenn mehr Züge fahren und wieder Eilzüge (heute eben Re`s) eingeführt werden.
    Dadurch kann eine zeitliche Konkurrenz zum Auto geschaffen werden, wenn schnelle Züge die Kunden rasch auf Umsteigebahnhöfe verteilen.
    Ausserdem möchte die Bahn im Nahverkehr ohnehin keine Kunden. Um Strecken kaputtzumachen war es z.B. im Bliestal üblich, die am besten besetzten Zugpaare zu streichen. Gutes Beispiel sind auch die Interregios, das waren diese ach so schlecht besetzten Züge......

  • Zitat

    Wenn mehr Leute mit der Bahn fahren würden, dann würde die Bahn auch mehr fahren, so einfach ist das. Der Umkehrschluss 'Die Bahn muss mehr fahren, dann fahren mehr Leute mit' funktioniert (leider) nicht.
    Ich persönlich halte das ganze im Moment für einen Knoten, denn man nicht so einfach lösen kann. Und polemische Vorschläge bringen auch nix.


    Nun, die Realität sieht jedoch teilweise schon wieder ganz anders aus. Höhere Zugtakte müssen nicht generell neue Fahrgäste anziehen, jedoch ist die Wahrscheinlichkeit gegeben, bleibt es über einen längeren Zeitraum bei der höheren Taktung, so dass evt. potenzielle Fahrgäste dies bemerken und ggf. nutzen können. Natürlich gibt es dabei keine Erfolgsgarantie.
    Sicherlich ist es auch nicht sinnvoll, gut genutzte Zugverbindungen mit zu wenig Wagenpark zu quittieren, so dass die Fahtgäste genervt stehen müssen oder sogar Angst um einen Fahrplatz haben müssen. Reisende, welche auf Gepackablagen sitzen; alles schon erlebt. Und das bei 30° im Schatten und ausgefallener Klimaanlage. War letztlich auch der Grund für meine Entscheidung, die tägliche Fahrt zur Arbeit mit dem PKW anzutreten. Leider!


    Gruß kdj

  • Zitat

    Original von StellwerkPsf
    Was soll diese Bemerkung mit 1900?
    Informiere Dich mal über den Transport von Gütern auf Privatbahnen oder auch nur über den Fall "Warsteiner".
    Es geht also sehr wohl etwas mit der Bahn in den hintersten Winkel zu karren. Ansonsten würde es doch kein Pivater, der sowieso auf jeden Teuro achten muss, machen.


    Solange du einen Ganzgüterzug von A nach B karrst, kannst du profitabel Güterverkehr betreiben. Beim Einzelwagenverkehr, bei dem die Wagen einzeln an Anschlüssen eingesammelt, im Rangierbahnhof behandelt und zu Durchgangsgüterzügen gebündelt und am Endbahnhof wieder mit Übergaben auf die Empfänger verteilt werden müssen, sieht das anders aus.

    Zitat

    Natürlich fahren mehr Leute mit, wenn mehr Züge fahren und wieder Eilzüge (heute eben Re`s) eingeführt werden.
    Dadurch kann eine zeitliche Konkurrenz zum Auto geschaffen werden, wenn schnelle Züge die Kunden rasch auf Umsteigebahnhöfe verteilen.


    Das ist richtig, ein dichteres Angebot zieht mehr Fahrgäste an. Nur müssen diese Leistungen auch bezahlt werden. Und solange in unserem Land politische Kräfte das Sagen haben, die Kürzungen bei den Bundesmitteln für den Nahverkehr und eine Umschichtung des Verkehrshaushalts zugunsten des Straßenbaus fordern, bleibt das eine Utopie.


    Zitat

    Ausserdem möchte die Bahn im Nahverkehr ohnehin keine Kunden. Um Strecken kaputtzumachen war es z.B. im Bliestal üblich, die am besten besetzten Zugpaare zu streichen. Gutes Beispiel sind auch die Interregios, das waren diese ach so schlecht besetzten Züge......


    Wie oft den noch?!? Den Nahverkehr bestellen die Länder! Will heißen: Wie oft, mit welcher Kapazität und welchem Rollmaterial die Züge auf deiner Hausstrecke fahren bestimmt nicht das EVU, sondern das ausschreibende Bundesland, bzw. dessen Verkehrsverbund als Besteller. Und die Interregios haben damit überhaupt nichts zu tun, da sie keine vom Land bestellten und bezahlten Nahverkehrs-, sondern eigenwirtschaftlich betriebene Fernverkehrszüge sind/waren.

  • Zitat


    Natürlich fahren mehr Leute mit, wenn mehr Züge fahren und wieder Eilzüge (heute eben Re`s) eingeführt werden.
    Dadurch kann eine zeitliche Konkurrenz zum Auto geschaffen werden, wenn schnelle Züge die Kunden rasch auf Umsteigebahnhöfe verteilen.
    Ausserdem möchte die Bahn im Nahverkehr ohnehin keine Kunden. Um Strecken kaputtzumachen war es z.B. im Bliestal üblich, die am besten besetzten Zugpaare zu streichen. Gutes Beispiel sind auch die Interregios, das waren diese ach so schlecht besetzten Züge......


