Modellbahnhersteller Roco insolvent

  • Hallo!
    Gestern teilte der Eigentümer Peter Maegdefrau auf einer Betriebsversammlung mit, dass er auf grund der wirtschaftlichen Lage von teilen seines Unternehmens, gezwungen ist Konkurs anzumelden:


    "Betroffen sind ROCO Modellspielwaren GmbH mit den Standorten Hallein-Rif, Gloggnitz und Banska-Bystrica (SK), die ROCO Werkzeugbau GmbH & Co. KG mit dem Standort Gloggnitz, und die ROCO Besitz- und Beteiligungs-GmbH in Hallein Rif.


    Die anderen Gesellschaften der ROCO Gruppe, das sind die ROCO Holding GmbH als Konzernmutter, die ROCO Anlagen GmbH und die ROCO Modellspielwaren Vertriebsgesellschaft m.b.H. in Freilassing sind nicht von der Insolvenz betroffen." - so in der Presseinformation.


    Hier gehts zur kompletten Pressemitteilung


    Grüße
    Patrick

  • Was mich noch so nebenbei interessieren würde, ist ob Mitarbeiter entlassen werden, immerhin 800 (na gut, ohne Salzburg werden es ein paar weniger sein) waren an den betroffenen Standorten immerhin beschäftigt.
    Aber das wird sich wohl im Laufe des Konkursverfahrens zeigen, hoffen wir mal das Beste..


    Grüße
    Patrick

  • dieses aufstrebende, expansive Unternehmen...
    na, sie haben sich vielleicht übernommen mit der Expansion.


    Schade wärs, wenn die Firma wirklich pleite ginge und verschwände; die haben zu vernünftigen Preisen doch mittlerweile hochwertige Ware auch für die Wechselstromer. Der Marktführer in Göppingen ist doch indiskutabel teuer. Und bedient mittlerweile ja auch hauptsächlich die Sammler.

  • Zitat

    Der Marktführer in Göppingen ist doch indiskutabel teuer.


    Naja, ich hab' in meiner "Vitrine" 'ne gesunde Mischung aus Märklin und Roco stehen. Da muss ich sagen, dass Märklin echt verdammt teuer ist, aber wenn ich mal schaue, was meine Mäklin-Maschinchen drin haben und dann die Rocos anschaue ist der Preis gleich auch wieder irgendwie relativiert. Roco ist eben Kunststoff und wenn ich mir dann meine Märklindampfloks aus Metall ansehe, sind mir die Märklinloks da echt lieber. Allerdings sind die oft nicht so schön detailiert, wie die Roco-Loks. Bei E-Loks hab' ich eigentlich nur Roco, da kann das noch so eine schöne E03 als Insider oder sonstwas-Modell sein, die Roco E03 002 ist einfach schöner (und günstiger!). Gerade was die Stromabnehmer angeht, ist mir das Roco-Material echt lieber! Aber das sollte man im Einzelfall entscheiden.
    Was Personenwagen angeht, zieht das Märklin 1:100 Zeug echt den Kürzeren. (was für ein Wortspiel^^)
    Die 26.4 m-Personenwagen hab' ich alle nur noch von Roco. So Nebenbahnwagen gibt's allerdings von Märklin (eigentlich Trix!) auch ganz schöne. Naja und Güterwagen kauf' ich eh relativ spontan, aber bisher hat da Märlin die Nase vorne, gerade weil ab und zu mal ein Metallteil an einer "Eisen"bahn echt nicht schlecht ist... ;)

  • du hast den Raum, die nötigen Radien für 26,4- und 27-Meter-Wagen zu bauen? *neidischguck*


    also, wenn ich denke, daß ich für meine 86 mit Telex-Kupplung damals 160 Mark bezahlt hab, und mein Vater fand das saumäßig teuer... heute werden bei Märklin für Dampfloks auch älterer Bauart doch über 300 Euros aufgerufen.
    Mich wunderts echt, daß Roco da nicht viel mehr abstauben konnte. Vielleicht, weil die nicht unbedingt die Schraube oben drin haben; Klipsverbindungen mag ich so rein gar nicht...


    btw: wer steht eigentlich hinter dieser neuen "markenneutralen" Zeitschrift 3Leitermagazin? Sie sieht aus wie's Märklin-Magazin, den einen oder anderen Autor kenn ich aus der MiBa...

