Steuerungsprobleme

  • Hallo,


    es handelt sich hier zwar nicht um derart schwerwiegende Probleme wie Fehlinstallationen und Programmabstürze, mir sind aber ein paar Unstimmigkeiten bei der Steuerung mit dem kombinierten Fahr-/Bremshebel aufgefallen. Diese Art der Steuerung findet sich in der Regel bei Triebwagen und funktioniert bei Steuerung mit der Tastatur grundsätzlich gut. Der einzige Mangel dieser Variante ist die zu grobe Stufung. Es ist nicht möglich, mit einer Einstellung dann auch die gewünschte Sollgeschwindigkeit zu halten. Bei längeren Streckenabschnitten muss man ständig zwischen 0 und 10% Zugkraft wechseln. Versuchsfahrzeug war ein aus dieser Anregung im Buch "Führerstände" entstandenes Testmodell eines ET 420 der ersten Bauserie mit LZB 100.


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    Da diese Fahrzeuge nicht über eine AFB verfügten, sind sie besonders für den Test der reinen Zugkraftregelung geeignet. Die vorgegebene Stufung mit Schritten von 10 Prozent ist für die Regulierung der Bremskraft in Ordnung, für die Zugkraft aber zu grob. Da wäre eine Vorgabe von Schritten mit fünf Prozent oder, analog zu den Einstellmöglichkeiten der AFB, eine individuelle Einstellmöglichkeit wünschenswert.


    Als nächste Variante kam die Steuerung mittels Joystick zur Anwendung. Diese hatte ich früher wegen schlechter Ergebnisse total verworfen, mit der aktuellen Programmversion aber nun wieder Versuche unternommen. Mit einem analogen Joystick lassen sich die gewünschten Werte zwar einstellen, sogar ein Prozent Zugkraft ist möglich, im Betrieb ist die Handhabung aber nicht günstig weil ständig die eingestellte Position festgehalten werden muss. Läßt man den Joystick in die Ruhelage gehen, gehen auch Zug- und Bremskraft auf Null zurück.


    Ein älteres Modell mit digitaler Funktion über die serielle Schnittstelle hat diesen Nachteil zwar nicht, auch in der Ruhestellung bleibt die eingestellte Stufe erhalten. Der schwerwiegende Fehler: Es gibt jeweils nur eine einstellbare Stufe mit 100% Zug- oder Bremskraft.


    Blieb also noch die Variante mit der Steuerung über das Mausrad. Eigentlich die bequemste, mit den drei Tasten sind auch die wichtigsten Funktionen bei der Fahrt (Sifa, Indusi wachsam und Indusi frei) gleich greifbar. Das Mausrad auf den niedrigsten Schrittwert (einzeilig) eingestellt und losgefahren. Fazit: Nicht brauchbar weil nur sechs Stufen für die Zug- und Bremskraft vorhanden sind (16, 33, 50% usw.).


    Vielleicht könnten diese Ergebnisse mal von anderen Nutzern überprüft und die Steuerungen optimiert werden.


    Gruß
    Gerd

    Ein Kluger bemerkt alles. Ein Dummer macht über alles eine Bemerkung. Heinrich Heine

  • Hallo Gerd,


    interessantes Problem.


    Ein Lösung wäre, ein Joystick ohne Rückstellung, sodaß die 'Hebelstellung' unverändert bleibt.
    Die Möglichkeit, die Stufung der Zugkraftregelung beeinflußbar zu machen, besteht grundsätzlich auch. Ist aber nicht 'mal eben' umgesetzt.


    Gruss
    Uwe

    --
    Wenn du die Götter zum Lachen bringen willst, mach’ einen Plan.

  • Hallo Uwe,


    danke für die schnelle Antwort.


