Bremsgewichte an Fahrzeugen

  • Mahlzeit,


    heute war ich ein bisschen in Frankfurt unterwegs und habe von über 30 Fahrzeugen technische Details, unter anderen auch Bremsgewichte, gesammelt. Dazu habe ich ein paar Fragen, erstmal zur Seite des Triebfahrzeugs, einer Lok:



    Fall 1 - Arbeitendes Triebfahrzeug (Lok)


    Fahrzeug: 146 117
    VMax: 160 km/h
    LüP: 18,9m
    Gewicht: 84 t


    R+E 160: 171 t
    R+E: 145 t
    P+E: 105 t
    R: 126 t
    P: 90 t
    G: 74 t


    1. Was bedeutet die rote Farbe? Wann darf ich die roten Bremsanschriften verwenden?
    2. Was ist der Unterschied zwischen R+E 160 und R+E ?
    3. In Loksim gebe ich die elektrische Bremskraft in kW an. Am Vorbild wird die aber in Tonnen angerechnet. Was ist nun richtig, und wie rechne ich die Bremskraft in Tonnen in kW um?
    4. Was bewirkt die Funktion "Hohe Abbremsung" in Loksim? Hat diese evtl. was mit den roten Zehleb bzw. der Zahl "160" zu tun?



    Fall 2 - Wagen im Fuhrpark (DoSto)


    Fahrzeug: DBpza 753.5
    VMax: 160 km/h
    LüP: 26,4 m
    Gewicht: 47 t / 51 t


    R+Mg: 125 t
    R: 93 t
    R: 88 t
    P: 67 t



    1. Was ist der Unterschied zwischen dem rot angegebenen Bremsgewicht für R und dem normalen?
    2. Gehe ich richtig davon aus, dass die Magnetschienenbremse eine Bremskraft von 32 t hat?
    3. Was genau bedeutet das Gewicht? 47 Tonnen für Leerlast und maximal mit Fahrgästen 51 Tonnen?



    Ich hoffe, dass mir jemand weiterhelfen kann.


    Viele Grüße


    Patrick

  • Ich fang mal unten an:
    1. Das rote Bremsgewicht ist das Gewicht mit angerechnetem Schnellbremsbeschleuniger. Da kann nicht umgestellt werden, das hängt damit zusammen, wie lang der Zug ist und wie viele Fahrzeuge ohne Schnellbremsbeschleuniger darin sind.


    2. Seh ich auch so.


    3. Leergewicht für die Wagenliste, einzutragendes Gewicht, wenn der Wagen besetzt ist.


    Dann die Lok:
    1. Laut Ausbilder hat das mehr die Bedeutung "Achtung!, Lokführer fregen ob die Dynamische Bremse funktioniert!", alle roten haben hier ein E dabei.


    2. R+E 160 darf angerechnet werden, wenn im Zug mehr als 170 Bremshundertstel sind, auch wenn die Lok dann nicht mehr bremst und da auch nichts umzustellen ist.


    3. Nicht die Tonnen in KW sondern die Tonnen in kN. 10 kN sind eine Tonne.


    4. Hohe Abbremsung ist bei klotzgebremsten Loks, dass ab 70 km/h aufwärts der Bremszylinderdruck bei einer Vollbremsung von 4,2 auf gute 8 bar erhöht und bei Unterschreiten von 55 km/h wieder auf 4,2 bar gesenkt wird. Dies ist nötig, da Klotzbremsen im hohen Geschwindigkeitsbereich an Bremskraft verlieren, bei 8 bar im niedrigen jedoch auch bei gutem Wetter die Räder blockieren würden. Scheibenbremsen sind bei allen GEschwindigkeiten recht konstant, wie und ob Loksim das umsetzt, kann ich jetzt so nicht sagen, müsste man bermsend mit einem entsprechenden Fahrzeug testen.


    Hoffe, etwas geholfen zu haben.