  • Zitat

    du hast den Raum, die nötigen Radien für 26,4- und 27-Meter-Wagen zu bauen? *neidischguck*


    Naja, noch nicht, noch hab' ich eh kaum Platz da in der Ecke, bisher sind das "Vitrinenmodelle", aber ich spekulier' ja mal auf den (ganzen) Hobbykeller. Da wäre noch viel Platz. Da muss ich aber erst noch die Hauseigentümer von überzeugen, nämlich meine Eltern... :D
    Die sind leider weniger begeistert...


    Sollte der Zeitpunkt doch mal da sein, hab' ich wenigstens schon was zum Fahren. Im Moment könnte ich einen stilreinen 80er Jahre D-Zug mit 8 D-Zugwagen und einer Lok mit ca. 2,6 m fahren. Gleise hätte ich teilweise auch noch irgendwo, also ohne feste Anlage am Fußboden hab' ich das schon getestet. Das macht gleich viel mehr Laune als derzeit einmal im Kreis um einen Dorfbahnhof... Leider gibt es von Märklin keine Weichen, deren Radien dafür wirklich angemessen wären... Auch die "schlanken Weichen" eignen sich eher nur für meine 2- und 3-Achser...


    Aber bis ich dazu auch den Raum hab', gibt's ja immer noch Loksim. Da muss man auch nicht abstauben... :D

    Zitat

    heute werden bei Märklin für Dampfloks auch älterer Bauart doch über 300 Euros aufgerufen.


    Naja, je nach Händler. Bei der Märklin 38er (schöne Lok, leider auf meiner kleinen Anlage mit schlechten Gleisen wegen dem Drehgestell sehr entgleisungsanfällig) hab' ich vor 2 Jahren um die 70 Euro gegenüber der der Preisempfehlung sparen können. Bei der 55er (die läuft ohne Entgleisungen^^) war das ähnlich...
    Aber trotzdem sind die Loks zu teuer, dass einem da echt der Spaß vergehen kann...

    Zitat

    Klipsverbindungen mag ich so rein gar nicht...


    Ja, bei der Wartung sind mir die Märklin-Metallgehäuse lieber und das fühlt sich so in der Hand auch besser an, wenn man weiß, das ist richtiges Metall.

  • Komisch auch, wie die Hersteller immer herumheulen das sie ihre Modelle in Deutschland von Hand herstellen müssen und sie deswegen ja so teuer sind (wäre ja schön und gut).....und dann kommt heraus das die Ware im Ausland gefertigt wird! Alles Ausreden, ich strebe sogar einen Boykott gewisser Firmen an.

  • auf wen beziehst du dich da? Daß Roco aus Österreich kommt, weiß ich seit etwa 20 Jahren (vorher kannte ich die Firma nicht).
    Mehano, deren Produkte ich jetzt wieder mal bei Aldi bewundern durfte (die "218 217" mit Lollo-Nase hat mir echte Krämpfe gemacht), produzieren in China, das ist auch bekannt.

  • Meinte eine Firma aus dem Schwabenland, welche sich auch schon im Fernsehen als Musterbetrieb darstellte und über hohe Personalkosten in Deutschland klagte.
    Das mit den Loks im Aldi finde ich gut, weil so immerhin noch die Kinder billig an die Eisenbahn herangeführt werden können.
    Meine erste Lokomotive war übrigens (da war ich 6 Jahre alt) eine blau-beige 215 von Roco in Spur N.
    Die musste man imer föhnen, damit sie ordentlich lief :o)

  • Zitat

    Das mit den Loks im Aldi finde ich gut, weil so immerhin noch die Kinder billig an die Eisenbahn herangeführt werden können.


    Ich finde das ganz und gar nicht!
    Solche "Schnäppchen" in Supermärkten verderben den Modellbahnhändlern, die teilweise ihr "Handwerk"noch wirklich verstehen, gehörig das Geschäft! Kein Wunder, dass immer mehr Modellbahnläden dicht machen müssen.