    Der ältere Joystick mir seriellem Anschluss (über einen Adapter an USB angeschlossen) ist so ein Modell mit mechanischer, aber ohne elektrische, Rückstellung, das in seiner Funktion wie die Up- und Down-Tasten mit Auf- und Ab-Impulsen arbeitet. Anscheinend hat niemand von den Entwicklern es je mit so einem Modell versucht, die sofortige Vollaussteuerung auf 100% deutet darauf hin.
    Der modernere analoge Gamerjoystick mit zig Buttons hat einen extra Schubregler, der auch auf der eingestellten Position stehenbleibt. Leider hat dieser nur einen im Vergleich zum Joystickhebel zu kurzen Regelweg, so dass er auch zu grob arbeitet. Einen Joystick ohne automatisches Rückfedern in die Grundstellung beim Loslassen des Hebels habe ich bisher noch nicht zu Gesicht bekommen. Das kann eigentlich nur ein Potentiometer, so wie es beim Original und bei Fahrpulten für die elektrische Ansteuerung zur Anwendung kommt.
    Im Programm dürfte wohl die Stufung auf Zehnprozentschritte irgendwo festgelegt sein, das müßte sich doch eigentlich generell auf Fünfprozentschritte ändern lassen. Das sehe ich auch bei der Steuerung mit dem Mausrad so, die ja wegen der noch gröberen Abstufung leider auch nicht die Erwartungen erfüllt hat.


    Gruß
    Gerd

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  • Hallo Gerd,


    es gibt mehr als eine Art Joystick. Klassischerweise sind Joysticks mit Potis ausgerüstet, es gibt aber auch 'alte' Joysticks, die nur über Schalter an den Endlagen verfügen.
    Ich habe hier zwei analoge Joysticks für Testzwecke stehen und wenn ich damit 'vernünfig' fahren möchte, geht das nur mit Fahrzeugen, die die Möglichkeiten der Joysticks unterstützen und umgekehrt. D.h. ich kann nicht jede denkbare Kombination abbilden.
    Anders sieht das aus, wenn ich die Joystickelektronik bzw. eine gesonderte Hardware einsetze, um ein Fahrpult nachzubilden. Dann kann ich auch entsprechende Poti's und Schalter einsetzen.


    Gruss
    Uwe

    --
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  • Hallo Uwe,


    mit der Anpassung der Fahrzeuge hattest Du den Nagel auf den Kopf getroffen. Mir war erinnerlich, dass da doch mal jemand ein Fahrzeug in zwei Versionen für Kombihebel und für Joystick rausgebracht hatte. Im Archiv gesucht und den 420 von Martin F. gefunden. Fehler erkannt: Ich hatte die Option für den Kombihebel in der Lokdatei nicht auf "kein" gesetzt. Das wurde korrigiert und jetzt kann ich eine genauere Analyse bringen. Hier die Ausführung mit Kombihebel für Tastatursteuerung.


    [Blockierte Grafik: http://fs1.directupload.net/images/180120/acibfe4a.jpg]


    Es ist eine Zugkraftsteuerung vorhanden, alles funktioniert einwandfrei.


    Die zweite Ausführung mit dem Joystick hat keine Zugkraftregelung.


    [Blockierte Grafik: http://fs1.directupload.net/images/180120/wyfwlsvl.jpg]


    Die Joystickoptionen sind so eingestellt.


    [Blockierte Grafik: http://fs1.directupload.net/images/180120/pzkjap5r.jpg]