    Stimme Dir zu. Natürlich funktioniert das nicht auf allen Strecken. Es müssen schon vorher Marktforschungen betrieben werden, um die Anzahl der potenziellen Fahrer zu ermitteln.
    Ich kann mich seinerzeit daran erinnern, mindestens einmal pro Woche eine Frau oder einen Mann mit Block und Schreiber gesehen zu haben, welcher genau Buch führte über alle Fahrgäste - Einstiege, Ausstiege, aktuelle Fahrgäste im Zug. Ja - da ging man durch die Züge und zählte die Leute. Und was hats gebracht - anscheinend hat die Auswertung der Daten nicht dazu geführt, festzustellen, dass die Züge hoffnungslos überfüllt sind. Traurig!
    Bin fest davon überzeugt, würde man besseren Service am Kunden bieten, besonders im Nahverkehr, könnte man die Fahrgastzahlen steigern. Dazu gehören vor allem ausreichende Platzangebote und Zugverkehr mindestens im Stundentakt. Natürlich wird in einem profitorientiertem Unternehmen niemand ein Risiko eingehen wollen. Tja, es scheint wohl doch nicht darum zu gehen, den Verkehr von Straße auf die Schiene zu bringen.


    Übrigens bin der Meinung, dass einzelne Aktionen, also autofreie Tage nicht viel Sinn machen. Folgen Städte solchen Aufforderungen und sperren Stadtabschnitte für Autos, führt dies im Allgemeinen zu Frust, jedoch bestimmt nicht für ein stärkeres Interesse an öffentliche Verkehrsmittel.


    Gruß kdj

  • Zitat

    Wie oft den noch?!? Den Nahverkehr bestellen die Länder! Will heißen: Wie oft, mit welcher Kapazität und welchem Rollmaterial die Züge auf deiner Hausstrecke fahren bestimmt nicht das EVU, sondern das ausschreibende Bundesland, bzw. dessen Verkehrsverbund als Besteller.


    Streitet ja niemand ab. Jetzt jedoch Schuldzuweisungen zu suchen, bringt nichts. Fakt ist, dass die Bahn bzw. die Bundespolitiker sich den Schlamassel schön weit von sich geschoben haben. Und mal ganz im Ernst Rainer: Wär von den frustrieten Fahrgästen sucht die Schuld schon bei den Ländern. Vielleicht wäre hier etwas Aufklärung angebracht, damit evt. Beschwerden an den richtigen Stellen ankommen und vielleicht auch was bewirken.


    Gruß kdj

  • Hi,


    also ich hab schon erlebt, das noch ne Garnitur 610er rangehängt wurde, als abzusehen war, das die bisherigen nicht ausreichen. Da hab ich mich auch gleich beim RAN dafür bedankt.
    Und es bleibt immer noch die Frage wie viel subventionsbedürftigen ÖPNV man haben will. Selbst die S-Bahn in München, die ja nun wirklich gut ausgelastet ist, erreicht nicht annähernd eine Kostendeckung. Daher wird immer ein Zuschuss nötig sein.
    Evtl. liegt ja auch da der Haken:
    In 'armen' Regionen, wo viele Leute Zug fahren, hat auch das Land wenig Geld um Züge zu bestellen, im gegensatz dazu gibt's in den reicheren Regionen zwar das Geld, aber deutlich weniger Bedarf, da da ja jeder ein Auto hat. Also als Lösung die Verantwortung für den ÖPNV von den Ländern auf den Bund übertragen?
    Zum anderen muss man natürlich sich selber fragen, ob man viel Komfort oder eine billige Bahn will.


    Tomy

  • RainerH


    Das Beispiel mit der Strecke war zun Zeiten der Bundesbahn.
    Die Schlaumeier machten eine (einst zweigleisige) grenzüberschreitende Strecke kaputt.
    Das Land bestellt zwar, hat aber keinerlei Einfluss auf die Schienenwege und Infrastrukutr. Und das ist das Problem, das die Bundesländer da nicht intervenieren können und ihnen die Hände gebunden sind.


    Mit den Interregios das stimmt natürlich, dennoch sind sie ein gutes Beispiel dafür, dass die Bahn gut gefüllte Züge weg haben wollte.Warum wohl?

    Einmal editiert, zuletzt von StellwerkPsf ()

  • Zitat

    Original von StellwerkPsf


    Von den Grünen habe ich hier noch garnichts gehört, ausser von einer Abgeordneten, die unserer Region garnicht mehr interessiert seit sie am Trog sitzt.


    Ich kann hier schlecht für jeden einzelnen grünen Kommunalpolitiker sprechen. - Aber wen, wenn nicht die Grünen, soll man denn wählen, wenn man auf ÖPNV wert legt? Bestenfalls die Linkspartei, die aber eh nie regieren will. (Aber das ist ein anderes Thema.)