    Und wenn man glaubt, die werden da an die Modellbahn rangeführt, dürfte man auch auf dem Holzweg sein. Die kaufen die Packung, das Kind spielt damit, es geht was kaputt. Der Kundendienst bei Aldi & Co. ist da echt schlecht und wenn die dann in einen wirklichen Modellbahnladen gehen und dann sehen, was die "Schnäppchen" da so kosten, dann war's das mit Modellbahn!


    Ich hab' letztes Jahr mal ein Praktikum in so 'nem Laden gemacht und auch so 'n bisschen mitbekommen, wie das mit der Kalkulation geht. Also 'ne Startpackung ist vom Hersteller immer subventioniert, also bei Startsets zahlt der Hersteller immer drauf und hofft, dass er das beim Zubehör und den Erweiterungen wieder reinholen kann. Der Händler verdient an der Startpackung schon was, das bewegt sich aber teilweise in einstelligen Euro-Regionen!! Viele glauben, der Händler verkauft eine Lok und hat dann 50 Euro Gewinn. Ne, überhaupt nicht. Gerade Läden in Innenstädten, mit hohen Kosten für die Räumlichkeiten machen pleite. Mein Chef hat mir das da mal vorgerechnet: Er verkauft eine Märklinlok (Einkaufspreis 200 Euro) für die UPE von 270 Euro, bleiben für ihn also 50 Euro. Allerdings muss er damit auch seine Unkosten decken (da hat er mir irgendwas "wildes" vorgerechnet) und am Schluss bleiben, wenn's hochkommt 20 Euro!


    Allerdings wird es immer schwerer die Dinger zum vom Hersteller empfolenen Preis zu verkaufen, weil Supermärkte, Online-Shops (die scheinen viel geringere Betriebskosten zu haben) und große Läden teilweise mit Kampfpreisen die kleinen niedergelassenen Läden ruinieren. Viele Läden haben ja noch 'ne allgemeine Spielwarenabteilung. Da verdeint der Händler an einem gewöhnlichen Brettspiel deutlich mehr, als mit Modellbahn zum gleichen Preis... Reine Modellbahnläden sind deshalb recht selten geworden und werden oft nicht mehr aus rein wirtschaftlichen Hintergründen geführt, sondern oft nur noch, weil die Inhaber wirklich an der Sache hängen...


    PS: Die Preisgestaltung bei den Startpackungen kann man aber gerne auch ausnutzen. Ich wollte mal die Märklin-Digital Grundausrüstung kaufen, also Trafo und ControlUnit. Hätte 300 Euro gekostet. Ich hab' aber für das selbe (sogar mit neuerem Trafo), 'ne Märklin S3/6 samt Wagen und Gleisen aber nur 250 Euro ausgegeben... ;)


    Zitat

    Meine erste Lokomotive war übrigens (da war ich 6 Jahre alt) eine blau-beige 215 von Roco in Spur N.


    Ich hatte eine blau/beige 216 in H0 aus dem Schwabenland und ich war genauso alt... :))

  • Zitat


    Und wenn man glaubt, die werden da an die Modellbahn rangeführt, dürfte man auch auf dem Holzweg sein. Die kaufen die Packung, das Kind spielt damit, es geht was kaputt. Der Kundendienst bei Aldi & Co. ist da echt schlecht und wenn die dann in einen wirklichen Modellbahnladen gehen und dann sehen, was die "Schnäppchen" da so kosten, dann war's das mit Modellbahn!


    Andreas, man merkt, daß du noch keinen Nachwuchs hast :D
    Ich gebe da eher dem StellwerkPsf meine Zustimmung, Kinder über Schnäppchen bei xyz an die Eisenbahn heranzuführen. Mal anders herum geshen, wenn die Eltern gleich zu einem Fachhändler laufen und sehen, was der Spaß kostet werden die bestimmt dreimal überlegen. Aber wenn sie erstmal ein "Schnäppchen" kaufen und sehen, daß der Nachwuchs an der Modelleisenbahn Interesse findet, doch dann eher mal beim Fachhändler vorbeischauen.