    Test mit dem Analogjoystick:
    1. Die Auf-/Absteuerung, die ja nur einen Auf-Impuls bräuchte und dann bis zu einem Stoppimpuls automatisch weiter hochlaufen würde, funktioniert nicht; der Hebel muss festgehalten werden bis die höchste Fahrstufe erreicht ist. Läßt man den Hebel eher los, bleibt wenigstens die eingestellte Stufe erhalten, der Motorstrom bleibt aber nicht konstant und fällt mit steigender Geschwindigkeit ab. Es wird also die Einstellung Auf-/Ab-Steuerung ignoriert und statt dessen die Nachlaufsteuerung ausgeführt.
    2. Ein Runterschalten ist nicht möglich, schon eine kurze entgegengesetzte Bewegung des Hebels führt zum Wechsel in den Bremsbereich. Die einzige brauchbare Alternative ist, einen Button mit der Funktion "Nullstellung" zu belegen, so dass wenigstens ein rollen ohne Antrieb möglich ist.
    3. Ein stufenweises Bremsen ist möglich, ein stufenweises Lösen nicht.
    4. Die pneumatische Haltebremse wirkt nicht ab der eingestellten Geschwindigkeit, der Zug rollt weiter.
    5. Außer den neun definierten Bremsstufen läßt sich noch eine zehnte schalten, bei dieser wird dann eine pneumatische Bremsstufe als Haltebremse angesteuert (hörbar am in diesen Fall unsinnigen Geräusch des Luftausströmens am Führerbremsventil). Das sieht mir stark nach der Steuerung der U-Bahn Berlin aus und ist für die Vollbahnfahrzeuge nicht realistisch.
    6. Bei Lokomotiven gibt es den kombinierten Fahr-/Bremshebel nicht. Du hast geschrieben, dass zukünftig auch ein zweiter Joystick angeschlossen werden könnte. So weit, so gut, wenn dann der zweite für die extra bedienbare Bremse via Führerbremsventil oder Bremssteller genutzt werden kann. Damit könnte man die 111, die ja noch keine AFB hat, zwar bremsen, aber noch nicht fahren. Es fehlt in den Joystickoptionen die einfache Funktion "Fahrhebel" ohne Bremsansteuerung. Die Option "Handrad" ist wohl eher nur für ältere Lokomotiven bis zur 151 oder 103 mit Nachlaufsteuerung geeignet.


    Der Test mit dem seriellen Joystick brachte die gleichen Ergebnisse.


    Fazit: Wenn es nicht möglich sein sollte, die Funktionen des Joysticks an die der Tastatur anzupassen, ist dieses Gerät für einen praxisnahen Betrieb nicht tauglich.


    Gruß
    Gerd

    Ein Kluger bemerkt alles. Ein Dummer macht über alles eine Bemerkung. Heinrich Heine

    Einmal editiert, zuletzt von Nemo ()

  • Hallo Gerd,


    für den zweiten Fall ist der Kombihebel ungeeignet. Da ist <9 Fahrstufe (+/-)> auszuwählen.
    Da ich die Fst von Martin nicht habe, habe ich das ganze mit der 122 175-5 ausprobiert, wenn ich versuche die mit der Option <12 Kombibremshebel incl. Beschl.> zu fahren habe ich das von Dir beschriebene Verhalten für Pkt. 1 und 2. Den Rest habe ich nicht ausprobiert, da es eine Einstellung gibt, mit der es funktioniert.


    Im übrigen gibt es keine feste Verbindung Joystick/Führerstand. Der in den Optionen eingerichtete Joystick ist für alle Führerstände gleich. Er ist halt nur ein weiteres Eingabegerät. Wenn ich also den Führerstand wechsle, dann muß ich auch die Einstellungen des Joysticks anpassen.


    Ansonsten ist die Beschreibung der Joystickfunktionen etwas dürftig und die Benennungen der Funktionen in meinen Augen auch nicht optimal.
    Was aber nicht stimmt, ist die Aussage, das die Joysticksteuerung nicht tauglich wäre. Es muß halt der Joystick passend zum Fst eingestellt werden.


    Gruss
    Uwe


    Edit: Fipptehler

    --
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  • Hallo Gerd,


    für den zweiten Fall ist der Kombihebel ungeeignet. Da ist <9 Fahrstufe (+/-)> auszuwählen.


    Hallo Uwe,


    gut gemeint, aber schlecht beraten. Wenn ein Fahrzeug mit einem echten Fahrbremshebel ausgerüstet ist, und das sind die Triebwagen nun mal seit München 1972, dann haben sie eine dynamische Betriebs- und eine ergänzende Haltebremse. Da diese schon bei der Option <12 nicht anspricht, aber wenigstens zum Anfahren löst, ist diese Option die einzige Möglichkeit, derartige Fahrzeuge überhaupt mit dem Joystick zu betreiben. Mit der Option <9 bekommst Du einen moderneren Triebwagen nicht in Bewegung weil die Haltebremse nicht auslöst.



    Zitat

    Da ich die Fst von Martin nicht habe,...


    Das von Martin überarbeitete Urmodell von Sebastian Kircher gibt es immer noch auf der Loksimhomepage, muss nur mal modernisiert werden.


    https://www.loksim3d.de/sites/…016/FST_420379_SK.l3dpack


    Ansonsten gibt es genug Führerstände der Baureihen 423 - 426, die auch für einen Test genommen werden können.


