Autozug: Bahn steigt auf Laster um

  • Es mutete wie ein deftiger Scherz an: Pünkt­lich zum ersten April verkündete die Deutsche Bahn, dass zwei ihrer Auto­zug-Verbindungen künftig mit Last­autos bedient werden: Berlin–München, Düssel­dorf–München und zurück. Nach dem neuen Betriebs­konzept Auto+Zug reist der Fahr­gast wie bisher mit der Bahn. Auto oder Motorrad werden auf einem Lastwagen über die Straße zum Ziel­ort trans­portiert. Das Angebot kann ab sofort gebucht werden. Der Fahr­gast reist „flexibel“. Er hat die Wahl zwischen den herkömm­lichen Nacht­verbindungen in City-Night-Line-Zügen im Liege- oder Schlafwagen oder ausgewählten Tages­verbindungen erster Klasse. In der Haupt­saison werden Auto+Zug viermal pro Woche angeboten, in der Neben­saison dreimal. Motorräder trans­portieren die Bahn-Lkws bis zu zweimal in der Woche. Informationen zum Auto+Zug bietet die Deutsche Bahn auf der Internetseite
    http://www.autozug.de.



    Der Haken bei der Geschichte - Das Fahrzeug kann immer erst am nächsten Tag nach der Ankunft mit dem Zug abgeholt werden :-X

  • Das ist wohl der Anfang vom Ende. Mit dem Autozug wurde dem Vernehmen nach nie Geld verdient und die ersten Waggons, die nicht mehr hergestellt werden, hätten ihre Nutzungsdauer überschritten. Dazu gab es Horrornachrichten über Serieneinbrüche in die Fahrzeuge der Passagiere während der Reise, in denen bekanntlich das gesamte Urlaubsgepäck lagert. Schließlich erfolgt die Verladung an manchen Bahnhöfen im regulären Bahnsteigbereich, man kann sich also da hinstellen und die Leute beobachten, ohne sich als Unbeteiligter verdächtig zu machen.


    Abholung des Autos frühestens am Folgetag nach Urlaubsbeginn - und wenn man Pech hat, hat der Transportlaster im Stau nicht nur Verspätung, sondern das Auto in einer Karambolage auf die Autobahn geworfen. Wer kümmert sich dann um die Sachen der Passagiere? Und wer schützt die Fuhre, wenn die Autos sogar auf dem Zug Ziel von Automardern wurden?

  • Die ÖBB hat ihren Waggons gerade eine neue Hauptuntersuchung verpasst und sie so für weitere 15 Jahre ertüchtigt.


    Allerdings wurden letztes Jahr auch etliche Verbindungen (speziell in den Süden) ersatzlos gestrichen, nachdem es große Probleme gab mit der Kompatibilität zwischen Autotransportwagen und railjet Garnituren.


    Zudem mussten durch den Einsatz der railjet Garnituren, deutlich mehr Verschubarbeiten durchgeführt werden, da die Transportwagen nun nur mehr hinten angehängt werden konnten und nicht mehr an der Zugspitze. Das hat die Kosten massiv in die Höhe getrieben und daher wurde der Verkehr wegen "Unrentabilität" eingestellt.


    Allerdings hat man am neuen Hauptbahnhof Wien eine große Autoreisezuganlage aus dem Boden gestampft. ???


    Man darf also gespannt sein, wie es da weiter geht. Die LKW Idee der DB, ist laut ÖBB definitiv keine Lösung.

  • Die Bahn hat ihren Aprilscherz tatsächlich durchgezogen und bietet bei der Verbindung Berlin - München auch heute noch den Transport per LKW an. Dabei kann man zwischen Personenreise am Tag und in der Nacht (CNL) wählen. Erstere erscheint tatsächlich witzlos, weil zwischen Ende der Autoabgabe in Wannsee und Abfahrt in Berlin Hbf. im Extremfall nur eine Stunde Zeit bleibt (in München nur 30 Minuten) und weil man sich dann die Nacht über in München herumtreiben und von München Hbf. nach München Ost kommen muß (von einer Hotelbuchung ist auf dem Portal keine Rede).


    Diskutabel ist allenfalls die Nachtverbindung, bei der man keine Aufenthaltszeiten und Übergangsfahrten hat die zum einen in Berlin-Wannsee beginnt. Preise liegen zwischen 230 und 470 Euro für die Einzelperson, je nachdem, welche Wagenklasse man bucht.


    Interessant ist die Antwort der Bahn am Servicetelefon was passiere, wenn der Reisende bspw. wegen Stau, Panne oder Unfall des Transport-LKW's sein Fahrzeug am Zielort nicht vorfinde:
    Das wisse man nicht, denn dergleichen sei noch nie vorgekommen.


    Klingt ein bißchen weltfremd, wenn man sich die Verkehrsmeldungen rund um München oder Videos wie dieses

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    anschaut

  • Hallo,


    Ich glaube dieses Konzept gibt es schon länger, allerdings auf der Strecke München-Berlin bzw. Berlin-München:


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    Gruß mh442