Infos über Fahrpläne von Dampfloks

  • Vor ein paar Wochen ist eine (glaube polnische oder russische) Dampflok mit beeindruckender Rauchentwicklung durch Erkner (und den Osten von Berlin) gefahren.
    Die Sicht auf der Strecke lag danach bestimmt 10 Minuten lang bei maximal 100 Metern. 8|
    Bei erlaubten 120 km/h bzw. kurz hinter Erkner 160 km/h hätte ich mich als Lokführer etwas unwohl gefühlt.


    Bekommt man irgendwo Fahrpläne für solche Züge oder muß man da Glück haben? Vielleicht kann man ja mal mitfahren, solange es solche Lokomotiven noch gibt.

  • Beim durchführenden Verein oder Museum gibt es die Fahrpläne, aber teilweise nur gegen Gebühr oder nach Fahrkartenkauf. Es lohnt sich auch, bei Drehscheibe Online mitzulesen - da wird so was auch oft vom Veranstalter oder von interessierten Dritten bekanntgegeben.


    Wenn du irgendwie eine Nummer der Lok hättest, ließe sich auch herausfinden, wem sie gehört und wer da Ansprechpartner ist... aber wenn es nicht genau dieses Fahrzeug sein muss, sollte es da mehr als genug Gelegenheiten geben. Guck zum Beispiel mal hier: http://berlin-macht-dampf.com/…nprogramm-2011-ab-berlin/


    (Und ich kann dir auch einen Abstecher zu den diversen sächsischen Schmalspurbahnen, z. B. nach Oschatz, wärmstens empfehlen... da wird die Bahnromantik nämlich nicht durch Ks-Signale und Betonschwellen gestört. Ist ja von Berlin nicht so weit.)

  • Die Nummer der Lok war leider nicht zu erkennen, die fuhr auf dem Gegengleis und kreuzte sich mit einem auf "meinem" Gleis vorbeifahrenden Güterzug. Ich vermute nur daß sie polnisch war, weil polnische Waggons dranhingen und sie aus Richtung Polen kam. Von Erkner aus bis Polen sinds nur etwa 60km.


    Schmalspurbahnen sind sicherlich eine Alternative, aber Vollbahnen gefallen mir besser. Die Schmalspurbahnen sind mir dann gleich wieder ZU langsam, weil ich prinzipiell schnelles Fahren mag. Das ist ja mit vielen Dampfloks durchaus möglich. Betonschwellen und Kombisignale stören mich weit weniger als der kleine Zeiger zu weit links. *g* Güterzüge bilden eine Ausnahme, da reichen mir die 90 km/h.


    Auf jeden Fall danke für die Tips. Im Voraus zahlen werd ich dafür aber nix, erst recht nicht für eine Fahrkarte, wo ich die Route noch nicht kenne. Merkwürdiges Geschäftsmodell, aber wahrscheinlich muß einem egal sein, wo man mit der Dampflok fährt... ;)

  • Na ja, Termin und Route sind natürlich vorher bekannt - die genauen Fahrzeiten werden aber manchmal geheim gehalten, um auch Fotografen an der Strecke zur Kasse bitten zu können.


    Finde ich auch bescheuert - ist aber leider so. Natürlich auch nicht immer.

  • Verstehe ich nicht. Wenn diese Fotografen IRGENDWAS haben, dann ist es GANZ VIEL ZEIT. Wird also nichts bringen, ich denke wenn die allein den Tag wissen, dann wird die Strecke eben ab morgens belauert bis der Zug irgendwann vorbeigekommen ist.

  • Um es kurz zu machen.
    So wie sich manche selbsternannten Starfotografen gegenüber den Fahrgästen,Veranstaltern und auch Personalen eines solchen Sonderzuges zum Teil verhalten müssten sie eigentlich 2 Fahrkarten kaufen. Und bei den Fotografen die zur Kasse gebeten werden handelt es sich meist um Leute die sich professionelle Ausrüstungen leisten können. Da sollte ein kleiner Obolus der zur Erhaltung des Fotoobjektes dient schon drin sein. Denn ohne Geld gibt es keine Hauptuntersuchung und ohne die gibt es auch keine betriebsfähige Dampflok. Egal ob schnell fahrend oder langsam.
    Vom kleinen Familienvater der mit seiner Digiknipse ein Gelegenheitsbild macht verlangt doch keiner was.


