Märklin ist verkauft!!!

  • Jetzt ist es amtlich:
    Märklin wurde heute an die Engländer für 30 Millionen Euronen verscheuert!!!
    Ich denke, das wird wohl langfristig das AUS für den Standort Deutschland bedeuten. ;( ;(

  • Das kann man so pauschal doch garnicht sagen. Wieso sollte das das Aus für deutsche Produktionsstätten bedeuten?


    Die Firma Märklin bleibt doch wohl erhalten und wem die Firma nun gehört ist doch Jacke wie Hose.


    Gruß

  • Hoffentlich waren es keine "Heuschrecken", irgendso ein profitgieriger Hedge - Fonds... 8o



    Denn sonst könnte es tatsächlich passieren, das die Sachen künftig in China oder Polen produziert und dann trotzdem für teurers Geld hierzulande verkauft werden...

  • Möglicherweise machen sie die Firma Märklin auch einfach zu. Das ist alles schon dagewesen. Irgendein Konkurrent kauft die Firma und schließt sie, obwohl sie gewinnträchtig ist.


    Wollen wir hoffen, daß es jemand ist, der das Kapital investiert hat, um Dividenden mitzunehmen, denn eins ist klar: Der Standort Deutschland ist der beste Produktionsstandort der Welt, unabhängig von den absoluten Lohnkosten.

  • Klar sind das "Heuschrecken" und Märklin ist doch nur noch eine Firma mit kleiner deutscher Außenstelle - nur noch 100 Mitarbeiter. Alles andere ist in Ungarn.... Das ist es billiger - und dann wundern die sich (ich meine viele Unternehm[r][n]) wer ihre teuren Produkte kaufen soll. Die Unganrn bestimmt nicht....
    Gruß
    Albrecht

  • Kingsbridge capital... allein schon das "Capital" sagt schon viel aus....


    Und wieder ein deutsches Traditionsunternehmen, das von der Bildfläche verschwindet... Vielleicht ist denen sogar Ungarn dann noch zu teuer, und die Loks kommen dann aus Taiwan...


    Aber der Trend geht nunmal dorthin. China, Taiwan, Indonesien und so weiter werden zunehmend zu Werkbänken und Fabrikhallen, in den einstmals westlichen Industriestaaten wird es einen Umbruch geben, nur noch Entwicklung, Forschung, Marketing, Dienstleistungen, während in Asien die Fabriken wie Pilze aus dem Boden schießen.


    Die ganze Arbeitswelt wird sich verschieben, und auch die Anforderungen an die künftigen Arbeitnehmer. Die Klasse der Fabrikarbeiter wird hierzulande aussterben, und wer da nicht mit Qualifizierung und Weiterbildung nachkommt, könnte auf der Strecke bleiben.

  • Jetzt warten wir mal ab... hinterher können wir immer noch meckern... übrigens ist das was ihr angesprochen habt, eventuell das, was uns erwartet wenn die Bahn AG an der Börse vertickert wird...

  • Die so genannten Heuschrecken sind Investoren, also geht es um Rendite. Das ist durchaus legitim und schließlich Grundlage unseres Wirtschaftssystems. Natürlich wird man versuchen, auf der Kostenseite zu optimieren. Andererseits ist Märklin traditionell hochpreisig, und wenn man hier die Produktion zumacht, wird das dem Absatz nicht gut tun - liegt ja am Verbraucher, seinen Daumen zu heben oder zu senken.


    Daher halte ich es für unwahrscheinlich, dass komplett geschlossen wird. Wahrscheinlicher ist eine Verringerung der örtlichen Fertigungstiefe (d. h. Zulieferung von standardisierbaren Teilen aus dem Ausland, Qualitätskontrolle und Monate hierzulande) und eine Optimierung der Produktion. Sehr wahrscheinlich ist ein Verbleib der höher qualifizierten Arbeitsplätze in Deutschland. Nicht vergessen werden sollte, dass die Alternative die Insolvenz war ... deshalb war auch der Betriebsrat für den Verkauf.


