Großveranstaltungen

  • Hallo zusammen,
    irgendwie schaffen es meine Profs jedes Jahr auf den Samstag wo Rheinkultur in Bonn ist eine Klausur zu legen. Macht ja soweit nichts aber leider muss ich dann jedesmal mit dem Zug von Köln zurück nach Bonn. Und es ist jedes Jahr das selbe Trauerspiel mit der Bahn und den Fahrgästen. Dazu möchte ich gerne ein paar Gedanken hier zur Diskussion stellen:
    - Wieso schafft es die Bahn in Zusammenarbeit mit dem VRS nicht genügend Zusatzbahnen zu so einer Großveranstaltung zur Verfügung zu stellen? Der Termin ist doch nun nicht erst einen Tag vor der Veranstaltung bekannt und es ist doch wohl nicht wirklich zuviel verlangt mal einen oder zwei Wagons zuzukuppeln oder die Züge in Dreifachtraktion fahren zu lassen. Die Züge sind generell nicht sehr leer, wieso presst man so einen Andrang in sowieso schon fast überlastete Zuglinien?
    - Wieso schaffen es Fahrgäste einfach nicht Lichtschranken freizumachen? Szenario: ein RE mit Doppelstockwagen fährt in den vollen Bahnhof ein, die Türen gehen auf und die Leute fallen fast schon aus dem Zug weil dieser so voll ist. Was machen die Wartenden? Richtig, sie versuchen sich noch reinzuquetschen. Folge: 10min Aufenthalt bis auch die letzte Tür zu ist.
    - In diesem Zusammenhang: wieso gibt es kein Zugbegleitungspersonal mehr? Vor allem bei solchen Situationen müsste doch wohl ein Verantwortlicher ein Machtwort sprechen können. Der Tf kann nur vorne aus dem Fenster gucken und eine Durchsage machen die dann ignoriert wird.
    Dieses Jahr war ich zum Glück relativ früh unterwegs, letztes Jahr habe ich für die Strecke für die ich normalerweise 20 Minuten brauche fast 2 Stunden gebraucht. Das ganze wirft kein gutes Licht auf den VRS und die Bahn. Menschen die an diesem Tag ausnahmsweise die Bahn benutzen werden so abgeschreckt und das negative Image des öffentlichen Nahverkehrs wird verstärkt. Schade.
    Wie ist eure Meinung?
    Grüße

  • [SIZE=3]Es geht auch anders: [/SIZE]


    Link zur NOB mit Sonderfahrplan.
    Da der Link irgendwann nicht mehr ereichbar sein könnte, zitiere ich ihn mal auszugsweise von der Hompage der NOB

    Zitat

    Ende der Kieler Woche und EM-Finale: NOB setzt Sonderzug ein



    Kiel, 27. Juni 2008. Das traditionelle Abschlussfeuerwerk zur Kieler Woche und das Finale der Fußball-Europameisterschaft fallen auf ein und denselben Tag. Um dem zu erwartenden Fahrgastansturm kurz nach Ende des Feuerwerks gerecht zu werden, setzt die Nord-Ostsee-Bahn (NOB) auf Bestellung des Landes einen Sonderzug von Kiel nach Schleswig ein. Dieser fährt ab Kiel 0.38 Uhr. Weitere Haltestellen sind Felde (an 0.51 Uhr), Rendsburg (an 1.11 Uhr), Owschlag (an 1.20 Uhr) und Schleswig (an 1.30 Uhr). Der Sonderzug bietet insgesamt 500 zusätzliche Sitz- und weitere Stehplätze........


    Zur Kieler Woche haben Regionalbahn Schleswig-Holstein und NOB die Züge verstärkt, bzw. zusätzliche Züge gefahren. Der Sonderfahrplan steht leider nicht mehr zum Download bereit.


    Wie die Züge im Einzelen ausgelastet waren, kann ich nicht sagen, da ich nicht nach Kiel gefahren bin.
    Diese Leistungen sind durch die LVS-Schleswig-Holstein bestellt worden.



