Alleinstehendes Zs3 nicht korrekt darstellbar

  • Loksim-Version: 2.9.4
    Programmteil: Editor - Strecke
    Betriebssystem: Windows 7
    Rechnerkonfiguration:
    Fehlerbericht gesendet:
    _________________________


    Hallo,


    hat irgendjemand der Mitlesenden schonmal in einer Strecke ein alleinstehendes Zs3 verbaut und es ohne größere Workarounds umsetzen können?


    Ich denke da konkret an den Fall im Ks-System: Esig --> Zs3 --> Asig.


    Das Esig würde dann Ks2 mit Zs3v zeigen, wenn das Asig noch rot ist. Hintergrund ist der, dass ich gerade dabei bin, die Ks-Signale etwas schlanker zu "programmieren" und dabei natürlich auch solche gar nicht so unüblichen Fälle berücksichtigen möchte. Da das Zs3 aber nur dann etwas zeigt, wenn ich es als Hauptsignal definiere, da "sonstige Signale" offensichtlich kein Zs3 können, kriege ich am Esig logischerweise Ks1 blinkend. Vielleicht ist das auch ein Fall für @taler mal zu schauen, ob alleinstehende Zs3 in der Loksim-Signallogik überhaupt vorgesehen sind.
    Falls nicht, bitte mal drüber nachdenken, das entweder als eigene Signalkategorie mit aufzunehmen oder in die Kategorie "sonstige Signale" zu implementieren und dabei drauf zu achten, dass das rückliegende Hauptsignal das korrekte Zs3v zeigt.


    Die einzige "sinnvolle" Möglichkeit, die ich noch gefunden habe, ist, dass Zs3 als "Homesignal" zu definieren, dann wird am Esig erst dann Ks1 gezeigt, wenn das Asig auch Fahrt zeigt. Nun kann es aber vorkommen, dass trotz "Hp0 kommt nie" am Zs3, das Zs3 auf "Halt" bleibt, dann habe ich am Esig nur Ks0, ohne Kennzahl und fliege am Zs3 aus der Simulation. Dies kann zwar umgangen werden, wenn am Esig der Haken "Zwischensignal" gesetzt wird (kommt erst zusammen mit dem Zs3 auf Fahrt), das ist aber blöd, wenn es auch Fahrwege gibt, die ohne alleinstehendes Zs3 direkt zum Asig führen. Dann würde das Esig immer erst zusammen mit dem Asig in die Fahrtstellung kommen, es sei denn, man baut 2 Module, eins für Fahrwege mit Zs3, eins für Fahrwege ohne. Das macht bei mehreren Bahnhöfen, die solche Fälle haben, dann aber auch unnötig Aufwand.


    Gruß, Klaus

  • Hallo Klaus,


    versuche doch mal bitte, das Zs3 als 'Vorsignal mit Kennziffer' zu definieren. Zumindest auf der Demo2 in Hainfurt scheint das so zu funktionieren.
    In den Code habe ich noch nicht anchgeschaut.


    Gruss
    Uwe

    --
    Wenn du die Götter zum Lachen bringen willst, mach’ einen Plan.

  • Hallo Uwe,


    das Zs3 bleibt dann dunkel, wenn das Asig Halt zeigt, und das Esig zeigt bereits die Geschwindigkeit, die erst ab dem Zs3 gelten soll. Das Zs3 zeigt dieselbe Geschwindigkeit, wie das Asig. Also auch völlig unbrauchbar.


    Gruß, Klaus



    EDIT: Habe auf der Demo 2 mal nachgesehen, dort existiert kein Zs3v am Esig sondern einzeln stehend und das alleinstehende Zs3 zeigt auch nichts, wenn ich da über den Streckeneditor mal drüber fahre. Im KBS-Editor und Fahrsimulator wird es zwar angezeigt (ist aber dauerhaft an, also auch ohne Fahrstraße respektive Fahrtbegriff am Esig!), aber ich befürchte, das klappt nur, weil kein Hauptsignal folgt. Die Geschwindigkeit 30 km/h beginnt auch nicht am Zs3 sondern 5m dahinter. Damit fällt das für mich auch unter "größerer Workaround", da die Geschwindigkeit real nun mal ab dem Signal gilt.