    Martin


    __________________
    [SIZE=2]Westfälische Loksim Gesellschaft[/SIZE]
    [SIZE=1]Der schnelle Nahverkehr am Rhein[/SIZE]


    [SIZE=1]Dieser Betrag wurde schon 2 mal storniert, zum letzten mal von Karstadt am 23.02.2009 15:04[/SIZE]

  • Hallo Martin,


    danke für deine Antwort. Nun ergeben sich für mich noch weitere Fragen:


    Wagen
    1. Das heißt, dass ich quasi für Loksim immer den rot angeschriebenen Wert eintragen darf? Ab wann ist denn ein Zug zu lang, um das rote nicht mehr verwenden zu dürfen?
    2. Okay, das werde ich dann dementsprechend in Loksim ändern.
    3. Für den Bremszettel muss ich dann also die 51 Tonnen berechnen, oder?


    Lok
    1./2. Das heißt, wenn ich einen Bremszettel für R+Mg schreibe, verwende ich hier also R+E, beziehungsweise wenn die Fahrzeuge hinter der Lok mehr als 170 Bremshundertstel haben (in konkreten Fall sind es bei R+Mg 218%) R+E 160.
    3. In Loksim gebe ich die Leistung der elektrischen Bremse in kW an:


    [Blockierte Grafik: http://images.br646.de/2009/februar/22-02-2009/bremsen_loksim.gif]


    Nun sehe ich aber nur bei R+E 160 eine Angabe von 163 t bei der BR 246, und das R mit 125 t, demnach hat die elektrische Bremse eine Bremskraft von 38 t. Nur, wie rechne ich das denn nun um, und vor allem, gilt das "E" eigentlich für die komplette elektrische Bremse? Denn irgendwie kommt mir das etwas wenig vor.+
    4. Das Problem hierbei wird dann sein, dass Loksim bei allen Fahrzeugen dann dies erhöht, aber auch in hohen Geschwindigkeiten konstant bremst. Demnach habe ich hier dann eine erhöhte Bremskraft, die total unrealistisch ist. Dazu habe ich mal einen Test gemacht. Ich habe mit einer BR 246 und 5 Doppelstockwagen auf 160 km/h beschleunigt und auf einem genau definierten Punkt mithilfe eines Daueraktiven 2000Hz-Magneten eine Zwangsbremsung ausgeführt. In Versuch 1 ist der Zug mit der hohen Abbremsung ausgestattet, in Versuch 2 ohne. Die elektrische Bremse wird nicht benutzt.


    Erstmal die Eckdaten des Zuges:
    Fahrzeuge: BR 246 + 5 DoSto
    Gewicht: 82 t + 287 t = 369 t
    Bremsgewicht R+Mg: 125 t + 627 t
    Bremshunderdstel: 203 %


    Die Strecke ist eben und ohne Steigungen, Gefälle oder Kurven.


    Bremsweg 1: ca. 490 Meter
    Bremsweg 2: ca. 550 Meter


    Irgendwie kommt mir hier beides als viel zu kurz vor. Wenn ich den Tacho beobachte, dann finde ich das als unrealistisch, weil der ja nahezu richtig fällt. Oder sind solche Bremswerte normal?


    Ich hoffe, dass ihr mir auch hier wieder weiterhelfen könnt.


    Einen schönen Sonntag und viele Grüße


    Patrick

  • Hallo Paddy,


    ich mach dir nur Angaben, die ich mit hoher Sicherheit weiß, bin ja kein Tf, also das ist alles nur mein persönliches (Halb-) Wissen :D


    Ad Wagen:
    3. Klar, du gehst ja davon aus, dass dein Wagen voll besetzt ist.


