Zwei Loks an einem Wendezug?

  • Hallo Leute,


    vor Kurzem habe ich im Bahnhof Gifhorn einen RE nach Wolfsburg gesehen, der zusätzlich zu der Lok vorne, am Steuerwagen noch eine Lok hatte. Also bestand der Zug aus zwei Loks.


    Wieso wird so etwas gemacht? Kann es sein, dass der Steuerwagen kaputt war?


    LG
    ultra

  • Für gewöhnlich wird (wenn die Möglichket besteht), die Schublok vor den defekten Stw gesetzt, sodass du die Formation Lok+Stw+Zug... hast.
    Sollte das aber in einem Kopfbahnhof, etc. nicht möglich oder mit großem Aufwand verbunden sein (mehrere Rangierfahrten notwendig, usw.) und sollte dazu ncoh die Möglichkeit bestehen (Lok ist nutzbar und steht bereit), sollte diese Formation, wie von dir beschrieben druchaus möglich sein.


    Mich würde dann interessieren, was an den LokS (der führenden Lok bzw. der geschleppten Lok) für Einstellungen vorgenommen werden müssen.


    @ ultra: waren denn beide Maschinen "aktiv" (Sta oben, etc.) und haben auch beide "gearbeitet" oder wurde die hintere wirklich nur geschleppt?

  • Wenn der Steuerwagen defekt ist, nimmt man halt ne zweite Lok, um an den Endbahnhöfen nicht zeitraubend umsetzen zu müssen. Meistens läuft die hintere Lok abgebügelt mit.


    Kann man auch des öfteren auf dem RE13 in NRW beobachten...

  • Genau, auch bei einigen Fahrten des Wupper-Express habe ich das schon gesehen (damals meist n-Wagen und entweder zwei 110er oder eine 110 und eine 111). Das letzte Mal ist allerdings jetzt schon ne Weile her.

  • Auf dem RE13 wird das nicht mehr lange beobachtbar sein, da diese Linie demnächst mit Flirts der Eurobahn gefahren wird, ebenso wie der RE3.


    Auf dem Wupperexpreß ist es aber üblich, daß im Falle von defekten Steuerwagen die Lok umgesetzt wird. Einmal hab ich den Zug in Hagen mit einer Lok und ohne Steuerwagen gesehen und einmal habe ich mitgekriegt, wie in Dortmund die Lok ans andere Ende des Zuges umgesetzt wurde.


    Das Sammelsurium an Rollmaterial auf dem Wupperexpreß wird auch bald vorbei sein, denn wenn der RE3 von der Eurobahn übernommen wird, wird der Wupperexpreß die frei werdenden Doppeldecker-Waggons "erben", bis auch diese Linie in die Ausschreibung gehen wird, die Betriebsaufnahme soll spätetsens im Dezember 2017 erfolgen.

  • Ich konnte mal die kombination Br111 dann 4 n-wagen dann noch eine Br111 und noch 3 n-Wagen beobachten.
    Also die 2. Lok hing in der Mitte.

  • Gibt's von München aus regelmäßig mit 218ern und funzt wie bei Triebwagen. Der eine Teil fährt soweit ich weiß nur bis Buchloe (und von da möglicherweise wieder zurück oder zu 'nem anderen Ziel), der vordere Teil fährt weiter nach Kempten, Memmingen oder sowas...


  • es kann auch sein, dass eine Lok überführt wird

  • Die Ruhr-Lenne-Bahn führ während ihrer "Museumszugphase", gerade in der Anfangszeit, auch öfter mal mit zwei Tauri. Da gab es des öfteren mal Kommunikationsschwierigkeiten mit den Steuerwagen.

  • Zitat

    Original von Harry Weston
    Auf dem Wupperexpreß ist es aber üblich, daß im Falle von defekten Steuerwagen die Lok umgesetzt wird. Einmal hab ich den Zug in Hagen mit einer Lok und ohne Steuerwagen gesehen und einmal habe ich mitgekriegt, wie in Dortmund die Lok ans andere Ende des Zuges umgesetzt wurde.


    Das habe ich auch schon mal erlebt. Wie gesagt, das Sandwich ist auch schon ne Weile her und war möglicherweise nur auf den Verstärkerfahrten zwischen Aachen und Düsseldorf.