  • Die einzige "sinnvolle" Möglichkeit, die ich noch gefunden habe, ist, dass Zs3 als "Homesignal" zu definieren, dann wird am Esig erst dann Ks1 gezeigt, wenn das Asig auch Fahrt zeigt. Nun kann es aber vorkommen, dass trotz "Hp0 kommt nie" am Zs3, das Zs3 auf "Halt" bleibt, dann habe ich am Esig nur Ks0, ohne Kennzahl und fliege am Zs3 aus der Simulation.


    Hallo Klaus


    IMHO gibt es dieses "Homesignal" genau dafür.


    Das österreichische Signalsystem unterscheidet sich zwar teilweise erheblich vom Deutschen, aber etwas ähnliches wie du oben beschrieben hast habe ich funktionierend umgesetzt.


    macn


    Esig (bei uns ES) zeigt frei mit 40 km/h, dies wird aber durch die "2" am Geschwindigkeitsanzeiger auf 20 km/h begrenzt
    (Weil das folgende Schutzsignal (als Hauptsignal und "Homesignal" definiert) "Halt" zeigt.




    Esig zeigt "frei", Geschwidgkeitsanzeiger bleibt dunkel, weil das Schutzsignal nunmehr "Fahrverbot aufgehoben" anzeigt. Das Vorsignal zeigt "Halt erwarten"
    weil das Asig (bei uns AS) auf "Halt" steht.



    Das Asig steht mittlerweile auf "frei mit Geschwidkeitsbeschränkung" und wird daher am Esig richtig angezeigt.



    Auch die eingegebenen Limits werden in der Sim richtig umgesetzt.




    dass trotz "Hp0 kommt nie" am Zs3, das Zs3 auf "Halt" bleibt


    Darüber gab es immer und immer wieder unzählige Diskussionen, die aber meiner Meinung nie zu einer befriedigenden Lösung geführt haben. Es gibt diese 4 Einstellungen - NIE - MANCHMAL - OFT - IMMER - aber sie werden leider nicht richtig umgesetzt, d.h. sowohl bei NIE bleibt das Signal manchmal auf Hp0 und in der Einstellung Immer gibt's manchmal Hp1. Vielleicht könnte man das wieder einmal in Frage stellen.


    Gruß Miguel

  • Hallo Miquel,

    IMHO gibt es dieses "Homesignal" genau dafür.

    Meiner Kenntnis nach wurde das damals für die Australien-Strecke eingeführt. Der Effekt ist nur der, dass der niedrigste Vorsignalbegriff aller Homesignale und des Startersignals (erstes Signal nach einem Homesignal, das kein Homesignal ist) angezeigt wird, hat also mit Zs3 erstmal nicht so viel zu tun. Angewendet wird diese Schaltung im deutschen Raum zum Beispiel im U-Bahn-Bereich. Auf der Berliner U5 zeigen Einfahrvorsignale nur dann Fahrt erwarten, wenn das Einfahr- und das folgende Nachrücksignal vor dem Bahnsteig Fahrt zeigen. Aber man kann es natürlich auch anderweitig einsetzen.


    Auch wenn die Lösung des Problems, wie Du zeigst, möglich ist, halte ich nicht viel davon, ein einzelnes Zusatzsignal als Hauptsignal zu definieren, damit es funktioniert, das kann man eben einfach nicht logisch erklären und daher nicht erwarten, dass das jemand versteht, der die Programmlogik nicht inhaliert hat. Zumal sich die Gefahr von Fehlbildungen damit nicht sicher ausschließen lässt.