    Dein "Klagelied" über die Fachhändler kann man auf viele Bereiche ausweiten, also nicht nur im Bereich Modellbau ist dies zu spüren. Meiner Meinung nach ist das aber nicht durch die Schnäppchen bedingt, sondern eher durch die schlechtere Finanzlage. Dies auszuweiten würde aber jetzt den Rahmen sprengen.


    Das online-shops aufgrund niedriger Kosten günstiger anbieten ist Fakt, kein Thema. Aber dann frage ich mich auch, warum der Fachhändler in der Innenstadt keinen hat?


    Und wer hat eher ein "Schnäppchen" für 250 anstatt 300 Euro gekauft ?(


    Übrigens, ich bekam meine erste Lokomotive mit fünf und es war eine 410001 von Lima, die heute einen Sonderplatz in der Vitrine hat und noch einwandfrei funktioniert .. :))

  • Wo wir grad dabei sind... meine erste war von Primex (3010) die BR 38 mit Wannentender. Ohne Steuerung und ohne Beschriftung auf den Frontseiten (die hab ich dann mit Bleistift nachgefügt... die Anschriften auf Tender und Führerhaus allerdings, die z.T. auch fehlten, die nicht...). Damals war ich fünf, und das Züglein drehte unterm Weihnachtsbaum seine Runden...
    und als zweite ein Jahr später die DHG 500, ebenfalls von Primex. Da hat mein Vater Licht nachgerüstet, und sie bekam die Donnerbüchsen aus Litho-Blech zu ziehen. Toller Zug, hab ich heute noch... sogar mit Licht in den Wagen. DIe Lok ist allerdings auf, da müßte ein neuer Anker rein.


    Meine Kinder haben dann mit einer Privatbahn-T12 angefangen, schon digitalisiert, aus einer Startpackung. (Manche Händler nehmen die Startpackungen auseinander und verkaufen das Zeug einzeln; da haben die Händler was von, und für mich springt noch mal ne 038 für 120 Mark (2000) raus, oder hätt ich neulich ne 86 für 75 Euro kriegen können...

  • Zitat

    Aber wenn sie erstmal ein "Schnäppchen" kaufen und sehen, daß der Nachwuchs an der Modelleisenbahn Interesse findet, doch dann eher mal beim Fachhändler vorbeischauen.


    Und dann sehen sie die Preise trotzdem!
    Und einige verteufeln womöglich die Händler noch (kam in meinen vier Wochen -kurz nach Weihnachten- als "Möchtegernhändler" einige Male vor!), weil sie überteuert seien (ok, das sind sie vielleicht, aber sie sind nicht schuld dran!); beim Lidl war's doch viel billiger.
    Aber was macht jetzt der Famlienvater, wenn die Lidl-Lok streikt? Da dürfte das sehr lange dauern, bis 'ne Kohle gewechselt wird oder ein Haftreifen... Wer sich etwas auskennt macht das selber, aber wer beim Lidl seine Modellbahn kauft, ist meiner Meinung nach abenteuerlustig oder kennt sich eben nicht aus!

    Zitat

    Dein "Klagelied" über die Fachhändler kann man auf viele Bereiche ausweiten, also nicht nur im Bereich Modellbau ist dies zu spüren.

    Ja, ist mir bekannt, nur dass es den Modellbau eben erwischt hat, sieht man jetzt an Roco. Ich singe dieses "Klagelied" natürlich selber nicht so laut, wie das mein damaliger Chef getan hat. Ich kaufe da, wo ich das was ich will, möglichst billig bekomme.

    Zitat

    Aber dann frage ich mich auch, warum der Fachhändler in der Innenstadt keinen hat?