    Wie in jeder Krise steckt auch hier die Chance, die Angebotspolitik zu überdenken und verlorenen Boden wieder gut zu machen. Schließlich wäre es nicht zum Verkauf gekommen, wenn man die Probleme aus eigener Kraft in den Griff bekommen hätte. Also warten wir mal ab, wie es weiter geht.

  • Zitat

    Wahrscheinlicher ist eine Verringerung der örtlichen Fertigungstiefe (d. h. Zulieferung von standardisierbaren Teilen aus dem Ausland, Qualitätskontrolle und Monate hierzulande)


    Du meinst sicher die "Montage"... ;)
    Ich glaube aber, das Märklin gewisse Einzelteile schon lange (aus dem Ausland) zugeliefert bekommt...


    Zitat

    Wie in jeder Krise steckt auch hier die Chance, die Angebotspolitik zu überdenken und verlorenen Boden wieder gut zu machen.


    Genau, da würde ich mich auch drüber freuen. Ich als seit 14 Jahren treuer "Märklinist" hätte deutlich mehr Märklin in der Vitrine stehen, wenn die Dinger nicht so manchmal wirklich unverschämt teuer wären und das entsprechende Roco-Modell in manchen Fällen nicht besser aussehen und weniger kosten würde, wie bei meinem kompletten Bestand an E-Loks. (103.0, 110-Bügelfalte, 118, 150) Und in Sachen "lange Reisezugwagen" hab' ich bis auf einen Oberleitungsmesswagen nur Fahrzeuge von der Konkurrenz. Warum nur?
    In einem Gebiet ist Märklin aber spätestens in den letzten paar Jahren wirklich top: die neuen Dampflokmodelle. Makellose Metallgehäuse, der Antrieb wo er sein muss: in der Lok! Und nachdem man bei Roco ja eh auch immer "zurüsten" muss, bastelt man sich die Bremsschläuche eventuell eben mit übriggebliebenen Rocoteilen noch dran. Die 38er und die 55er sind da meine absoluten Stars. Da lässt man gerne mal 3 (oder mehr) große Scheine über den Tisch wandern - wenn man sie denn hat...

  • War es im Fall Märklin nicht so, dass laufende Kredite, die von der Firma wie vereinbart getilgt wurden, von den Banken verkauft wurden und die jetztigen Eigner sie aufgekauft haben, um das Unternehmen zu übernehmen? Und dass dadurch erst die Gefahr der Insolvenz entstand? Ich habe so eine vage Erinnerung an einen Spiegel-Artikel in den letzten Monaten...

  • Nicht ganz. Wenn das Unternehmen die vertraglich vereinbarten Bedingungen (d. h. v. a. Bedienung Annuität aus Zins und Tilgung) einhält, kann die Bank nicht innerhalb der vereinbarten Laufzeit kündigen. Hat jedoch der Kreditnehmer Probleme und kommt seinen Zahlungen nicht nach, kann die Bank den Kredit kündigen und die Sicherheiten (z. B. Grundstücke oder Gesellschaftsanteile) verwerten, wenn man sich nicht auf eine andere Regelung einigt.


    Oft verkaufen Banken die Problemkredite (work out / NPL portfolio) an professionelle Verwerter bzw. equity partner zu einem Teil des Forderungswertes. Die Käufer können dann die SIcherheiten verwerten oder aber versuchen, das Unternehmen zu übernehmen und zu restrukturieren.


    Kurz gesagt: Bei Einhalten des Vertrages kann kein Problem mit einem Kreditvertrag entstehen: Pacta sund servanda.

  • So, ich hab' mal die Wirtschaft angekurbelt und mir 'ne kleine T3 von Märklin für meine bayerische Nebenbahn bestellt. Obwohl... 'ne preußische Lok auf einer bayerischen Bahnstrecke, ok hab' schon zwei andere... :D