    In Deinem Bahnhof ist das Zs3 ja außerdem aus, wenn das Schutzsignal den Fahrweg bis zum AS frei gibt. In meinem Fall sind ja noch nicht mal Schutzsignale im Spiel gewesen, sondern nur ein langgezogener Weichenbereich, in dem - auch bei Fahrt zeigendem Asig - das Zs3 die Geschwindigkeit nochmals herabsetzt, ohne, dass ein vorgezogener Halteplatz folgt. Den Fall mit dem Schutzsignal muss ich dann wohl auch nochmal nachtesten, aber dürfte sich eigentlich nur dadurch unterscheiden, dass das Limit für Zs3 nur aktiv ist, wenn Hp0/Sh0 folgt.


    Gruß, Klaus

  • PatrickR

    Hat das Label Bestätigt hinzugefügt
  • PatrickR

    Hat den Titel des Themas von „alleinstehendes Zs3“ zu „Alleinstehendes Zs3 nicht korrekt darstellbar“ geändert.
  • Hallo,


    ich hab hier nochmal etwas rumgespielt. In der alten Demo2 wurde das alleinstehende Zs3 ja als Vorsignal mit Kennziffer eingesetzt, da "sonstige Signale" offensichtlich keine Zs3 und Zs3v-Begriffe auswerten. Die Geschwindigkeit wird dort auf "keine Auswirkung auf Signalstellung" und "Limit am Signal Zs3/v immer anzeigen" gesetzt. Nun habe ich mich nochmal der Situation gewidmet, wie man zum Beispiel so etwas wie den Frankfurter Hbf darstellen kann, wo man am alleinstehenden Zs3 auf dem Bahnsteig entweder Kennziffer 3 (Fahrt bis zum Prellbock) oder 2 (Fahrt bis zum Zugdeckungssignal) bekommen kann:



    Denn hier scheitert es spätestens an der Auswertung des Zugdeckungssignals. Laut Loksim-Logik muss es als Schutzsignal definiert werden, dann sind die Signalbegriffe Sh0 und Sh1 verfügbar. Das Kennlicht habe ich daher auch über Sh1 simuliert, das wäre sonst, da im Loksim leider fahrweg-, statt fahrstraßenabhängig, sonst immer an. (Man kann im KBS-Editor ja leider keinen Fahrweg beenden.) Zudem wird dann zwischen dem Zs3 und und dem Schutzsignal ein Limit 20km/h gesetzt, das nur aktiv ist, wenn das nachfolgende Signal Halt (Hp0/Sh0) zeigt. Somit wird die 20 aktiv:



    Bleibt es aber wie im Bild auch, wenn das Schutzsignal Sh1 (hier ohne zweites weißes Licht, weil s.o.) zeigt, auch im Simulator, im Fahrtenschreiber wird mir aber die 30 limitiert.

    Stelle ich das Zs3 stattdessen als vollwertiges Hauptsignal dar, dann kommt die 20 überhaupt nicht mehr zum Tragen:



    Die Darstellung dieser Situation wäre dann also nur über 2 unterschiedliche Streckendateien möglich. Würde es richtig funktionieren, wird der Haltepunkt vor oder hinter dem Zd ja anhand der Zuglänge automatisch ausgewählt, je nachdem schaltet auch das Zd auf Kennlicht oder Sh0.


    Am Signal, dass das einzeln stehende Zs3 ankündigt, wird interessanterweise immer Zs3v mit Kennziffer 3 angezeigt, egal, ob 20 oder 30 gelten muss, im Fahrtenschreiber wird auch immer 30 limitiert.


    Lasse ich das Zs3 durch ein allein stehendes Zs3v ankündigen, wird am rückliegenden Hauptsignal statt der 60 eine 30 angezeigt, am Zs3v wie am Zs3 eine 20. Gebe ich dem Hauptsignal ein Zs3v dazu (oder wähle bei der 60 am Anfang des Zielgleises "Limit am Signal Zs3/v immer anzeigen"), dann zeigt es Zs3 mit 60 und Zs3v mit 30.