    Übrigens wer schnell Schmalspur fahren will, ist beim Molli an der richtigen Adresse.


    Gruß André


  • Vom kleinen Familienvater der mit seiner Digiknipse ein Gelegenheitsbild macht verlangt doch keiner was.


    Doch - alles schon vorgekommen. Und ich bin da auch schon blöd angemacht worden, weil ich eine in der Gegend rumstehende Dampflok fotografiert hatte, ohne vorher brav meinen Obulus zu entrichten.


    Fotofahrpläne verkaufen finde ich echt okay - aber in dem Moment, in dem suggestiert wird, Fotos ohne Fotogenehmigung seien illegal, fühle ich mich vergackeiert und wenn dann noch gedroht wird, ist auch ganz schnell der Tatbestand der Nötigung erfüllt.


    (Der Chäs geht allerdings hauptsächlich von ein paar schwarzen Schafen der Szene aus und wird nicht von der breiten Mehrheit der Vereine und Museen getragen. Das ist mir schon bewusst.)

  • Spätestens wenn irgendwelche nichts zahlenden, neben dem Zug verkehrsgefährdend mit dem Auto entlangrasenden selbsternannten Bellingrodtnachfolger anfangen das Lokpersonal anzumaulen, weil dieses sich an Regelwerke und Unfallverhütungsvorschriften hält und im Gleisbereich eine Warnweste an hat, hört für mich der Spaß auf...^^

    Triebfahrzeugführer im Streckendienst der DB Fernverkehr in Frankfurt/Main
    BR: 101, 120, 147.5, IC-Steuerwagen, IC2-Steuerwagen, 401 ("ICE 1"), 402 ("ICE 2"), 403 ("ICE 3"), 406 ("ICE 3M"/"ICE 3MF"), 407 ("neuer ICE 3"), 411 ("ICE T"), 415 ("ICE T")

  • Na, so einer bin ich aber nicht. Und Unhöflichkeit auf der einen Seite ist keine Entschuldigung für halbkriminelle Dreistigkeit auf der anderen Seite.

  • Nun aber "Butter bei die Fische" Welche Lok war es denn und welcher Verein?


    Im Übrigen fahre ich dahin wo ich angeblafft werde einfach nicht mehr hin.
    Im Preßnitztal habe ich sogar bezahlte Charterfahrten fotografiert weil ich zufällig vor Ort war und niemand hat mich angeblafft. Danach dem Personal paar Euro in die Kaffeekasse gegeben und weiter gings mit Arzgebirgischer Gemütlichkeit.


    Aber im großen und ganzen denke ich wird es mehr Fotografen geben die es mit Gesetzen nicht so ganz ernst nehmen (Nutzung bzw Beschädigung von fremden Eigentum, Betreten von Betriebsgelände, Bahnanlagen, Gefährdung vom Bahnverkehr usw) als Vereine die da negativ auffallen.

  • In meinem Falle war's eine 01 in München Ost, frag mich nicht, welcher Verein.


    Viel krasser war aber dieser Fall: http://www.drehscheibe-online.…read.php?3,5064228,page=1 (Verein wären die Sachsenfreunde Deister). Das war ganz kurz, nachdem ich nach Dresden gezogen war. Leider hatte ich dann doch vergessen, einfach so aus Prinzip ein paar Fotos zu machen.


    Und nochmal: Die weite Mehrheit der Bahnvereine und -museen ist nett und vernünftig. Aber es wäre gelogen zu behaupten, dass es solche schwarzen Schafe nicht gibt. Und Korpsgeist hilft keinem weiter.

  • Natürlich.
    Ich denke aber trotzdem das man den netten Vereinen schon etwas zu kommen lassen kann auch wenn man nur den Zug fotografiert.
    Und wen dies für unseren User Ninja als Sinnlos erscheint Fahrpläne für Fotografen zu verkaufen, wird es sicherlich bald sinnloser sein sich noch an Bahnstrecken zu stellen um Dampfloks zu fotografieren. Es wird bei vielen Vereinen schon "eng" eine "Landplage ;-) " wie die Reko50 am laufen zu halten. Da ist es um die Schnellfahrer (so viele sind es auch nicht mehr) nicht besser bestellt. Da wird jeder Cent gebraucht. Ich hab da einen riesen Respekt vor solchen Vereinen wie die Preßnitztalbahn oder die Jungs in Schönheide wo über Jahre hinweg Dampfloks ihre Untersuchungen erhalten. Mit viel Eigenleistung und Sachverstand. Und dort erschwerend noch das ganze Drumherum in Form von Strecken, Wagen, Gebäuden. Die haben ja alles aus dem Nichts wieder aufgebaut. Und da gibt man denke ich schon gern etwas.