    Berechtigte Frage. Soweit ich weiß, braucht man da irgendwelche Lizenzen oder sowas zu. Keine Ahnung, ich weiß nur, dass mein Chef das aus irgendwelchen Gründen nicht durfte!?
    Ich selber würde meinen Laden auch irgendwo vielleicht passend in Bahnhofnähe *fg* aufmachen, aber nur einen relativ kleinen Verkaufsraum nehmen. Die meisten Stammkunden -und von denen leben die Händler- gehen rein, sagen guten Morgen und nennen dann eine Reihe Nummern. Die wissen meistens genau was sie wollen. Die Kunden, die wie ich viel am Computer sitzen und eher "Shoppingmuffel" sind, machen sowas sehr gerne schnell und ohne Fahrtkosten per Internet oder Telefon, denn selbst der größste Händler hat eh nie das vorrätig, was man selber haben will. :D


    Aber wie gesagt: Ich würde den Laden aufmachen. Konjunktiv. Diese Branche ist mir ehrlichgesagt zu unsicher.
    Die Kinder von heute interessieren sich kaum noch für die Eisenbahn, geschweige denn für die Modellbahn. Heute sitzen die Kinder vor dem Fernseher und dem Computer, spielen gerne Ballerspiele und können so selber kaum Kreativität entwickeln. Was ich damals alles so mitbekommen habe, als ich meine erste Anlage gebaut habe: Umgang mit Holz, Metall und anderen Stoffen, Löten, Elektrik, aber auch ästhetische Dinge in der Landschaftsgestaltung. Ich glaub' bei sowas werden Kinder haben auch die Kinder was für's und vom Leben. Aber wenn man ständig nur virtuelle Leute abballert? Ich weiß nicht...
    Ich würde sogar sagen, das Bahnsimulatoren eine Konkurrenz zur Modellbahn darstellen! Ich selber hab' gemerkt, dass ich seit meiner Berührung mit Loksim meine Anlage total vernachlässig habe und auch eigentlich nichts mehr gekauft hab... Allerdings muss ich da auch zu meiner eigenen Verteidigung sagen, dass so ein Sim nicht ganz so sinnlos ist, wie ein Ballerspiel. Und ich bekomme einen Nagel immer noch gerade in die Wand bzw. ins Holz rein. Und das kommt nicht von meinem Namen... :D

  • Ich nehme die Nachricht bedauernd zur Kenntnis. Bin seit 31 Jahren Modellbahner, allerdings steht meine Anlage seit Jahren aus Platzgründen abgebaut im Keller.
    Habe so ungefähr 4-5 Exemplare von Rocos 215 in Spur N, alle mit unterschiedlichen Betriebsnummern - das war damals eine echte Innovation 8)
    Als sie als erster Hersteller die 181 gebracht haben, bin ich sofort in den Laden und hab zwei Exemplare gekauft.
    Die Branche hat die kritische Masse unterschritten. Das Durchschnittsalter der Modelleisenbahner steigt unaufhörlich, und es wachsen keine nach (welches Kid hätte denn heutzutage Geduld und Geschick, ein Plastikhäuschen zusammenzukleben?). Ein aussterbendes Hobby.
    *schluchz*

  • meinen ersten Haus-bausatz hab ich mir mit etwa acht Jahren vom Taschengeld geleistet: ein Bahnhofsgebäude von einer heute nicht mehr existierenden Firma, ohne Verglasung in den Fenstern und so. Zusammengeklebt mit Uhu... *grins*
    ZEhn Jahre später hab ich das alles noch mal aufgetrennt, gereinigt, lackiert und wieder zusammengesetzt.
    Mittlerweile wäre meine Tochter in dem Alter, aber ihr Eisenbahn-Interesse ist mäßig geworden. Mein Sohn, der interessiert sich dafür... ist aber noch Grobmotoriker, wesentlich mehr als seine Schwester in dem Alter.


    Na ja, ich bau halt...


    aber wenn das Interesse nicht anfängt in diesem Alter, um die Einschulung herum, dann wirds auch nix mehr. Dann kommen Computer und andere Dinge, und heutzutage sind sie alle schon mit fünf verliebt... *kopfschüttel*


    Loksimulation allerdings, das ist gefordert. Vor allem, seit die Stereoanlage am Rechner hängt und der Russendiesel die Scheiben zum Wackeln bringt...

  • Schade um Roco, ein innovativer Hersteller, hat der Branche viel gegeben. Bleibt zu hoffen, dass Teile der Firma erhalten bleiben.