    Bitte dringend mal prüfen, was da alles schief läuft. Teststrecke gerne per Mail.


    Gruß, Klaus

  • Ich bin Fahrdienstleiter in einem Bahnhof mit H/V System und wollte nur auf einen Fehler hinweisen:


    Wenn ein alleinstehendes Zs3 vor dem nächsten Hauptsignal am Esig durch Zs3v angekündigt wird, so zeigt das Vorsignal am Esig auch dann Vr0 wenn das nächste Hauptsignal bereits steht!


    Dies liegt vermutlich darin begründet, dass sich die Vorsignalisierung erstens nur auf das folgende Zs3 bezieht und zweitens der Tf mit den gleichzeitigen Anweisungen Zs3v (Bremsen) und beispielsweise Vr1 (Beschleunigen) überfordert wäre.


    Ich weiß leider nicht in welcher Richtlinie das steht, es ist aber definitiv so.


    Liebe Grüße

    Jens


    Im KS-System dürfte das genauso sein. Bei der Einfahrt in Kopfbahnhöfe wird zum Beispiel auch KS2 mit Zs3 signalisiert. Bsp Frankfurt Main Hbf.


    Bei einem allein stehenden Zs3 im Weichenbereich wäre folglich Ks2 mit Zs3v zu signalisieren.


    Handelt es sich nicht um einen Kopfbahnhof und ist das alleinstehende Zs3 aktiv so zeigt das vorherige Hauptsignal ebenfalls immer Ks2+Zs3v, die Stellung des folgenden Hauptsignals ist irrelevant.


    Macht auch logisch Sinn so, der Tf soll ja bremsen.


    Liebe Grüße

    Jens


    Ohne mich jetzt programmtechnisch auszukennen ist es also so, dass die Vorsignalfunktion bei dunklem alleinstehenden Zs3 benötigt wird, sobald es brennt wird neben dem Zs3v sofern es sich um ein Mehrabschnittssignal handelt immer Halt erwarten signalisiert.


    Wenn das Zs3 die Geschwindigkeit aufwertet, wird es gar nicht angekündigt. Auch dann erfüllt das Mehrabschnittssignal die normale Vorsignalfunktion.


    Beispiele


    Ks1 Ruhelicht Zs3 „6“ -> alleinstehendes Zs3 „8“ -> Ks1 Ruhelicht


    Ks2 Zs3 „6“ Zs3v „4“ -> alleinstehendes Zs3 „4“ -> Hp0 oder(!) Ks1 oder(!) Ks2 (irrelevant)

    2 Mal editiert, zuletzt von Jgmx () aus folgendem Grund: Ein Beitrag von Jgmx mit diesem Beitrag zusammengefügt.

  • Im Bahnhof Mannheim Hbf haben wir diesen Fall wie beschrieben mit HV System. Die Einfahrten von der westlichen Riedbahn sind immer Hp2+Zs3 „6“. Ist eine Abstufung aufgrund der Weichenradien oder der D-Wege (wir haben beide Fälle) aktiv, das heißt eines unserer einzelstehenden Zs3 leuchtet, wird an der Einfahrt zusätzlich Zs3v signalisiert. Es ist dann nicht möglich, dem Tf eine Durchfahrt zu zeigen. Das Vorsignal am Esig bleibt selbst bei glattem Hp1 am nächsten Zsig in Vr0, auch Vr2 kann nicht angezeigt werden.


    Wegen der Sache mit dem Zusatzlicht bei verkürztem Bremswegabstand so vermute ich, dass das bei der Kombination Zs3v bis Zs3 gar nicht vorgesehen ist und hier faktisch kein verkürzter Bremswegabstand vorhanden sein darf.