    Zitat

    Das Sammelsurium an Rollmaterial auf dem Wupperexpreß wird auch bald vorbei sein, denn wenn der RE3 von der Eurobahn übernommen wird, wird der Wupperexpreß die frei werdenden Doppeldecker-Waggons "erben", bis auch diese Linie in die Ausschreibung gehen wird, die Betriebsaufnahme soll spätetsens im Dezember 2017 erfolgen.


    Das klingt mal verlockend! Um was für Doppelstöcker handelt es sich denn? Neuere, mit Klimaanlage? Vmax 160 km/h oder immer noch 140?

  • Ich weiß nicht, welches Rollmaterial auf dem Rhein-Emscher-Expreß fährt. Nur daß die Doppeldecker auf den Wupperexpreß sollen, wenn im Dezember 2009 die Eurobahn an den Start geht.


    Aber streckenseitig ist die Vmax für den Wupperexpreß ohnehin nur zwischen Dortmund Hbf und dem Abzweig Stockumer Straße sowie zwischen Hagen Hbf und Ennepetal höher als 140km/h, dort beträgt sie 150km/h. Um den Wupperexpreß auf ein solides Fundament zu stellen, sind andere Maßnahmen notwendig.


    So wäre es z.B. sinnvoll den Wupperexpreß zumindest in Fahrtrichtung Aachen zwischen Witten und Hagen über die andere Ruhrseite zu schicken, da die nur kurz vorher fahrende S-Bahn regelmäßig einen verspäteten Wupperexpreß abwarten muß, was hier für Chaos sorgt. Oder ein zweigleisiger Ausbau zwischen Wuppertal-Vohwinkel und Düsseldorf-Gerresheim könnte den Fahrplan ebenfalls stabiler machen. Platz genug wäre vorhanden. Zwischen Neuss und Mönchengladbach nutzt der Wupperexpreß die S-Bahntrasse, ein viergleisiger Ausbau an dieser Stelle wäre wenig sinnvoll und auch nicht durchführbar, ohne die bestehende Bebauung zu beschneiden. Hier schneller zu fahren hätte allenfalls den Effekt, daß die Wahrscheinlichkeit, daß der Zug auf eine S-Bahn auffährt, größer wird.

  • Zitat

    Original von Harry Weston
    Ich weiß nicht, welches Rollmaterial auf dem Rhein-Emscher-Expreß fährt.


    111+5 Silberlinge bzw. 4x 140er(?)-Dosto


    Zitat

    So wäre es z.B. sinnvoll den Wupperexpreß zumindest in Fahrtrichtung Aachen zwischen Witten und Hagen über die andere Ruhrseite zu schicken


    Meinst du über Wengern Ost? Da machst du aber immerhin ca. 1 km Umweg. Außerdem bist du auf der Strecke (soweit ich weiß) auch langsamer unterwegs und musst noch mit niedriger Geschwindigkeit in Witten bzw. Hagen-Vorhalle ein- und ausfädeln, was wieder Fahrzeit kostet.


    Zitat

    Oder ein zweigleisiger Ausbau zwischen Wuppertal-Vohwinkel und Düsseldorf-Gerresheim


    Ausbauen musst du nur zwischen Gerresheim und Gruiten ;) Der Abschnitt Gruiten-Vohwinkel ist bereits zweigleisig. Ansonsten könnte man die ganzen Züge in Richtung Köln da auch nicht unterbringen...

  • Der RE3 fährt größtenteils mit 111+5n-wagen. Meistens ist nur 1 Dosto-Garnitur 111+4 140er Dostos unterwegs

  • Ja, soweit waren wir ja schon ;) Aber wenn es 140er-Doppeldecker sind, dann tut sich an der Vmax sowieso nichts. Würde es ja, wie ich dargelegt habe, selbst bei 160er-Doppeldeckern kaum. Und die Doppeldecker aus dem Rhein-Emscher-Expreß sollen halt auf den Wupperexpreß, womit die Rotlinge da verschwinden. Die wird es in NRW überhaupt nicht mehr lange geben. Im RB-Bereich hat die DB ohnehin kaum noch was zu melden, da wo sie noch fährt, wird mit Triebzügen gefahren, und immer mehr RE-Leistungen gehen entweder in die Ausschreibung oder werden vorher umgestellt. Auf dem Rhein-Sieg-Expreß werden ja auch zahlreiche Doppeldecker frei, mal sehen, wo die dann hingehen werden.