  • grad vorhin hab ich ne Anzeige von Roco gesehen, mit einem neuen Programm grad für die Jüngsten: eine Lok, 120 glaube ich, für 29,90 (WS 7 Euro mehr), dazu Doppelstöcker für 9,90 das Stück. Natürlich keine Super-Modell-Nachbildung, aber... wenn ich mir Märklin-Loks der Dreißiger und frühen Fünfziger so angucke, waren die das auch nicht. Das 0-Krokodil hatte mal eben ne Achse weniger, um in die Radien zu passen. Die E18 wurde mit Achsfolge B statt 1'Do1' nachgebildet, und die Wagen waren rund 10 cm lang statt maßstäblicher 18... aber die Kinder hatten was davon.
    (Die Vorlaufachsen der P8 waren 40 Jahre lang 750er statt der maßstäblichen 1000er... auch egal.)
    Nun hat Roco also diesen Gedanken wieder aufgegriffen... und geht finanziell baden.
    Ich schließe mich dem Vorredner an: hoffentlich schaffen sie das 'neudeutsch' Redressing.

  • Ich gehöre auch zu den "Ex- Modellbahnern", die diesem Hobby mittlerweile weitestgehend den Rücken gekehrt haben. Ursprünglich "Märklinist", hatte ich in den letzten Jahren überwiegend Roco- 3L-Fahrzeuge beschafft, einmal wegen dem Preis und zum zweiten wegen der besseren Detaillierung.
    Leider ist die Modellbahnerei in den letzten Jahren immer mehr zum Hobby für Besserverdiener verkommen, nicht nur beim Göppinger Traditionshersteller, der gerne als "Modellbahn für Millionäre" bezeichnet wird. Meine erste vom Taschengeld gekaufte Lok (BR 110 von Märklin gegen Ende der 80er Jahre) kostete damals 120.- DM, heute kann man für ein vergleichbares Modell knapp das Doppelte in Euro hinlegen.
    Selbst auf den Modellbahnbörsen sind fast ausschließlich gewerbliche Händler unterwegs. Preise herunterhandeln ist kaum noch möglich; als ich mir vor ein paar Jahren Märklin Flexgleise und schlanke Weichen kaufen wollte, bekam ich die Antwort, man habe "versandübliche Preise" und wenn es mir nicht passe, solle ich eben wo anders kaufen.
    Natürlich ist das Geld nicht der einzige Faktor. Zeitmangel infolge des Jobs und Platzmangel in einer 42qm- Wohnung sind weitere Punkte, warum ich die Modellbahnerei aufgegeben habe. Und natürlich der Loksim, denn gegen die realistische Bahnsimulation am PC kann eine Modellbahn nicht ankommen. Man überlege mal, was für Sporthallen man für einen Nachbau von Jena- Großheringen oder Aachen- Düren im Maßstab 1:87 bräuchte.
    So ruhen meine Lokmodelle jetzt in der Vitrine, Gleise und Wagen im Keller. Vielleicht packt mich eines Tages wieder die Lust und ich verlege ein paar Meter Gleise im Anbauregal, um die "Schätzchen" mal wieder fahren zu sehen...

  • Wirklich schade um Roco, denn die Modelle sind richtig gut, auch wenn die exakten 1:87-Personenwagen nicht auf meine Anlage passen.