    Da das Zusatzlicht aber wenn das nächste Hauptsignal im verkürzten Bremswegabstand steht immer bei Vr0/Ks2 leuchtet, leuchtet es dann auch im Fall das Zs3v brennt, bezieht sich aber immernoch auf den Abstand zum nächsten Hauptsignal.

    Einmal editiert, zuletzt von Jgmx () aus folgendem Grund: Ein Beitrag von Jgmx mit diesem Beitrag zusammengefügt.

  • Komisch, ich bin mir recht sicher, das in der Pauschalität nicht bestätigen zu können... Bevor ich aber mit Beispielen ankomme, bei denen ich mir nicht 100% sicher bin, frag ich mal im Kollegenkreis herum.

    Triebfahrzeugführer im Streckendienst der DB Fernverkehr in Frankfurt/Main
    BR: 101, 120, 147.5, IC-Steuerwagen, IC2-Steuerwagen, 401 ("ICE 1"), 402 ("ICE 2"), 403 ("ICE 3"), 406 ("ICE 3M"/"ICE 3MF"), 407 ("neuer ICE 3"), 411 ("ICE T"), 415 ("ICE T")

  • Ich habe jetzt auch lange nachgedacht und komme nur auf folgende Fälle, wo ich ein alleinstehendes Zs3 kenne:

    - Einfahrt in Kopfgleise (da kann eh nix am Ende nachschalten, es bleibt also eh bei Ks2 bzw Vr0)

    - Einfahrt auf Zugdeckungssignale (schaltet auch nichts nach, ist ja eigentlich auch gewollt der frühere Halt vor dem Zugdeckungssignal, bleibt also am Esig/Zsig ebenfalls bei Ks2 bzw Vr0)

    - Einfahrt mit verkürztem D-Weg


    Den letzten Fall kenne ich nur mit Ks-Signalen. Und da habe ich es häufig erlebt, dass dann die Ausfahrt nachgezogen wurde und das Zs3v erlischte und dann entsprechend auch das Zs3. Zu dem Fall im H/V-System müssten sich entsprechend andere melden....

  • Dies stand schon in einem anderen Zusammenhang in einer Diskussion



    Zu beachten ist bei Punkt 15 a) ...vor einem folgenden Zielsignal mit Haltbegriff. Nur dann ist das also zulässig, d.h. zeigt das Zielsignal keinen Haltbegriff wird dieser trotzdem vorsignalisiert.


    Deckt sich wie gesagt mit der Praxis in meinem Stellwerk.


    Die Signalbildaufwertung im ESTW ist eine ganz andere Baustelle. Hier erlischt das Zs3v und Zs3 definitiv, wenn der Anlass hierfür weggefallen ist. Dann wird auch die Vorsignalfunktion wieder regulär übernommen. Aber solange ein alleinstehendes Zs3 und damit das Zs3v am Rükgelegenen Hauptsignal brennt, dass die Geschwindigkeit reduziert, ist das nach obigem Richtlinienauszug nur in Kombination mit Vr0/Ks2 am zulässig.


    Auch stimmt meine Vermutung der Unzulässigkeit des verkürzten Bremswegabstandes (siehe Punkt 17)


    Und natürlich ganz ohne Vorsignal. Beispiel Stuttgart Hbf. Dort wird am letzten Zsig nur Hp2+Zs3v gezeigt, der Schirm hat kein Vorsignal, dann kommt das alleinstehende Zs3, dann der Prellbock.

    4 Mal editiert, zuletzt von Jgmx () aus folgendem Grund: Ein Beitrag von Jgmx mit diesem Beitrag zusammengefügt.

  • Ich glaube Du verstehst in Punkt 17 gerade was anderes als gemeint ist. Da steht "tatsächlich erforderlicher Bremsweg". Wenn ich bei Dir in RM einfahre von der westl. Riedbahn, kriege ich für manche Gleise Hp1 + Zs3 "6" + Zs3v "4" am Esig und ein alleinstehendes Zs3 "4" vor der 40er-Weiche. Und da sind keine 1000m dazwischen, sondern eben ein verkürzter Abstand, der aber mehr als dicke reicht für die Bremsung von 60 auf 40.