    Ad Lok:
    1./2. Ja, genau.
    3. Im Prinzip ist die maximale elektrische Bremsleistung (in kW) bei modernen E-Loks/dieselelektrischen Loks genauso groß wie die elektrische Antriebskraft (in kW).
    Das mit den 38t E-Bremskraft in R+E160 wird schon stimmen, ich hab die Werte grade mit denen der Eurosprinter ES64U2 verglichen, hier kommt man bei R+E auf 40t E-Bremskraft.
    Das kann ich mir nur so erklären: Im Prinzip könnte die E-Bremse viel mehr leisten (grade bei der Eurosprinter), aber damit der Zug nicht überbremst wird, muss die E-Bremsleistung begrenzt werden. Hierzu wieder ein Wert der Eurosprinter: Die maximale E-Bremskraft ist bei denen auf 150kN begrenzt, was ja nur 15t Bremskraft entspricht.
    Naja, meines Wissens und auch meinem Gefühl nach bremst in Loksim alles viel zu gut (wenn man die realen Werte nimmt)!
    Als Vergleichsbeispiel nehm ich eine Vorschrift der ÖBB her, die besagt, dass wenn man erst am Vorsignal (Halt zu erwarten) zu bremsen beginnt, muss man eine Vollbremsung einleiten...schlicht, damit man sicher davor zu stehen kommt.

  • Wagen:
    1. Steht in der Ril 408.0722, ist eine ganzseitige Tabelle. In dem Modul steht auch nochmal alles drinnen über R+E 160, wann der Schnellbremsbeschleuniger an Lokomotiven wirkt und solche Sachen.


    3. Sobald die Möglichkeit besteht, dass auch nur iene Person im Wagen mitfährt, muss das Besetztgewicht angerechnet werden, auch wenn´s prqaktisch bei Leerzügen ab und zu das Leergewicht ist.


    Lok:
    1/2. richtig


    3. Die Zeile heißt: Bremsgewicht/-leistung, dabei steht die Mg- Bremse mit Bremsgewicht und die E-Bremse mit Leistung, die Tonnen des Bremsgewichts beziehen sich auf die Bremskraft, die wird im untersten Feld bei kN angegeben und ist allgemein, nicht nur bei der ÖBB auf 150 kN begrenzt.


    Ich konnte selbst mal bei einem Zug, R+E aus 111 und fünf DoStos, Generation 2, bei 140 km/h einen Bremsweg von 460m feststellen, bei Schnellbremsung, immer diese verwachsenen Bahnsteige und Hektometertafeln, dann noch jemand, mit dem man sich unterhaletn kann :D


    Als Nächstes noch, hätte ich vorher dazuschreiben sollen:
    Beim Beschleunigen entspricht eine Tonne 10 kN, beim Bremsen wird die Bremskraft der dynamischen Bremse heutzutage in kN oder Tonnen angezeigt, maximal begrenzt auf 150 kN.
    Dann, ich weiß nciht wer Johann Weger kennt, aber das ist hier in München sozusagen der Eisenbahnguru mit allen Baureihen außer dem 642.
    Die Tonnen beim Bremsgewicht das angeschrieben ist, sind ich will nciht sagen willkürlich, aber ..., hm, schwierig. Und "BRemshundertstel" gibt es außer bei der Eisenbahn außerdem auch nirgends.


    Als Beispiel, dass das nicht passt mit den Gewichten, so im Verhältnis, auch eine 146 hat maximal 150 kN Bremskraft. Du hast hier selbst irgendwann mal die letzten Monate geschrieben, dass ein Metronom Tf bis kurz vor Stillstand nur elektrisch einen Halt angebremst hat, also maximal 15 Tonnen. Wenn jetzt aber der ganze Zug, nein, allein schon die Lok über 100 Tonnen Bremskraft hätte, das würde dann ja besser Bremsen als ein riesiger Betonklotz (5x5x5 km) samt Bremsfallschirm. DAs sit denke ich das beste BEispiel. Die angeschreibenen Tonnen und die BRH dienen nur zur Errechnung, ob ein Zug ohne zusätzliche Geschwindigkeitsbeschränkung eine Strecke befahren kann.
    Anfahrzugkraft sind ja auch immer so um 300kN, also 30 Tonnen, das umgekehrt auf´s Bremsen, dann weit über 300 Tonenn pro Zug, das kann nciht klappen.