    Zur Sache der Sachsenfreunde Deister.
    Ich hab das ja damals auch mitverfolgt. Persönlich finde ich den Ton der "Sachsenfreunde" der dort angeschlagen wurde auch unpassend und nötigend. Ich halte es da lieber mit der Ehrlichkeit des Fotografen etwas beizusteuern. Nur wer ist da so fair..? Ich würde sicherlich maßlos enttäuscht werden. :-)

  • Tja - die Spende ist halt was, worauf man keinen Anspruch hat. Also ist es allemal besser, nett zu bitten als harsch zu fordern. Da wird man dann zwar bestimmt keine 50 Euro von jedem einzelnen Fotografen kriegen, aber wenigstens versaut man sich nicht auf alle Ewigkeit den Ruf.


    Ich hänge aber auch nicht emotional an den Wasserkochern und sag ganz ehrlich - wenn man so was nicht durch Fahrgasteinnahmen zumindest in die Nähe der Wirtschaftlichkeit bringen kann, dann gibt's in diesem Land halt anscheinend einfach zu viele fahrfähige Dampfloks, die einfach keinen Menschen interessieren. Sorry.

  • Zumal wir bei dem Punkt angekommen sind, wo auch die Historiker (also die richtigen, nicht die Fans), Archäologen etc. anfangen zu protestieren, dass auf Gedeih und Verderben (heißt das so...?) alles fahrfähig gehalten wird. Denn je länger ein Fahrzeug fahrfähig gehalten wird, v.a. aber wenn ein Fahrzeug betriebsfähig restauriert* wird, desto mehr historisch bedeutende Substanz wird vernichtet. Genau so wie auch die Rekonstruktion einer Burg für einen Mittelalterfan toll sein mag, für die Wissenschaft wird die Ruine de facto zerstört. *Eigentlich müsste das "rekonstruiert" genannt werden. Eine Restauration bedeutet lediglich die Erhaltung und Sicherung der fortbestehenden Originalsubstanz. Das heißt maximal Rostschutzmittel damit Rostlöcher nicht wachsen, nicht aber Flickung der Löcher. Vergleiche Restauration von mittelalterlichen Fresken.)


    Und Spenden sind oftmals etwas, was überraschend gut läuft. Nicht für alles geht das; Fahrkartenverkauf ist schon sinnvoll, man muss ja halbwegs sinnvoll planen können, das ist mit Spenden nicht drin. Aber für Dinge, die nicht auf Termin finanziert sein müssen sondern halt so gemacht werden, wie das Geld reinkommt (bspw. Restaurierungs- oder Rekonstruktionsarbeiten an Gebäuden etc.) kriegt man auf Spendenbasis erfahrungsgemäß in der Regel langfristig mehr rein. Jüngstes Beispiel bei uns bei der Parkbahn: Bei unserem Jubiläumsfest hatten wir Gastronomie, u.a. Saitenwürste. Der Preis, den wir verlangten, war sichtbar schon nahe an der Grenze dessen was man verlangen kann. Beim Halloweenfahrtag hatten wir wieder welche; diesmal aber auf Spendenbasis - und bekamen im Schnitt das Anderthalbfache bis das Doppelte des Preises vom Jubiläum.

    Triebfahrzeugführer im Streckendienst der DB Fernverkehr in Frankfurt/Main
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  • Ich denke ich muß das mal differenzieren. Wenn sich ein professioneller Fotograf mit professioneller Ausrüstung an die Strecke (oder Lok) stellt, um seine professionellen Bilder hinterher professionell zu vermarkten, dann finde ich es durchaus angebracht, wenn der für die Pläne oder Karten bezahlen muß. Aber wenn man sich mit seiner Handykamera ein paar Bilder fürs persönliche Album macht oder einfach nur das Ding in Fahrt sehen will (solange noch nicht das gesamte Streckennetz mit Schallschutzwänden zubetoniert ist), finde ich es wenig sinnvoll. Und natürlich bezahle ich meine Fahrkarte, wenn ich da mitfahren will - das ist was ganz anderes als ein Fahrplan!