    Könntest Du uns bitte auch die Ril-Nummer verraten @Jgmx?


    Vorhin habe ich angedeutet, ziemlich sicher zu sein, Gegenbeispiele zu Deiner Aussage zu kennen. Nachdem eine solche Situation, bei der ich mir relativ sicher bin, auch von jemandem aus dem Kollegenkreis ebenfalls berichtet wurde mit "recht sicher", rücke ich mit dem konkreten Beispiel schonmal vorläufig raus: Einfahrt Würzburg von Rottendorf kommend. Man kriegt Hp2 + Zs3 "6" und, wenn verkürzte Einfahrt gestellt wurde, Zs3v "3". Das Zs3 steht in der Nähe des Bahnsteiganfangs. Gelegentlich hat man den Fall, dass verkürzte Einfahrt und danach doch auch die Ausfahrt gestellt wird, noch bevor man da ist. Und dann kriegt man am Esig Hp2 + Zs3 "6" + Vr1 + Zs3v "3".

    Einfahrt mit verkürztem D-Weg [...] kenne ich nur mit Ks-Signalen.

    Nope, gibt's auch mit H/V, gar nicht mal so selten. Das erwähnte Würzburg Hbf ist ein Beispiel.

    Und es gibt eben den Fall einer stufenweisen Herabführung der Geschwindigkeit im Weichenvorfeld wie eben in Mannheim Hbf. Am Esig kriegt man grundsätzlich ne 60er Einfahrt, weil der Weg bis zu den ersten 40er Weichen ziemlich lang und die Strecke ziemlich ausgelastet ist. Vor den Weichen, die mit 40 befahren werden müssen, wird man dann entsprechend mit einem alleinstehenden Zs3 (das am Esig vorsignalisiert ist) heruntergeführt.

    Triebfahrzeugführer im Streckendienst der DB Fernverkehr in Frankfurt/Main
    BR: 101, 120, 147.5, IC-Steuerwagen, IC2-Steuerwagen, 401 ("ICE 1"), 402 ("ICE 2"), 403 ("ICE 3"), 406 ("ICE 3M"/"ICE 3MF"), 407 ("neuer ICE 3"), 411 ("ICE T"), 415 ("ICE T")

  • Ich meine mit Punkt 17 genau das. Der Bremswegabstand vom Zs3v zum Zs3(!) darf nicht verkürzt sein. Das heißt nicht dass er 1000 Meter lang sein muss. Der erforderliche Bremswegabstand ist in diesem Fall ja deutlich kürzer, eben die Strecke, die mit Streckenmindestbremshundertsteln für die Bremsung von 60 auf 40 km/h benötigt wird.


    Bei Würzburg Hbf bin ich überfragt. Es stimmt, dass wir in Mannheim auch Zugdeckungssignale haben, die beim Freiwerden des vorderen Gleisabschnittes „nachlaufen“ also in Kennlicht wechseln.


    Das Zs3v/Zs3 bleibt aktiv, da SpDrS60 keine Signalaufwertung beherrscht und da am Zielsignal auch dann ein D-Weg 0 aktiv wird, auch das kann ich bestätigen.


    Das das Vorsignal aber dann eine Fahrtstellung übernimmt, kann ich so aus meiner Erfahrung nicht bestätigen, wobei ich zugeben muss diesen Fall noch nicht beobachtet zu haben. Ich werde das mal nachts testen, habe aber jetzt erst mal Urlaub ;)


    Lg Jens


    Bei der Abstufung wegen Weichenradien funktioniert es auf alle Fälle bei uns nicht und oben gepostete Richtlinie lässt zumindest im Auszug ja alle (!) Fälle nur bei folgendem Haltbegriff zu.