    Dann och was, wie schon woanders erwähnt, wirken bei normalen Loks entweder E-Bremse oder oder die Druckluft, was ja in Loksim derzeit noch nciht umgesetzt ist. Sogesehen hat die E-Bremse auch mehr als die beispielsweisen 38 Tonnen der 246, es wirkt halt imme rnur eins, und außerdem hat das Eine mit dem Anderen nix zu tun, die Lok hat maximal nur 15 reale Tonnen, auch wenn es zur Berechnung anders dransteht.
    Und, außer bei der BR E03 braucht die E-Bremse immer Erregerstrom aus der Oberleitung, wenn jetzt Stromausfall ist, darf der Zug aber nicht über Hp0 hinausrutschen, die Druckluft muss das abfangen können, auc bei der Berechnung, deshalb ist der Wert auch nur ein bisschen höher als das normale R.


    War das jetzt halbwegs verständlich?



    10 kN sind 1 Tonne
    300 kN Anfahrzugkraft
    150kN E-Bremskraft
    Dynamisch gebremst Bremsweg doppelt so lang wie der Beschleunigungsweg
    150 kN sind 15 Tonnen
    Im Zug sind sagen wir mal 600 Tonnen Bremsgewicht am Wagen angeschrieben
    Ergibt 6000 kN, theoretisch,
    wäre ein extrem kurzer Bremsweg,
    das nur zu Verdeutlichung.
    Am besten für das Bremsgewicht wäre noch eine Fahrt, bei der man das Bremsgewicht schrittweise so reduziert, dass man gerade noch innerhalb des Bremswegs der Strecke zum Halten kommt, so kann man auch die MBRH rausfinden und sich anhand der Daten der Fahrzege irgendwie die richtigsten raussuchen, und auch muss ausgeglichen werden,d ass die Lok niemals mit E-Bremse und Luft gleichzeitig bremst.


    In Deutschland gilt übrigens, Fährt man mit Mindestbremshundertsteln und beginnt auch erst am Vorsignal zu bremsen, so ist eine SChnellbremsung, ggf. mit Sanden auszuführen, natürlich Quatsch, wenn man grad vom Hp losgefahren ist und erst 40 draufhat, wo 140 erlaubt sind.


    Martin


    __________________
    [SIZE=2]Westfälische Loksim Gesellschaft[/SIZE]
    [SIZE=1]Der schnelle Nahverkehr am Rhein[/SIZE]


    [SIZE=1]Dieser Betrag wurde schon 2 mal storniert, zum letzten mal von Karstadt am 24.02.2009 15:04[/SIZE]

  • Zitat

    Original von Martin H.
    Und, außer bei der BR E03 braucht die E-Bremse immer Erregerstrom aus der Oberleitung, wenn jetzt Stromausfall ist [...]


    Ich würd eher sagen, dass man ohne Oberleitung den erzeugten Strom aus der E-Bremse nicht mehr "loswerden" würde...


    Zitat


    In Deutschland gilt übrigens, Fährt man mit Mindestbremshundertsteln und beginnt auch erst am Vorsignal zu bremsen, so ist eine SChnellbremsung, ggf. mit Sanden auszuführen, natürlich Quatsch, wenn man grad vom Hp losgefahren ist und erst 40 draufhat, wo 140 erlaubt sind.


    Klar ist es Quatsch, aus einer geringen Geschwindigkeit eine Schnellbremsung einzuleiten, nur weil man erst ab dem Vorsignal zu bremsen beginnt ;)
    Hierzu zitiere ich aus der ÖBB-Bremsvorschrift M26:

  • Zitat

    Ich würd eher sagen, dass man ohne Oberleitung den erzeugten Strom aus der E-Bremse nicht mehr "loswerden" würde...


    Bestätigt sich auch durch die Bremswiderstände auf dem Dach des GTW, der den durch das Bremsen mit der elektrischen Bremse erzeugten Strom über Widerstände auf dem Dach in Wärme umwandelt. Generell kann man den Strom ja auch speichern und dann für die Wagen verwenden.