    [Blockierte Grafik: http://fs1.directupload.net/images/180121/uk68yk9l.jpg]



    Zitat

    ...habe ich das ganze mit der 122 175-5 ausprobiert, wenn ich versuche die mit der Option <12 Kombibremshebel incl. Beschl.> zu fahren habe ich das von Dir beschriebene Verhalten für Pkt. 1 und 2. Den Rest habe ich nicht ausprobiert, da es eine Einstellung gibt, mit der es funktioniert.


    Ungeeignetes Modell, ich hatte doch geschrieben, dass Lokomotiven bremsmäßig ganz anders arbeiten, den echten "Kombihebel" gibt es nur bei Triebwagen.


    Zitat

    Im übrigen gibt es keine feste Verbindung Joystick/Führerstand. Der in den Optionen eingerichtete Joystick ist für alle Führerstände gleich. Er ist halt nur ein weiteres Eingabegerät. Wenn ich also den Führerstand wechsle, dann muß ich auch die Einstellungen des Joysticks anpassen.


    Wäre korrekt wenn es die passenden Einstellungen gäbe.


    Zitat

    Ansonsten ist die Beschreibung der Joystickfunktionen etwas dürftig und die Benennungen der Funktionen in meinen Augen auch nicht optimal.
    Was aber nicht stimmt, ist die Aussage, das die Joysticksteuerung nicht tauglich wäre. Es muß halt der Joystick passend zum Fst eingestellt werden.


    Ich kann diese Aussage nur bekräftigen. Ein weiteres Eingabegerät, das ausgerechnet bei den Führerständen, die geradezu dafür prädestiniert sind, nicht funktioniert, sollte nur mit einer entsprechenden Warnung "Nicht für Fahrzeuge mit kombinierter Fahr-Bremsregelung verwendbar!" angeboten werden.


    Mir ist klar, dass so eine Anpassung nicht im Handumdrehen erledigt werden kann. Schon bei der Steuerung des "Kombihebels" mittels Tastatur hat es lange bis zur vollständig gelungenen Umsetzung gedauert. Jetzt kann ich im Fahr- und Bremsbetrieb problemlos mit den Tasten Up und Down die Zug- und Bremskraft einstellen und zum schnellen Erreichen der Nullstellung mit Shift+Down absteuern oder die dynamische Bremse schnell völlig lösen. Ich kann Dir nur empfehlen, erst einmal diese Art der Steuerung mit einem ET auszuprobieren und dann über weitere Schritte nachzudenken.


    Gruß
    Gerd

    Ein Kluger bemerkt alles. Ein Dummer macht über alles eine Bemerkung. Heinrich Heine

  • Hallo Gerd,


    wir reden also über den Fahr-/Bremsschalter, in Loksim auch gerne Kombihebel genannt, richtig?
    Dieser wird zur Zeit in den Joystickoptionen als <12: Kombibremshebel incl. Beschl.> beschrieben, richtig?


    Ich habe es mir mal angeschaut, was passiert:


      [li]Wenn der Fst. in den Antriebsdaten einen Kombihebel hat, dann wird die Zug-/Bremskraft entsprechend eingesteuert. Funktioniert bei dem Fst. BR420_Kurzzug von Martin Finken.[/li]
      [li]Wenn der Fst. in den Antriebsdaten keinen Kombihebel hat, dann wird <Schaltwerk auf> gegeben bis der Joystick wieder in Mittelstellung ist, dann wird <Schaltwerk halten> ausgelöst. In Gegenrichtung wird <Schaltwerk ab> gegeben. Für die Bremsansteuerung gilt obiges analog, halt nur entgegengesetzt.
      Das mit einem 'normalen' Joystick zu fahren ist etwas speziell...[/li]
      [li]Wenn der Fst. in den Antriebsdaten keinen Kombihebel hat und aktive AFB, dann wird AFB-Zugkraft entsprechend der Joystickstellung aufgeschaltet bis der Joystick wieder in Mittelstellung ist. In Mittelstellung wird die AFB-Zugkraft auf Null zurückgenommen. Und mit Bremsen ist da nix.[/li]


    Ich denke, das ist so grundsätzlich brauchbar.
    Was also fehlen würde, wäre das Einfallen der Haltebremse.


