Unbekannte Dampflokomotive

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    Und damals wurden die Sachen ja auch in Windeseile konstruiert und haben was getaugt.


    Bitte? Für die 110 hat es viele Jahre und 5 verschiedene Prototypen gebraucht, bei der 120 ebenso (und als sie serienreif war, war sie schon lange veraltet) und die Dampfloks wurden auch nicht aus dem Boden gestampft. z.B. hat man bei der 01 erst verschiedene Loks getestet. (3- und 4-Zylinder)


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    Wenn Du nicht weisst was ich mit Schund meine, schau Dir mal die neuen Fahrzeuge genauer an.


    Also ich hab' jetzt verschiedene Neufahrzuge genauer gesehen. Der ET423 ist nicht so schlecht wie man ihn von mancher Seite gerne hätte und die Siemens-Loks (Taurus, Hercules und 189) machen auf mich auch einen hochwertigen Eindruck, zumindest von der optischen Qualität her, also in etwa das was man beim Autotest als Verarbeitung bezeichnet. Da kommen die älteren Bombardier-Loks nicht so ganz ran, das wirkt irgendwie "billiger". Die neueren (z.B. 185.2) hab' ich noch nicht live gesehen. Und die (ÖBB-)Tfs mit denen ich mich ab und zu unterhalten habe, sind vom Taurus begeistert, sagen sie zumindest.


    Natürlich sind so Sachen wie mit dem 605er immer negative Ereignisse, aber die stehen aber warscheinlich nicht nur wegen der Neigetechnik rum, die Wirtschaftlichkeit ist bei so einem Fahrzeug wohl auch nicht so toll, da kann aber das Fahrzeug nix dafür, wenn es so bestellt wurde, denn ich hätte den 605er eher als 6-Teiler gebaut, weil alles andere ist als ICE kaum tragbar, meiner Meinung nach... (anderes Thema)


    Es kann sein, dass die Qualität nachgelassen hat, aber:
    - die Fahrzeuge sollen heute möglichst billig sein.
    - die Lebensdauer ist meistens auch geringer geplant, denn mit 30 Jahre alten Fahrzeugen wird man bald keine Ausschreibungen mehr gewinnen.
    - und die Fahrzeuge müssen schnell einsatzbereit sein. 10-20 Jahre Entwicklungszeit geht in der heutigen Zeit nicht mehr. Als Folge haben wir viele Fahrzeuge auf dem Stand der Technik, aber eben kaum Zeit zum Testen und Fehler finden. Das ist aber alles bekannt und ich hab' mich sehr gefreut, dass u.a. die Pannen bei der 101 und 120 der 103 das Leben verlängert haben... :D
    (der Unfall von Eschede und die Folgen spielen da auch mit rein, aber das war alles andere als erfreulich...)


    (Mehr oder weniger kleine) Fehler und Fehlkonstruktionen gab's eben schon immer. Ganz früher in der Bahngeschichte ist sowas dann eben einfach explodiert, man erinnere sich an das "Rennen von Rainhill"... ;)


    Zitat

    Wenn Du so genau vergrleichen willst, kannst Du ja mal Kriegseloks mit den heutigen vergleichen.


    Was für "Kriegs-E-Loks"?
    Sowas wie die E18 hat man nicht mehr beschafft und die paar E94 und E44 sind ja keine spziellen "Kriegs-E-Loks", zumindest sind mir keine diesbezüglichen Änderungen bekannt, außer vielleicht der Farbe und den Deckeln auf den Lampen...

  • Ich red ja nicht von der 110 (perfekte Lok!)sondern von der 52 und 42.


    Wenn Du den ET 423 "nicht schlecht" findest, hättest Du damals in Hannover rumfahren sollen *räusper*


    "Mit 30 Jahren alten Fahrzeugen wird man bald keine Ausschreibung mehr gewinnen können"
    -Wer behauptet denn so einen Unsinn?
    Wieso verschrottet die DB die ganzen 103er und auch V100?


    E44 und vor allem E94 waren Kriegsloks, es wurde statt Kuper Aluminium vebaut.
    "Kriegslokomotive" war jede, bei der Sparmassnahmen durchgeführt wurden.

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    Uns ging's aber doch nur mal um die 42/52er. Klar hat die DR auch andere Loks umgebaut.


    Andreas ich habe mich damit auf deine Ausage bezogen das das Rekoprogramm der DR auf mangelnde Fertigungsqualitäten im Krieg beruhte.