    Wegen der Umsetzung in Loksim, ich werd mal sehen, scheint alles dann letztends so zu sein, das ich nach Gefühl arbeiten werde. Außerdem mache ich mal bald einen kleinen Test mit dem GTW, indem ich den Bremsweg des GTW in Loksim mit dem Originaldaten messe und dann das Gleiche nochmal am realen GTW, wenn das Fahrgastaufkommen es zulässt. So kann ich dann einmal einen etwaigen Wert finden.


    Danke für die vielen Hinweise, ihr habt mir sehr weitergeholfen.
    Einen schönen Sonntag!


    Patrick

  • Zitat

    Original von BR 646


    Bestätigt sich auch durch die Bremswiderstände auf dem Dach des GTW, der den durch das Bremsen mit der elektrischen Bremse erzeugten Strom über Widerstände auf dem Dach in Wärme umwandelt. Generell kann man den Strom ja auch speichern und dann für die Wagen verwenden.


    Da hast du Recht, wobei hierbei das Problem besteht, dass praktisch nur dieselelektrische bzw. ältere E-Loks die entstandene elektrische Energie in Bremswiderständen verheizen, bei neueren Loks wird das alles ins Fahrleitungsnetz zurückgespeist bzw. auch für die Zugsammelschiene (Heizleitung) zur Verfügung gestellt (auch bei dieselektrischen Tfzs).


    Zitat


    Außerdem mache ich mal bald einen kleinen Test mit dem GTW, indem ich den Bremsweg des GTW in Loksim mit dem Originaldaten messe und dann das Gleiche nochmal am realen GTW, wenn das Fahrgastaufkommen es zulässt.


    Uiuiui, Achtung an alle Fahrgäste: Sollte sich Herr PatrickR am Fst eines GTW befinden, so halten sie sich mit Händen und Füßen fest :D

  • Zitat

    Original von BR 646
    Ich im Fst? Das ist doch eh nicht erlaubt. :D


    Seh ich auch so, also besteht hier keinerler Gefahr.


    [Edit: Noch nicht]


    Die neueren Tfz geben wiegesagt den Strom in die Oberleitung ab, die älteren verheizen ihn in Widerständen, diese Wärme wird dann zm BEispiel bei der Münchner U-Bahn, Typ A zur Fahrgastraumbeheizung genutzt.


    Unabhängig davon wird ein Erregerstrom gebraucht und außer bei der E 03, Dieseltfz außen vor, fällt die E-Bremse aus, wenn die Oberleitung keinen Saft mehr hat. BEi der 218 wird beim dynamischen Bremsen beispielsweise das Getriebeöl erhitzt, welches wieder gekühlt werden muss.


    Bevor Du die fahrgäste doch noch durchschüttelst, eine 111 und 5 Dostos haben ungefähr 460 Meter Bremsweg, ohne E-Bremse wird der wesentlich länger, glaubt man zwar nicht, aber in Maisach hatt´ich da schon kurzzeitig mal ...... am Hp0.


    __________________
    [SIZE=2]Westfälische Loksim Gesellschaft[/SIZE]
    [SIZE=1]Der Güterverkehr am Rhein[/SIZE]

  • Zitat

    Ach stimmt, du im Fst, kommt ja so selten vor


    Fst, was ist das? :D


    Zitat

    Die neueren Tfz geben wiegesagt den Strom in die Oberleitung ab, die älteren verheizen ihn in Widerständen, diese Wärme wird dann zm BEispiel bei der Münchner U-Bahn, Typ A zur Fahrgastraumbeheizung genutzt.


    Meine tolle BR 646 beheizt damit die Umwelt :D

  • Auch wenn das Thema schon alt ist... Ich bin hierher gestolpert über Google, weil ich eigentlich nach etwas anderem gesucht habe, aber vielleicht hilft es ja wem, der hier genauso reinrumpelt wie ich.