    Was mir aber noch unklar ist, warum Lokomotiven bremstechnisch anders arbeiten sollen als Triebwagen. Da bitte ich um Aufklärung.


    Gruss
    Uwe

    --
    Wenn du die Götter zum Lachen bringen willst, mach’ einen Plan.

  • Hallo Uwe,


    so langsam kommen wir auf einen Nenner.


    Zitat

    Hallo Gerd,


    wir reden also über den Fahr-/Bremsschalter, in Loksim auch gerne Kombihebel genannt, richtig?


    Ja, Uwe, das ist korrekt.


    Zitat

    Dieser wird zur Zeit in den Joystickoptionen als <12: Kombibremshebel incl. Beschl.> beschrieben, richtig?


    Richtig.


    Zitat

    Ich habe es mir mal angeschaut, was passiert:


    Wenn der Fst. in den Antriebsdaten einen Kombihebel hat, dann wird die Zug-/Bremskraft entsprechend eingesteuert. Funktioniert bei dem Fst. BR420_Kurzzug von Martin Finken.


    Funktioniert bei mir auch so. Wäre ideal wenn man den Hebel nicht die ganze Zeit in der gewünschten Einstellung festhalten müßte.


    Zitat

    Wenn der Fst. in den Antriebsdaten keinen Kombihebel hat, dann wird <Schaltwerk auf> gegeben bis der Joystick wieder in Mittelstellung ist, dann wird <Schaltwerk halten> ausgelöst.


    Kurioserweise vertauscht sich bei mir mit dieser Einstellung erst einmal die Richtung der Bedienung, statt ihn von mir weg zu drücken muss ich ihn zum Fahren zu mir hinziehen. Ansonsten funktioniert es wie von Dir beschrieben.


    Zitat

    In Gegenrichtung wird <Schaltwerk ab> gegeben. Für die Bremsansteuerung gilt obiges analog, halt nur entgegengesetzt.


    Hier funktioniert es bei mir nicht mehr. Schon ein kurzes Antippen in der Gegenrichtung während der Fahrt führt zum vollständigen Ablaufen des Schaltwerks mit Überlaufen der Nullstellung bis in den Bremsbereich. Von einer Bremsstufe aus löst die Bremse ohne Stopp vollständig, der Aufwärtslauf bleibt in dieser Richtung aber auf der Nullstellung stehen.


    Zitat

    Das mit einem 'normalen' Joystick zu fahren ist etwas speziell...


    Die Variante mit Kombihebel ist nur wegen des ständigen Festhaltens des Hebels unbequem aber sonst problemlos fahrbar.


    Hier endet für die Baureihen 420 ff. die Realität, diese Triebwagen haben auch bei Ausrüstung mit LZB keine AFB. Die LZB-Einrichtung dient dann nur zur Anzeige der Führungsdaten und zur Überwachung der vorgegebenen Geschwindigkeit.


    Zitat

    Wenn der Fst. in den Antriebsdaten keinen Kombihebel hat und aktive AFB, dann wird AFB-Zugkraft entsprechend der Joystickstellung aufgeschaltet bis der Joystick wieder in Mittelstellung ist. In Mittelstellung wird die AFB-Zugkraft auf Null zurückgenommen. Und mit Bremsen ist da nix.


    Mit AFB habe ich das korrekterweise nur mit einem ICE probiert. Für die Einstellung der Vsoll mußte zusätzlich der Schubregler aktiviert werden. Das Bremsen geht weder mit der Joystickoption <3 "AFB-Zugkraftsteller", noch mit <12 "Dyn Bremse inlclus. Beschl", was mich sehr gewundert hat. Bei beiden Optionen muss der Hebel wieder ständig in Fahrtstellung gehalten werden, was auf längeren Strecken sehr unbequem und bestimmt nicht vorbildgerecht ist (Frage doch mal Julian G. im anderen Forum danach). Wenigstens das Bremsen über die LZB funktioniert in beiden Fällen.


    Zitat

    Ich denke, das ist so grundsätzlich brauchbar.


    Aus meiner Sicht nur die erste Variante.


