In Zürich wurden nun -streng nach Linie- die Kostendeckungsgrade veröffentlicht. Die Ergebnisse sind recht interessant. Der Deckungsgrad liegt zwischen 45 und 85%. Natürlich kann man solche Zahlen nicht sehr ernst nehmen...doch lest selbst:
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Aus dem Artikel geht ja deutlich hervor, dass der Kostendeckungsgrad kaum aussagekräftig ist, da eine ganze Reihe Faktoren dort hineinspielen. Weiter ist zu bedenken, dass die meisten städtischen Verkehrsbetriebe in Verkehrsverbünde integriert sind, dh. die Fahrgeldeinnahmen fließen in einen gemeinsamen Topf und werden nach Anteil der erbrachten Leistungen an die Verkehrsbetriebe ausgeschüttet. Der Netzcharakter des ÖPNV ist ein weiterer Faktor: Lege ich eine vermeintlich "unrentable" Linie still, sinkt zwangsläufig auch der Kostendeckungsgrad anderer Linien, da die Zubringer fehlen.
Trotzdem dürfte es genug optimierungsgeile BWL'er oder ÖPNV-feindliche Politiker geben, die nur zu gerne solche Zahlen als Vorwand für Taktausdünnungen oder Linien- /Streckenstilllegungen mißbrauchen möchten. -
Ich bin zwar kein Busfan, aber das Interview einer Busfahrerin in Berlin, das sehr lang und ausführlich ist halte ich durchaus für lesenswert.
http://www.taz.de/pt/2005/08/08/a0247.nf/text.ges,1
Besonders für Leute interessant die mal in einer Grosstadt den städtischen Nahverkehr ihre Brötchen verdienen wollen.