    Also:
    1. Rote Anschrift an Triebfahrzeugen bedeutet: Das Triebfahrzeug verfügt über dynamische Bremsen, sprich: R+E (elektrisch, bei E-Loks, ETs) bzw. R+H (bei V-Loks, VTs (aka. "Dieseltriebwagen/-züge")) sind vorhanden.
    2. Rote Anschrift an Wagen/Waggons bedeutet: Schnellbremsbeschleuniger. Der Kollege ist der Knackpunkt bei allen weiteren Berechnungen.
    3. R+E160 bedeutet: Das angegebene Bremsgewicht kann angerechnet werden, wenn die gesamte Garnitur aus Lok(s) und Wagen bzw. der Triebzug insgesamt mit allen wirkenden (also nicht abgeschalteten) Bremsen auf mehr als 170 (!) Bremshundertstel kommt. Die 160 hat mit den 170 nix zu tun, die 160 kommt daher, dass man diese spezielle Angabe eingeführt hat, seit 160 km/h als Standardgeschwindigkeit für PZB-geführte Fahrten gilt.


    So, und nun fügen Ex-Ril408, heute BRW, und Ril915 so richtig Rechenspaß hinzu.


    (0. Im besten Fall gibt es Dauer-Bremszettel, dann ist alles fein.)
    1. Triebfahrzeuge sind der erste Spezialfall. Sitzt jemand darauf und bedient das Führerbremsventil, ist auch alles fein. Sitzt keiner drauf, gilt erstmal "X". Was das "X" ist, gleich mehr dazu.
    2. Läuft ein Wagen mit, dessen Bremsen defekt sind, gilt ebenfalls "X".
    3. Läuft ein Wagen mit, der nur weiße (Regio) oder schwarze (Fernverkehr) Bremsdaten hat, gilt ebenso "X".


    Das "X" geht so:
    1. Hat eine Garnitur (ohne Tfz an der Spitze) 32 Achsen oder weniger oder ist sie 200 m lang oder kürzer, gilt "Y".
    2. Hat eine Garnitur (ohne Tfz an der Spitze) mehr als 80 Achsen oder ist länger als 500 m, gilt: weder rotes R noch R+Mg dürfen angerechnet werden, sondern nur das höchstmögliche schwarze/weiße Bremsgewicht (also G, P schwarz, R schwarz).
    3. Dazwischen wird es tricky. Es gilt "Y", es sei denn:
    3.1. Für 2 direkt aufeinander folgende Fahrzeuge
    - oder -
    3.2. Für mehr als 2 Fahrzeuge
    gilt "X".
    Dann nämlich darf R rot nicht angerechnet werden (stattdessen: R schwarz), und R+Mg wird mit "-20 Tonnen pro Fahrzeug" angerechnet.
    Aber:
    4. "X" spielt keine Rolle, wenn die Fahrzeuge am Schluss des Zuges laufen.
    5. Werden insgesamt weniger als 171 Bremshundertstel erreicht, ist pro Wagen mit R+Mg 8t abzuziehen, und für die Lok ist R+E anzurechnen, nicht R+E160.


    Beispiele:
    Lok (R+E160) - Wagen (R+Mg) - Wagen (R+Mg) - Wagen (R+Mg) - Wagen (R+Mg) - Lok (R+E160), z.B. Nürnberg - Coburg auf der VDE 8.1: alles anrechnen


    Lok (R+E160) - Wagen (R+Mg) - Wagen (Bremse aus) - Wagen (Bremse aus) + Wagen (R rot) + Wagen (R+Mg) + Wagen (R+Mg) + Wagen (R+Mg) + Wagen (R+Mg) + Wagen (R+Mg): 1. keine 171 Bremshunderstel insgesamt, darum für die Lok nur R+E anrechnen und zusätzlich pro Wagen mit R+Mg 8t abziehen; 2. zwei aufeinander folgende Wagen mit defekter Bremse, darum für diese Wagen 0t, für Wagen mit R+Mg Bremsgewicht - 20t anrechnen, für den Wagen mit R rot nur R schwarz anrechnen