    Zitat

    Was also fehlen würde, wäre das Einfallen der Haltebremse.


    Auf jeden Fall. Die jetzt bei der Option <12 ansteuerbare zusätzliche Bremsstufe ist wesentlich schwächer als die im Programm eingebaute Haltebremse.


    Noch eine merkwürdige Sache ist mir bei der Tastatursteuerung aufgefallen. Bei dieser Einstellung...


    [Blockierte Grafik: http://fs1.directupload.net/images/180121/lud2396e.jpg]



    ...zeigt die digitale Zugkraftanzeige nach dem Programmstart natürlich auch 100% an. Triebwagen aufrüsten, Abfahrzeit kommt, Türen schließen und verriegeln und mein Zug setzt sich ohne mein Zutun in Bewegung und beschleunigt. Jetzt läßt sich die Zugkraft plötzlich wieder regeln und beim nächsten Halt erscheint 000 statt 100 in der Anzeige und alles läuft wie gewohnt.


    Mit dieser Einstellung dagegen...


    [Blockierte Grafik: http://fs1.directupload.net/images/180121/halwkppi.jpg]



    ...läuft alles von Anfang an korrekt, obwohl die AFB nicht aktiviert ist.


    Das Thema ist nicht neu, ich plädiere schon seit Jahren für eine Unabhängigkeit des Zugkraftstellers von der AFB, das würde auch für Dampflokführerstände mehr Realität bringen.


    Zitat

    Was mir aber noch unklar ist, warum Lokomotiven bremstechnisch anders arbeiten sollen als Triebwagen. Da bitte ich um Aufklärung.


    Das hängt immer noch mit der historischen Entwicklung zusammen. Lokomotiven müssen die Bremsen ihrer Züge immer noch über die durchgehende Hauptluftleitung, also mit einem Führerbremsventil, steuern. Vorhandene dynamische Bremsen wirken immer nur auf die Lokomotive und arbeiten unabhängig von der Druckluftbremse oder über die mögliche mechanische Koppelung von Führerbremsventil und Bremssteller gleichzeitig mit ihr. Eine Haltebremse wie bei den Triebwagen gibt es nicht, dafür aber eine extra bedienbare direktwirkende Lokzusatzbremse. Eine Einwirkung von außen (PZB, LZB) auf die Zugbremse kann nur eine Schnellbremsung durch das Öffnen eines Ventils in der Hauptluftleitung erzeugen. Erst mit den vollelektronischen Lokomotiven der heutigen Zeit werden rechnergesteuerte Bremswirkgruppen eingesetzt, die ein feinfühliges Ansteuern der Zugbremse durch die AFB ermöglichen. Zusätzlich können Lokomotiven auch mit einer elektropneumatischen Bremssteuerung für angeschlossene Wagenzüge ausgerüstet werden. Diese ep-Bremse sorgt für ein gleichzeitiges Anlegen und Lösen der Wagenbremsen und damit für kürzere Bremswege, ist aber wegen des hohen Materialaufwands in der Regel auf schnellfahrende Reisezüge beschränkt. Bei Triebwagen gab es diese Bremse seit dem Ende der 20er Jahre (S-Bahnen, Schnelltriebwagen).


    Triebwagen als geschlossene Einheiten hatten zwar bis zum 628 auch nur reine Druckluftbremsen mit durchgehender Hauptluftleitung. Mit der Verwendung der dynamischen Bremsen als Betriebsbremse gab es dann noch die Mischform mit Bremssteller und Führerbremsventil beim 420, die aktuellen Fahrzeuge haben keine Hauptluftleitung mehr, vorhandene Druckluftbremsen (z.B. die Mittelwagen beim ICE 1) werden auch über Bremsrechner in Abhängigkeit von der Wirkung der dynamischen Bremsen der Triebköpfe ergänzend zugeschaltet.


    Soweit ein kurzer Überblick, für eventuelle zusätzliche Fragen bin ich offen.