    Gerade im Bereich der SBZ war nach dem Krieg die Qualität der Arbeiten schlechter als zuvor!
    Beispiele sind die 99.77-79 oder die 50.40 die Probleme mit den Blechrahmen hatten! Bei der 99.77-79 kamen auch noch Kesselprobleme hinzu, da rissen die Stehbolzen Reiheweiße. Grund war hier zum Teil das Material aber auch das viele Fachkräfte schlichtweg in den Westen übergesiedelt sind.


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    Die S3/6 beim BEM ist Baujahr 1918 und hat jetzt noch den original Kessel drauf,


    Eigenlich wurden Lokkessel zuweilen auch bei ner L4 im RAW getauscht! Also unter den Loks einer Baureihe!


    Zu den Kriegsloks sollte man sagen du kannst das nich direkt vergleichen! Diese Loks wurden kriegsbedingt in sachen Wartung schon mal vernachlässigt und die wurden auch zum Teil im Kriegseinsatz geschunden.
    Da hatte es manche Länderbahnlok vieleicht noch besser, da ja auch manches Personal einfach mit ihrer Lok verwachsen war!

  • meine Güte, was ihr euch streitet...


    Ein paar Anmerkungen:
    - "jede Woche eine Lok aus dem Werk" ist tatsächlich selbst unter den Bedingungen des Zweiten Weltkriegs kaum möglich gewesen.


    - die G12 (BR58) ist ebenfalls unter Kriegsbedingungen entstanden und war die erste deutsche Lok, die wirklich länderübergreifend entwickelt wurde. Als das Reko-Programm einsetzte, waren diese Loks an die 50 Jahre alt.


    - andere BRn wie die 38.10 haben allerdings auch ohne Reko bis in die Siebziger Dienst getan.


    - die Einheitsbaureihen DRG haben konstruktive Probleme mit dem Wagnerschen Langrohrkessel, der eine Neubekesselung nach neueren Erkenntnissen zumindest nahelegte. Die 01.10 der DB haben mit nur ca. 30 Jahren auch neue Kessel bekommen, geschweißt und mit Verbrennungskammer.


    - in der Kriegsproduktion wurde tatsächlich versucht, Buntmetall so weit wie möglich durch Heimstoffe zu ersetzen; im Kesselbau ist das ziemlich ungünstig, weil Alu und Stahl die Wärme wesentlcih schlechter leiten als Kupfer.


    - ganz am Rande noch bemerkt: die dreizylindrige 2'C1'-Schnellzuglok war im Einheitsprogramm zunächst nicht vorgesehen. Man hat der vierzylindrigen Verbundlok BR 02 die zweizylindrige 01 mit einfacher Dehnung gegenübergestellt, und da die 02 schlecht erdacht war, war das Ergebnis vorauszusehen.
    Die Dreizylinderlok kam erst 1935: 01.10


    und das Bild hätte mich _trotzdem_ interessiert, so.

  • Ein paar Anmerkungen:
    - "jede Woche eine Lok aus dem Werk" ist tatsächlich selbst unter den Bedingungen des Zweiten Weltkriegs kaum möglich gewesen.


    Wie ist das gemeint?

  • das ist so gemeint, daß im Zweiten Weltkrieg die Lokomotivfabriken unter Hochdruck arbeiteten, zum Teil mit QUalitätsvorgaben, die sie in Friedenszeiten für unter ihrer Würde gehalten hätten. Die Lokomotiven waren deutlich vereinfacht, um Arbeitszeit zu sparen, und vieles hat man nach dem Krieg nachgerüstet, was an den KDL erst mal fehlte.


    Ich muß aber wohl hier nicht die Entstehung der Kriegslokomotiven beschreiben? Darüber gibts doch hinreichend Literatur.

  • Du wolltest wohl sagen, das eine Lokomtive die Woche im Krieg wenig gewesen wäre?
    Verstehe nicht was Du uns sagen möchtest.

  • Setz dich mal mit der Herstellung der KDL auseinander. Alle Lokomotivfabriken des Reichs und der besetzten Gebiete zusammen habe ungefähr zwei Lokomotiven pro Tag hergestellt. Alle miteinander.
    Es ist schlichtweg unmöglich, jede Woche eine komplette Lokomotive auf die Räder zu stellen, selbst unter den Bedingungen der "Entfeinerung", die auf wesentliche, arbeitsintensiv herzustellende, Bauteile schlichtweg verzichtete.


    NEIN. Eine Lok pro Woche und Werk ist nicht wenig, sondern enorm viel.


    *schwitz* ist es jetzt endlich klar?