    Ich finde es auch gut wenn sowas erhalten bleibt. Genauso wie jede Lok, von der es nur noch wenige gibt. Ich würd z.B. gerne auch nochmal mit einer 103 fahren, oder die inzwischen auch in die Jahre kommende 101, die mit Abstand den kernigsten Fahrmotorklang hat. Oder die gute alte Schießbude... sowas wirds auch nie wieder geben. Allerdings scheitert man ja schon daran, eine einzelne noch fahrtaugliche 143 vom Schrottplatz zu retten, selbst wenn man damit gar keine Fahrten mehr machen möchte. Da kacken sie sich ein, weil ein paar kg Kupfer in den Fahrmotoren stecken und der Stahl wieder in den Ofen kann.


    Was das kostet, eine Lok Betriebsfähig zu halten, weiß ich nur an Ansätzen - finde es aber traurig, daß allein die Hauptuntersuchung so teuer ist. Wenn ich das Startkapital bekommen könnte, würde ich mir auch eine 185er oder so nehmen und damit echte Transportleistungen erbringen. Aber sowas ist in D heutzutage wohl nicht mehr möglich. Zumindest der Betrieb einer einzelnen modernen Lok wäre wirtschaftlich möglich, wenn man Aufträge bekommt. Aber die großen Unternehmen wissen eben leider, wie man sich auch die winzigste Kokurrenz vom Hals hält. Auch wenn man manchen Menschen damit Träume zerstört. So weit kann Geld gar nicht denken.


    Sorry für OT, aber passt hier gerade rein.

  • Hallo Ninja so OT bist du gar nicht.. :)


    as du im ersten Absatz beschreibst genau das ist das was ich auch denke.Bei den E-Loks ist das interesse leider beim breiten Puplikum nicht so groß Für viele ist die gute alte Bahn eben noch die zischende und dampfende schwarze Dampflok. Lok´s die an der Strippe hängen kann man ja (noch) zur genüge auf den Bahnhöfen sehen. Wenn man bedenkt das eine HU einer E-Lok im Gegensatz zur Dampflok noch überschaubar ist, ist das schon schade. Aber wie Julian schon treffend beschrieb, die selbsternannten Bellingrodtnachfolger sind doch schon heute erzürnt wenn eine V180 eine 03 nachschiebt. Nun stell dir mal vor da hängt eine E95 davor. Undenkbar. Aber zum Glück gibt es noch einige Vereine und Firmen die wenigstens ein paar ehemalige Bundesbahn und Reichsbahnmaschienen versuchen zu erhalten.


    @Julian. Man sollte den Historikern aber nicht verraten, das bei den meisten Loks bis auf den Rahmen nichts Original ist. Der Kesseltausch zur HU war schon sehr früh ein Mittel um Instandhaltungszeiten zu minimieren. Vorm Krieg verloren viele Länderbahnloks ihre kupferne Feuerbüchsen, Stahlfeuerbüchsen mussten reichen. Schlepptender fanden sich zu weilen an ganz anderen Baureihen wieder. Angebaute Spurkranzschmierung, elektrisches Licht, Turbogeneratoren sind da nur kleine Dinge. Nicht zu vergessen das die Bundesbahn nach 1945 reihenweise Altbau 50er mit brauchbaren 52 Kesseln ausrüstete. Da hatte man eine Chance vertan denn der St47 Kessel ist doch bestimmt besonders historisch wertvoll. Die Reichsbahn mit ihrem Rekoprogramm. Der Dolchstoß im Rücken der Historiker. Die Sächsiche IVK im Rekoprogramm teils mit geschweißten Drehgestellen ausgerüstet, geschweißte Wasserkästen, Kessel usw. Wenn man es aber historisch besonders korrekt angeht, reicht es doch eigentlich ein Museum zu eröffnen in dem ein klumpen Eisenerz liegt und man eine Tafel befestigt was man daraus alles machen könnte.
    Back to the Roots. ;)


    Ich denke Technik sollte und muss man so erleben können wie sie auch in Betrieb war. Eine kalte Dampflok ist wie ein Fernseher ohne Strom. Ganz nett anzuschauen, man kann es irgendwo hinstellen aber so recht Sinn macht es nicht.


    ps. Wenn es Bockwurst mit Brötchen gibt, komm ich auch mal vorbei.. :D
    Gruß André