    Was die andere Ruhrseite betrifft, die Strecke müßte natürlich ertüchtigt werden. Das Problem ist doch das folgende: Der Wupperexpreß fährt in Witten um *:19 raus, die S5/8 um *:23, bei Verspätungen muß der Fahrdienstleiter entweder den Wupperexpreß umdisponieren oder die S-Bahn stehen lassen, da man bis Hagen nicht mehr überholen kann. Und um diesen Knackpunkt zu entschärfen sollte man darüber nachdenken. Oder zumindest eine Regelung treffen, daß die Fahrdienstleiter in Witten und Hagen-Vorhalle kurzfristig entscheiden, über welche Ruhrseite der Wupperexpreß fährt - wenn die andere Ruhrseite entsprechend ertüchtigt ist. Ich habe übrigens in einem anderen Forum schonmal den Vorschlag gemacht, die Ruhr-Lenne-Bahn ebenfalls nicht über Wetter (Ruhr), sondern über Wetter-Oberwengern, Wetter-Wengern Ost und Witten-Bommern zu schicken, die zusätzliche Fahrzeit wäre angesichts der immensen Wendezeit in Hagen verkraftbar.


    Und ja natürlich, bis Gruiten ist die Fernbahn von Wuppertal-Vohwinkel aus zweigleisig, wegen der Fern- und Regionalzüge nach Köln über Solingen aber auch wegen des Güterverkehrs. Wenn man zwischen Gruiten und Düsseldorf-Gerresheim einen zweigleisigen Ausbau macht könnte man evtl. sogar drüber nachdenken, den Maas-Wupper-Expreß ebenfalls in Wuppertal-Vohwinkel halten zu lassen.


    EDIT: @ Jojo: Laut NRW-Bahnarchiv gibt es nur einen Umlauf mit Doppeldeckern, das ist aber nicht mehr aktuell. Es sind definitv mehrere Umläufe.

  • Zitat

    Aber wenn es 140er-Doppeldecker sind, dann tut sich an der Vmax sowieso nichts.


    Ob jetzt 140 oder 160 km/h, ist doch im Regionalverkehr praktisch nicht von Belang. Selbst mit einer 111 + 5x Bn Ersatzgarnitur (140 km/h), kann man mit einem etwas erfahrenen Tf den Fahrplan des RE200 zwischen Ingolstadt und München knapp halten ohne Verspätung zu machen!

  • Ja, und dann kommt eben noch dazu, daß man streckenseitig nur auf zwei sehr kurzen Abschnitten (Dortmund Hbf - Abzweig Stockumer Straße und Hagen Hbf - Ennepetal) über 140km/h fahren darf und da auch nur 150km/h.


    Um mal ein paar Zahlen zu nennen:


    Wenn man die Einfahrgeschwindigkeit in einem 3km langen Gleisvorfeld von 40km/h auf 80km/h steigert, dann hat man eine Fahrzeitersparnis von 1,9 Minuten. Um denselben Effekt auf freier Strecke zu erhalten, muß die Streckenhöchstgeschwindigkeit auf einer Länge von 26km von 160km/h auf 200km/h erhöht werden. Man sieht also deutlich, daß es wesentlich weniger aufwendige Fahrzeitersparnisse gibt als eine Erhöhung der Streckenhöchstgeschwindigkeit.

  • Zitat

    Original von Harry Weston
    Aber streckenseitig ist die Vmax für den Wupperexpreß ohnehin nur zwischen Dortmund Hbf und dem Abzweig Stockumer Straße sowie zwischen Hagen Hbf und Ennepetal höher als 140km/h, dort beträgt sie 150km/h.


    Woher hast du die Information? Ich habe zwischen Aachen und Mönchengladbach schon Lf6 mit Kennzahl 14 gesehen, d.h. die zulässige Geschwindigkeit muss vorher größer als 140 km/h gewesen sein.