    Es gab in den siebziger Jahren sogar mal echte autofreie Sonntage. Da fuhr tatsächlich so gut wie nix mehr. Allerdings auf Grund der Ölkrise. Erstaunlicherweise war sowas damals möglich. Heute werden da eher strategische Reserven angezapft, als das nochmal zu versuchen.

  • Zitat

    Es gab in den siebziger Jahren sogar mal echte autofreie Sonntage. Da fuhr tatsächlich so gut wie nix mehr. Allerdings auf Grund der Ölkrise. Erstaunlicherweise war sowas damals möglich. Heute werden da eher strategische Reserven angezapft, als das nochmal zu versuchen.


    Was bringt's? Dann fahren die Leute eben Montag wieder...
    Meine Erfahrung ist die: Sonntag auf die Autobahn, Tempomat rein und man kann recht entspannt Land gewinnen, wenn nicht gerade Ferienende ist. Warum macht man keine autofreien Montage oder Donnerstage?


    Durch solche Aktionen erreicht man nichts! Ebenso durch die künstliche Verteuerung von Benzin/Diesel. Diese Tatsache bringt keinen zusätzlichen Fahrgast in die Züge, erst recht nicht, wenn die Preise da auch wegen der "hohen Energiepreise" ständig angehoben werden. Man schadet nur denen, die dringend auf's Auto angewiesen sind oder z.B. 'ne Ölheizung haben und treibt diese Leute teilweise an den Rand des Ruins oder mitten rein! Die Umrüstung auf Holz oder eine andere Energiequelle ist noch teurer, daher machen das wenige. Und dann fahren die bestimmt nicht mehr mit dem Zug.


    Man befindet sich derzeit auf einem Irrweg!
    Das Auto muss umweltfreundlicher werden, das Bahnangebot muss "besser" werden (um es mal auf die ganz allgemeie Ebene zu heben) und es muss vor allem billiger sein als das Auto, aber nicht dadurch, dass man die Preise für's Autofahren um 4 Teile anhebt und den für's Bahnfahren "nur" um vielleicht 1 oder 2... Das nützt keinem... und wird man den Leuten (und Politikern) kaum erzählen können... Das ist ein komplzierter Prozess.


    Aber man muss weg vom Erdöl, das ist richtig, aber gibt es preiswerte/praktikable Alternativen? Und Erdöl dient ja nicht nur als Treibstoff, das muss man auch bedenken...


    Aber mal anders gefragt: Nehmen wir an, man hätte Autos, die keine oder kaum noch Schadstoffe ausstoßen. Wäre es dann den jetztigen Bahnbefürwortern nicht egal, wie voll die Straßen sind und wie lange die Leute da im Stau stehen? Die Umwelt stört's dann ja nicht und das ist doch derzeit der einzige Aspekt, den man heranzieht, um für die Bahn zu werben. Auch wenn die ja auch nicht so ganz ohne Belastungen auskommt, Strom kommt nicht aus der Steckdose und die Bahn ist glaub' ich der größte Stromverbraucher in Deutschland. (Natürlich ist die Bahn braucht sie weniger, ganz klar)
    Sollte man dann lieber nicht hergehen und die Leute davon zu überzeugen, zu Hause zu bleiben, denn MOBILITÄT allgemein ist nicht gut für die Umwelt? Und dann beim Thema Strom immer wieder die Frage an die Grünen: Warum wollen sie die sicheren deutschen AKWs vorzeitig abstellen und statt dessen lieber Kohle und Öl verfeuern, obwohl es auf ein paar Jahre dann auch nicht mehr ankommen würde? Das riesen "Atom-Loch" mit anderen E-Quellen zu schließen wird nicht gelingen und ich bin mir sicher, dass wir dann einen Boom an vielleicht weniger sicheren ausländischen AKWs erleben werden und dann wäre Deutschland auch beim Strom abhängig! (und die Folgen würden nicht an der Landesgrenze halt machen) Man sollte da mit etwas weniger idealistischer Mentalität rangehen (oder drastisch Strom sparen!), der Atomausstieg erinnert mich leider etwas an die Versprechen der Linkspartei, viel Blabla ohne zu realisieren, was man da eigentlich macht... Also ob man nun den radioaktiven Abfall entsorgen muss oder Millionen Tonnen mehr CO2 produziert, ist in meinen Augen auch so eine Frage nach erhängen oder erschießen... Ok, anderes Thema, es ging um autofreie Sonntage... ;)


    Aber was nutzt uns unser (teilweise teures) Umweltbewusstsein, wenn andere sich einen feuchten Kehricht drum scheren und trotzdem ALLE die Folgen (z.B. Klimawandel) spüren? Irgendwelche Alleingänge sind bei einem globalen Thema fehl am Platz! Aber ich finde es erfreulich, wenn sogar G.W. Bush zum Energiesparen auffordert, auch vielleicht aus anderen Interessen... Leider machen viele seiner "Untertanen" da nicht mit und haben Angst davor, dass ihnen jemand den Sprit für ihre "Trucks" klaut...