    Lok (R+E160) + Lok (R+E160) + Wagen (Bremse aus) + Wagen (R+Mg) + Wagen (R+Mg) + Wagen (R rot) + Wagen (R+Mg) + Wagen (R+Mg) + Wagen (R+Mg) + Steuerwagen (R+Mg):
    (a) Fährt der Zug mit Loks voraus, dann wird in der 2. Lok das Führerbremsventil nicht bedient, und direkt darauf folgt ein Wagen mit abgeschalteter Bremse. Darum pro Wagen mit wirkender R+Mg 20t abziehen, die 171 Bremshundertstel dürften auch nicht erreicht werden, pro Wagen in R+Mg 8t abziehen und für die Lok nur R+E annehmen, und für den Wagen mit R rot ist R schwarz anzurechnen. Abgeschaltete Bremsen zählen nicht, da also nicht etwas abziehen, 0 bleibt 0.
    (b) Fährt der Zug mit Steuerwagen voraus, sind gleich 3 Fahrzeuge am Zugschluss, deren Führerbremsventil nicht bedient wird oder deren Bremsen abgeschaltet sind. Das ist wegen (4) erst einmal unwichtig. Es können also beim selben Zug, nur mit anderer Fahrtrichtung, alle wirkenden Bremsen angerechnet werden. Da jedoch auch in diesem Fall die 171 Bremshundertstel nicht erreicht werden dürften, gilt wie gehabt: Lok nur mit R+E anrechnen, Wagen in R+Mg minus 8t pro Wagen.


    Das ist alles DB Regelwerk. Bei anderen EVUs sieht das anders aus. ÖBB und SBB zum Beispiel kümmern sich nicht um die 8t oder die 20t. So macht eben jeder seins. Als Tf oder Bereitsteller bei der DB sollte man diese Sachen aber drauf haben, samt der noch dazu kommenden 2/3-Regel usw usw.


    Simmer können aber einfach annehmen, dass alle Bremsen wirken ;)

  • Lustig wird's dann, wenn eine Bremse ausfällt und die Bremshundertstel mehr werden ;-) Generell wird in Sachen Bremsberechnung in Deutschland etwas sehr viel Voodoo betrieben... In anderen Ländern ist der Schnellbremsbeschleuniger, wie bei uns ja auch die ep-Bremse z.B., ein reines Goodie und wird nicht einberechnet.

    Triebfahrzeugführer im Streckendienst der DB Fernverkehr in Frankfurt/Main
    BR: 101, 120, 147.5, IC-Steuerwagen, IC2-Steuerwagen, 401 ("ICE 1"), 402 ("ICE 2"), 403 ("ICE 3"), 406 ("ICE 3M"/"ICE 3MF"), 407 ("neuer ICE 3"), 411 ("ICE T"), 415 ("ICE T")

  • Ich frage mich ja schon seit längerem, wieso es keine App gibt, die das kann... Wäre für frische EIBs oder Quer-Tfs mal ne schöne Aufgabe, eine zu bauen. Ich meine, es gibt eine Casino-App... ^^


    --------------- 1. Februar 2018, 22:46 ---------------
    Knobelaufgabe für alle Interessierten:


    Lok 143, Lok 101, Dosto 1, Dosto 2, Dosto 3, Dosto 4, Dosto 5, Dosto 6, Dosto 7, StW Dosto 8


    Erstmal: alle Dostos sind 2010er.
    (a) Fahrtrichtung Loks, beide Loks arbeitend
    (b) Fahrtrichtung StW, beide Loks arbeitend
    (c) Fahrtrichtung Loks, nur 143 arbeitend
    (d) Fahrtrichtung StW, nur 101 arbeitend
    (e) Fahrtrichtung Loks: nur 143 arbeitend, Dosto 1: Bremse ausgeschaltet
    (f) Fahrtrichtung StW: Dosto 1: Bremse ausgeschaltet


    Dann: Dieselben Konstellationen, aber Dostos 2-5 klotzgebremst und nur KE-PR.
    Dann: Ebendiese Konstellationen, aber Dosto 7 mit Fehlercode 73 in der Gleitschutzeinrichtung.


    1. Wagenliste, Bremszettel?
    2. Was ist noch zu tun, wenn die diversen Dinge bei voller Bremsprobe festgestellt werden?