    Gruß
    Gerd

    Ein Kluger bemerkt alles. Ein Dummer macht über alles eine Bemerkung. Heinrich Heine

  • Hallo Gerd,



    Funktioniert bei mir auch so. Wäre ideal wenn man den Hebel nicht die ganze Zeit in der gewünschten Einstellung festhalten müßte.

    nun, das ist aber dem Joystick geschuldet. Der hat nunmal eine mechanische Rückstellung zur Mitte. Wenn das ausgebaut ist, dann wird es bequemer. Also nichts, das im Loksim gelöst werden müßte.



    Kurioserweise vertauscht sich bei mir mit dieser Einstellung erst einmal die Richtung der Bedienung, statt ihn von mir weg zu drücken muss ich ihn zum Fahren zu mir hinziehen. ...


    Das ist mir auch schon aufgefallen. Da muß ich noch über eine Lösungsmöglichkeit nachdenken, andererseits ist die Frage, ob das überhaupt geändert werden muß, da bei einem Fahrpult das ganze genau einmal eingestellt wird.



    Auf jeden Fall. Die jetzt bei der Option <12 ansteuerbare zusätzliche Bremsstufe ist wesentlich schwächer als die im Programm eingebaute Haltebremse.


    Da wird keine zusätzliche Bremsstufe angesteuert. Es arbeitet die normale Bremssteuerung, warum dann aber die Haltebremse nicht einfällt, muß ich noch erforschen.



    Noch eine merkwürdige Sache ist mir bei der Tastatursteuerung aufgefallen. Bei dieser Einstellung...

    Sorry, andere Baustelle.



    Das hängt immer noch mit der historischen Entwicklung zusammen. Lokomotiven müssen die Bremsen ihrer Züge immer noch über die durchgehende Hauptluftleitung, also mit einem Führerbremsventil, steuern. Vorhandene dynamische Bremsen wirken immer nur auf die Lokomotive und arbeiten unabhängig von der Druckluftbremse oder über die mögliche mechanische Koppelung von Führerbremsventil und Bremssteller gleichzeitig mit ihr. Eine Haltebremse wie bei den Triebwagen gibt es nicht, dafür aber eine extra bedienbare direktwirkende Lokzusatzbremse. Eine Einwirkung von außen (PZB, LZB) auf die Zugbremse kann nur eine Schnellbremsung durch das Öffnen eines Ventils in der Hauptluftleitung erzeugen. Erst mit den vollelektronischen Lokomotiven der heutigen Zeit werden rechnergesteuerte Bremswirkgruppen eingesetzt, die ein feinfühliges Ansteuern der Zugbremse durch die AFB ermöglichen. Zusätzlich können Lokomotiven auch mit einer elektropneumatischen Bremssteuerung für angeschlossene Wagenzüge ausgerüstet werden. Diese ep-Bremse sorgt für ein gleichzeitiges Anlegen und Lösen der Wagenbremsen und damit für kürzere Bremswege, ist aber wegen des hohen Materialaufwands in der Regel auf schnellfahrende Reisezüge beschränkt. Bei Triebwagen gab es diese Bremse seit dem Ende der 20er Jahre (S-Bahnen, Schnelltriebwagen).


    Triebwagen als geschlossene Einheiten hatten zwar bis zum 628 auch nur reine Druckluftbremsen mit durchgehender Hauptluftleitung. Mit der Verwendung der dynamischen Bremsen als Betriebsbremse gab es dann noch die Mischform mit Bremssteller und Führerbremsventil beim 420, die aktuellen Fahrzeuge haben keine Hauptluftleitung mehr, vorhandene Druckluftbremsen (z.B. die Mittelwagen beim ICE 1) werden auch über Bremsrechner in Abhängigkeit von der Wirkung der dynamischen Bremsen der Triebköpfe ergänzend zugeschaltet.


    Soweit ein kurzer Überblick, für eventuelle zusätzliche Fragen bin ich offen.

    Vielen Dank für Deine Ausführungen. Das deckt sich mit meinem Kenntnisstand.
    Nun ist es beim Loksim bekanntemaßen so, das beim Antrieb und der Bremse nicht zwischen Lok und Triebwagen unterschieden wird.


    Ansonsten sind Eisenbahnbremsen und ihre Umsetzung in eine Simulation ein spannendes Thema.


    Gruss
    Uwe

    --
    Wenn du die Götter zum Lachen bringen willst, mach’ einen Plan.