    Zitat

    Um den Wupperexpreß auf ein solides Fundament zu stellen, sind andere Maßnahmen notwendig.


    Gut, da hast du vielleicht Recht. Ich bin davon ausgegangen, dass im Bereich M'gladbach - Neuss, Düsseldorf - Wuppertal und Wuppertal - Hagen mehr Möglichkeiten bestehen, schneller als 140 zu fahren.

    Zitat

    Zwischen Neuss und Mönchengladbach nutzt der Wupperexpreß die S-Bahntrasse, ein viergleisiger Ausbau an dieser Stelle wäre wenig sinnvoll und auch nicht durchführbar, ohne die bestehende Bebauung zu beschneiden.


    Wieso wenig sinnvoll? Es kommt immer wieder vor, dass der WE auf die S8 auffährt. Und was die Bebauung angeht: Die Strecke führt doch zu großen Teilen durch Felder.

    Zitat

    Hier schneller zu fahren hätte allenfalls den Effekt, daß die Wahrscheinlichkeit, daß der Zug auf eine S-Bahn auffährt, größer wird.


    Es bestünde die Möglichkeit, Verspätungen aufzuholen. Für den regulären Fahrplan stimme ich allerdings zu.


    Hmm, beim NRW-Express habe ich schon den Eindruck, dass das höhere Tempo zwischen Eschweiler und Köln einiges bringt. Allerdings handelt es sich dabei um einen sehr langen, zusammenhängenden Abschnitt. Wie gesagt, ich dachte dass es zumindest von Düsseldorf-Gerresheim über Wuppertal hinaus bis Hagen auch schneller ginge.

  • Zitat

    Original von Stevoo
    Woher hast du die Information? Ich habe zwischen Aachen und Mönchengladbach schon Lf6 mit Kennzahl 14 gesehen, d.h. die zulässige Geschwindigkeit muss vorher größer als 140 km/h gewesen sein.


    NRW-Bahnarchiv. Wenn Du das anders beobachtet hast, wird die Information da wohl falsch sein. Genauso falsch wie die Information, daß es auf dem Rhein-Emscher-Expreß nur einen einzigen Umlauf mit Doppeldeckerwaggons gibt.


    Zitat


    Wieso wenig sinnvoll? Es kommt immer wieder vor, dass der WE auf die S8 auffährt. Und was die Bebauung angeht: Die Strecke führt doch zu großen Teilen durch Felder.


    Ein drittes und viertes Gleis für einen einzigen Regionalexpreß? Sicher, der Fernverkehr fehlt in Möchengladbach vorne und hinten (aber wie das bei Schnellfahrstrecke wie Aachen-Köln üblich ist, bündeln diese unheimlich viel Verkehr, so daß eine Stadt wie Mönchengladbach abgekoppelt wird), wenn es auf der Strecke noch den einen oder anderen Fernzug gäbe, wäre das vielleicht gerechtfertigt. Solange es "nur" der Wupperexpreß ist, wäre es sicherlich ausreichend, einzelne Überholmöglichkeiten einzubauen, wenn der Wupperexpreß auf die S5/8 aufgelaufen ist.

  • Zitat

    Original von Harry Weston


    Ein drittes und viertes Gleis für einen einzigen Regionalexpreß? Sicher, der Fernverkehr fehlt in Möchengladbach vorne und hinten (aber wie das bei Schnellfahrstrecke wie Aachen-Köln üblich ist, bündeln diese unheimlich viel Verkehr, so daß eine Stadt wie Mönchengladbach abgekoppelt wird), wenn es auf der Strecke noch den einen oder anderen Fernzug gäbe, wäre das vielleicht gerechtfertigt. Solange es "nur" der Wupperexpreß ist, wäre es sicherlich ausreichend, einzelne Überholmöglichkeiten einzubauen, wenn der Wupperexpreß auf die S5/8 aufgelaufen ist.


    Der Maas-Wupper-Express benutzt auch diese Strecke. Es sind genau die Regionalverkehrslinien, die auch zwischen Gruiten und Düsseldorf-Gerresheim fahren. Außerdem gibt es ja noch den Güterverkehr. Der fehlt meines Wissens wiederum zwischen Düsseldorf und Wuppertal.