    Ob die Richtlinie noch mehr hergibt kann ich von hier aus nicht sagen, habe sie nicht zur Hand.


    Logisch Sinn macht für mich aber eine Signalisierung Zs3v und Vr1 nicht. Und zwar aus folgendem Grund:


    Wir nehmen an die Ausfahrt ist Hp2:


    Der Tf sieht jetzt am Esig Vr2+Zs3v “3“. Er könnte annehmen die 30 sind die Geschwindigkeit des Asig da die Signalisierung Vr2+Zs3v „3“ sinnig für ein Hauptsignal ist.


    Nur aufgrund der Streckenkunde müsste er wissen, dass diese 30 km/h schon in 500m gelten. Stell dir das mal bei ner 80er oder gar glatten Hp1 Einfahrt vor! Macht keinen Sinn meine ich. Viel zu gefährlich.


    Oder eine Einfahrt Hp1, Abstufung vor einer Weiche auf 60, Ausfahrt Hp2


    Signalbild: Hp1 mit Vr2 und Zs3v „6“


    Da denkt der Lokführer „Ausfahrt Hp2 60“


    Dieses Signalbilder wären Deckungsgleich und das bei verschiedenen Bedeutungen. Ein Signalbild muss aber eindeutig sein.


    Das Vr0 zeigt dem Tf, dass das Zs3v nicht für das folgende Hauptsignal gilt, da Hp0 mit Zs3 keinen Sinn macht. Er weiß also dass die Abstufung vor dem nächsten Hp erfolgt.


    Grüße

    2 Mal editiert, zuletzt von Jgmx () aus folgendem Grund: Ein Beitrag von Jgmx mit diesem Beitrag zusammengefügt.

  • Nur aufgrund der Streckenkunde müsste er wissen, dass diese 30 km/h schon in 500m gelten. Stell dir das mal bei ner 80er oder gar glatten Hp1 Einfahrt vor! Macht keinen Sinn meine ich. Viel zu gefährlich.

    Genau so läuft es aber - genau dafür ist die Streckenkunde nämlich da. Zusätzlich sind solche Sachen auch noch über die PZB abgesichert. Bei 30 gibt's immer (naja, quasi) nen 500er oder nen GPA.


    Der Bremswegabstand vom Zs3v zum Zs3(!) darf nicht verkürzt sein. Das heißt nicht dass er 1000 Meter lang sein muss. Der erforderliche Bremswegabstand ist in diesem Fall ja deutlich kürzer, eben die Strecke, die mit Streckenmindestbremshundertsteln für die Bremsung von 60 auf 40 km/h benötigt wird.

    Nicht falsch verstehen - das kannst/brauchst/musst Du als Fdl nicht wissen. "Verkürzter Bremsweg" ist ein feststehender Begriff und bezeichnet einen Signalabstand, der um mehr als 5% gegenüber dem Regelbremsweg der Strecke verkürzt ist. Bei 1000m Regelbremsweg ist also alles mit 950m oder weniger im verkürzten Abstand aufgestellt. So auch Deine Mannheimer Zs3(v) von der westlichen Riedbahn her kommend. Dass auch Signale im verkürzten Abstand nicht näher beieinander stehen dürfen als der tatsächlich erforderliche Bremsweg erklärt sich von selbst und gilt für alles, was verkürzt stehen kann, auch Lf- oder Bü-Signale etwa.

    Triebfahrzeugführer im Streckendienst der DB Fernverkehr in Frankfurt/Main
    BR: 101, 120, 147.5, IC-Steuerwagen, IC2-Steuerwagen, 401 ("ICE 1"), 402 ("ICE 2"), 403 ("ICE 3"), 406 ("ICE 3M"/"ICE 3MF"), 407 ("neuer ICE 3"), 411 ("ICE T"), 415 ("ICE T")