    Aber wo wir gerade beim philosophieren über den Niedergang der Branche sind, dazu auch mal meine Gedanken.
    Die "Billigpackungen" von Noname-Herstellern oder Piko und einigen anderen sind nur Startpackungen. Soll die Anlage ausgebaut werden, führt am Weg zum Fachhändler nichts vorbei. Insofern sehe ich da keine wirkliche Bedrohung für die großen drei Hersteller.
    Allerdings wird das Interesse an einer Modellbahn nicht durch solche Startpackungen geweckt, sondern durch das große Vorbild. Und da sieht es leider nicht so gut aus. Die Deutsche Bahn hat einen wirklich sehr schönen Fuhrpark, von der markanten 218 bis hin zum schnittigen ICE und macht sich im Modell richtig gut. Doch in der Realität hat die Bahn viele Kunden vergrault, so dass viele Kinder noch nie Bahn gefahren sind - ich glaube das Thema hatten wir mal im alten Forum. Woher soll also die Faszination für die Bahn kommen, bei Kindern die gar nicht wissen wie ein Zug von Innen aussieht? Wieso soll man ein Transportmittel toll finden, das unpünktlich, dreckig und verhasst ist? Die Bahn ist besser als ihr Ruf, das zeigen alle Umfragen, aber das hat leider keinen Einfluss auf potenzielle Modellbahner.
    Sollten diese Hürden - oh Wunder - überschritten sein folgt dann doch der Gang zum Händler und der Blick auf die Preise. Hier fällt sicher noch einmal ein ganz großer Teil Kunden weg, denn wie viele Eltern vertrauen ihren Kindern so teures Spielzeug an? Dass man für die 300€ auch freistehnde Haltestangen und eng anliegende Bremsklötze bekommt merken die Neuen doch gar nicht. Eine wesentlich billigere Alternative mit ähnlich realistischem Betrieb bietet Microsoft für den ohnehin vorhanden Personal Computer. Vor allem fällt hier die lange Aufbauzeit weg und von Anfang an gibt es eine ansprechende Landschaft mitgeliefert. Ich würde mal behaupten, dass es von allen gekauften Modellbahnen nur ganz wenige wirklich mal auf den Tisch schaffen.
    Loksim und für andere Länder auch BVE sind Fortgeschrittenendrogen und keine großen Konkurrenten. Um kurz beim Computer zu bleiben; da die Masse der Modellbahner über 50 ist, sind auch Onlineshops noch keine echte Bedrohung für Fachhändler.
    Auch weitere limitierende Faktoren wie Platzmangel spiele erst eine Rolle, wenn bereits einiges an Geld in die Kassen der Hersteller gelangt ist.
    Aber auch die Entwicklung der Modellbauwelt in den letzten Jahren dürfte dazu beigetragen haben, den einen oder anderen zum aufgeben zu bringen. Die hohen Preise für oft nicht notwendige Details sind ein Beispiel. Aber gerade bei Roco konnte man sehen, wie unfunktionell die Modelle mit fortschreitender Detaillierung wurden. Da können auf einmal zwei Wagen nicht mehr nebeneinander durch die Kurven fahren und sogar die Loks haben Mindestradien, unter denen sie entgleisen oder unschöne Geräusche von sich geben. Für die Vitrinensammler mag das kein Thema sein, aber in einem durchschnittlichen Kellerraum steht einem doch nicht genügend Platz zur Verfügung, um nur Kurven mit einem Radius >900 mm zu verlegen. Gerne hätte ich auf meiner Anlage einige österreischische Intercity-Wagen hinter einen Taurus gespannt, aber ich hätte damit nicht fahren können.


    Nur richtige Lösungen gibt es auch nicht. Denn der Modellbahner möchte ungern auf den, gerade von Roco hoch gesetzten, Standard verzichten und wird nicht wieder auf billigere Umsetzungen zurückgreifen. Für den Nachwuchs werden einfache Modelle angeboten. Angeblich fährt Piko mit diesem Konzept sehr gut. Aber noch ist es wohl zu früh um diese Idee bewerten zu können, der Ansatz ist aber ganz sicher gut.
    Man kann sich auch fragen, wie detailliert ein gutes Modell sein muss. Mein erstes Modell war eine Br218 von Fleischmann. Reichlich abgespeckt natürlich, aber qualitativ sehr gut und vor allem geben die Proportionen unverkennbar das Original wieder, auch wenn der Nietenzähler sicher Fehler finden wird. Nunja, auch heute fährt sie noch und sie sieht auch neben der hochdetaillierten 103 von Roco gut aus, wenn man nicht gerade mit der Lupe unterwegs ist.
    Schade nur, dass die neuen Modelle aus dem unteren Preissegment aus einem sehr billigen Plastik sind (auf jeden Fall sehen sie so aus) und auch die Proportionen nicht richtig wiedergeben.


    So, jetzt genug davon. Ich wünsche Roco auf jeden Fall viel Glück in der nächsten Zeit.


    Viele Grüße
    Hinrich