    Es grüßt


    MichaelB

  • Ich kann da mal von meinen Erfahrungen bei den Kölner Lichtern 2007 berichten: Es gab dazu wenn ich mich richtig erinnere durchaus einige zusätzliche Züge. Generell muss man allerdings beachten, dass es nicht einfach so möglich ist, an einen Zug Waggons anzuhängen oder einen zusätzlichen Triebwagen zu kuppeln (Bahnsteige könnten dann zu kurz sein) und dass im Raum Köln vermutlich nicht viel Luft im Fahrplan ist und eine Strecke ja nur eine begrenzte Aufnahmefähigkeit hat.
    Bei besagtem Event waren zumindest in Deutz auch einige "Ordner", die auf dem Bahnsteig versuchten, die Leute zu informieren und dafür zu sorgen, dass die Züge auch abfahren konnten. Ich stelle es mir allerdings schwer vor, eine zu großen Teilen unvernünftig agierende Meute von Leuten, die unbedingt nach Hause wollen und zu großen Teilen mehr oder weniger betrunken sind, in Schach zu halten. Dass niemand einsieht, dass er so kurz vor dem Ziel (Zug) doch nicht mitfahren kann, ist nach meiner Erfahrung normal. Jeder meint, da müsse doch noch irgendwie ein Plätzchen rauszuholen sein, so dass er noch reinkommt. Da ist wohl die Vernunft der Menschen gefragt, d.h. dass sie nach ein paar Minuten einsehen, dass niemand wegkommen wird, wenn sie in der Tür stehenbleiben.

  • Also nach allem was ich gehört habe, war das Verkehrskonzept der SWB zu Rheinkultur sehr gut. Gerade wenn ich daran denke, daß vor ein paar Wochen zur Nacht der Industriekultur in Essen schon vor dem eigentlichen Beginn alles zusammengebrochen ist.


    Das einzige, was mich irritiert hat, ist daß man den Güterverkehr an diesem Tag nicht komplett über die rechte Rheinstrecke geführt hat. Die Personenzüge hatten wegen der hohen Besucherzahl massive Verspätungen, einen Güterzug habe ich zur Mittagszeit am überfüllten Bonner Hauptbahnhof gesehen, der mit Schrittgeschwindigkeit durchgefahren ist, weil die Menschenmengen bis an die Bahnsteigkante standen. Aber ansonsten denke ich, daß der Verkehr gut über die Bühne gegangen ist.

  • Ich bin ja mal auf die Passiansspiele 2010 in Oberammergau gespannt, mittlerweile ist das nur noch ein Haltepunkt am Ende einer eingleisigen Strecke. Wen mal mit 425 gefahren wird, weil wieder keine 426 da sind, gibt´s schon Probleme an der hintesten Türe. Bis auf Bad Kohlgrub gibt es auch keine Kreuzungsmöglichkeiten mehr. Fragt bitte nicht wer, aber, war´s ein Politiker? schlug vor einigen Monaten vor, die nicht stark frequentierten Halte zu streichen, gut, in Jägerhaus habe ich auch noch nie Fahrgäste gesehen, und dann an den unmöglichsten Stellen die Streckenhöchstgeschwindigkeit anzuheben. Dadurch würde ein Zug ausreichen und Bad Kohlgrub würde auch zum Haltepunkt. Bad Kohlgrub Kurhaus und Altenau sind ja seit einiger Zeit auch nicht mehr besetzt. Wenn man bedenkt, wie viele Sonderzüge früher in Oberammergau waren, oder auch Sonderfahrten mit dem 420 001, der BOB, ... , da wo früher Gleise waren, ist jetzt eine Baugrube und der rechte Teil des Bahnhofsgebäudes steht auch nicht mehr, aber das ist wieder was anderes.


    Der rechte flache Teil steht nicht mehr, das Bild wo der ganze Bahnhof voll steht finde ich grad´leider nicht. X(


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    Wir haben hervorragende Klimaanlagen in den Zügen, von heiß bis kalt ist Alles dabei, nur zur falschen Jahreszeit.


    [SIZE=1]Dieser Betrag wurde schon 2 mal storniert, zum letzten mal von Karstadt am 10.07.2008 15:04[/SIZE]

  • Ich entsinne mich an den Weltjugendtag 2005, als 10.000 Pilger versuchten, in Erftstadt in einen Regionalzug einzusteigen :D

  • Wenn der Zug aus 71,9424460431654676258992857554 DoStos bestenden hat, war das ja kein Problem, es hätte auch jeder einen Sitzplatz bekommen.
    Auch, warum am Freitag kein Wagen zusätzlich angehängt wird hat meißt den Grund, dass einfach die Wagen die da sind, auf den Minimalanforderungen des Fahrplans basieren, wenn dann was passiert ... . Oder einfach zu kurze Bahnsteige wie zwischen Nürnberg und Ingolstadt.
    Nach Altötting fahren auch nicht mehr die Pilgerzüge wie früher.


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  • Die Bahnsteige sind definitiv lang genug um mindestens einen, wenn nicht gar zwei weitere Doppelstockwagen anzuhängen (Ich würde sogar mehr als zwei vermuten, habe aber gerade keine handhabe das nachzumessen). Das hier einfach der Wille gefehlt hat steht für mich außer Frage, denn was für innerbetriebliche Dinge könnten bei einer einjährigen Vorbereitungszeit

    Zitat

    Also nach allem was ich gehört habe, war das Verkehrskonzept der SWB zu Rheinkultur sehr gut.


    Das Konzept mag gut sein, aber es ist einfach nicht aufgegangen. Wenn man keine Kapazität hat darf man den Leuten auch nichts versprechen.

    Zitat

    Das einzige, was mich irritiert hat, ist daß man den Güterverkehr an diesem Tag nicht komplett über die rechte Rheinstrecke geführt hat.


    Ein allgemeiens Problem, nicht nur bei Großveranstaltungen. Wenn eine Eisenbahnstrecke bis an ihre Grenzen befahren wird ist es ander Zeit diese zu erweitern oder Ausweichmöglichkeiten zu schaffen. Wie so oft: wo kein Wille ist ist auch kein Weg.

  • Die Züge fuhren so dicht es ging. Am Wochenende sind die Kölner Lichter, da hat der VRS mehrere zusätzliche Züge bestellt, bis 2.30 soll der Regelfahrplan gefahren werden.

  • Zitat

    Original von Tuetenelch
    Die Bahnsteige sind definitiv lang genug um mindestens einen, wenn nicht gar zwei weitere Doppelstockwagen anzuhängen (Ich würde sogar mehr als zwei vermuten, habe aber gerade keine handhabe das nachzumessen).


    Ganz sicher? Alle Bahnsteige des gesamten Laufwegs des Zuges? Gerade bei Modernisierungen, wenn Bahnsteige erhöht werden, wird das gerne nur auf der Länge gemacht, so dass die regulären Züge gerade so passen. Der alte, niedrigere Rest darf dann auch gar nicht mehr benutzt werden.

  • Zitat

    Original von Stevoo


    Ganz sicher? Alle Bahnsteige des gesamten Laufwegs des Zuges?


    Ich denke, er meint di eStrecke über Eichstätt, ich meine aber die NBS, da muss die Lok über den Bahnsteig fahren, dass die letzte Türe nicht im Dreck steht und in Ingolstadt Nord ist dies bei LZB- Halt gar nicht möglich.
    Noch kurz am Rande wegen Rückbau und Bahnsteigen: Der Bahnsteig von Oberammergau soll jetzt da hin, wo im Moment die Trapeztafel ist und da wo er jetzt ist, ein Parkplatz. Zum Glück heißt der Bahnhof auf dem Bild Obersolnhofen, sonst müsste da auch noch umgebaut werden, zumal die Strecke eh in der Vergangenheit liegt.


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  • Sagt mal, war einer von Euch bei den Kölner Lichtern und kann berichten, wie das Verkehrskonzept funktioniert hat?

  • Zitat

    Original von Martin H.


    Ich denke, er meint di eStrecke über Eichstätt, ich meine aber die NBS, [...]


    Nein, ich denke er bezieht sich wie in seinem Ursprungsbeitrag als Threadstarter auf die Rheinkultur.

  • Zitat

    Original von Harry Weston
    Sagt mal, war einer von Euch bei den Kölner Lichtern und kann berichten, wie das Verkehrskonzept funktioniert hat?


    Ich war dort: Wir wollten eigentlich mit der Vorgebirgsbahn in Richtung Bonn zurückfahren. Da das Feuerwerk erst um 0.00 Uhr endete und wir in Deutz waren mussten wir mit der RB bis Roisdorf fahren ,da keine Stadtbahn zw 0.15 und 5.15 bis Bonn durchfuhr.


    Am Deutzer Bahnhof war es zu voll. Die Polizei hat nur Gruppen zu den S-Bahnen gelasen. Einer vom Bahnpersonal hat dann immer gepfiffen wenn der durchgang wieder gesperrt werden sollte.


    Am Kölner Hbf war es dann ruhiger zwar waren die Bahnsteige von der S-bahn immer noch gut gefüllt, aber Gleis 6/7 war da leerer. Von hier fuhr die RB 26 stündlich um 8 vor bis Bonn (nach Plan) Wir haben einen Sonderzug um 1.56 erwischt (Doppelstock).


    Das einzig Lohnenswerte Foto das ich von einer Bahn war eins von der Alten Lady (Gleispflegewagen der KVB)

  • Naja, zumindest die Nacht über hätte man den Verkehr nach Bonn runter besser organisieren sollen, wenn da zwischen Mitternacht um 5 Uhr morgens nichts gefahren ist.


    Wie dem auch sei, morgen ist in Dortmund die Love-Parade, da hat der VRR ein ziemlich groß angelegtes Verkehrskonzept vorgelegt. Da bin ich wirklich mal hinterher auf die Erfahrungsberichte gespannt.