Mangelhafte Bahnübergangstechnik bei der DBAG

  • Bei rund 200 automatischen Bahnübergangen im Netz der Deutschen Bahn AG hat nun das Eisenbahnbundesamt durchgegriffen. Es verlangt die Sperrung oder besondere Sicherung. Der Grund: Die Schranken öffnen sich teilweise zu früh.


    http://www.sueddeutsche.de/,ra…mobil/artikel/351/114237/


    Es wäre eine gute Sache, würde man die Sicherheit der Allgemeinheit über den Shareholder Value stellen. Offensichtlich ist mangelhafte Technik aus Kostengründen kein Einzelfall. 200 potentielle Todesfallen in Deutschland sind absolut inakzeptabel.

  • Die FDP würde sagen: "Das kann der Markt regeln" ...
    Hm, könnte man nicht die FDP wegrationalisieren?
    Wer ist dafür?

  • Hmm,


    also der Fehler ist, dass die Schranken öffnen, wenn der letzte Wagen noch auf dem Übergang ist.
    Das halte ich für nicht so schlimm, um da gleich nen Aufstand zu machen.
    Bald werden sich die Anlieger an 200 Bahnübergängen beschweren, dass die Schranken noch zu sind, obwohl der Zug schon den Bahnübergang vollständig verlassen hat.
    Aber so ist das in Deutschland.


    Tomy

  • Nein, es ist nicht weiter schlimm, wenn sich eine Schranke schon öffnet, wenn sich der Zug noch teilweise auf dem Bü befindet. Weil die Verkehrsteilnehmer sollten schon so klug sein und jetzt nicht in den letzten Wagen des Zuges zu krachen und über den Straßenverkehr herfallen wird die Bahn dann sicher auch nicht, wenn man das Gitter kurz wegmacht.


    Also bei uns ging das im Sinne eines zügig wieder fließenden Verkehrs sehr lange ohne Probleme...

  • Ich kenne hier in Kassel einen Bü in der Schenkebier Stanne / Obervellmar, der von den Autofahrern sehr "geschätzt" wird. Aber auch Linienbusse handeln sich dort regelmäßig herbe Verspätungen ein. Ortskundige weichen auf andere Übergangsmöglichkeiten aus.


    Denn die Schranken senken sich hier viel zu früh. Ich hab schon mal geschlagene 5 Minuten davor gestanden, bis dann mal ein Zug endlich den Übergang querte. Ich gehe glatt mal davon aus, der dieser Bü von irgendwoher aus manuell gesteuert wird, angesichts bei diesen Unregelmäßigkeiten.


    Seltsamerweise scheint es bei Zügen, die aus Kassel hinaus fahren länger zu dauern als bei solchen, die Stadteinwärts fahren.

  • Zitat

    Original von Tf Benzilla
    Ich kenne hier in Kassel einen Bü in der Schenkebier Stanne / Obervellmar, der von den Autofahrern sehr "geschätzt" wird. Aber auch Linienbusse handeln sich dort regelmäßig herbe Verspätungen ein. Ortskundige weichen auf andere Übergangsmöglichkeiten aus.


    Denn die Schranken senken sich hier viel zu früh. Ich hab schon mal geschlagene 5 Minuten davor gestanden, bis dann mal ein Zug endlich den Übergang querte. Ich gehe glatt mal davon aus, der dieser Bü von irgendwoher aus manuell gesteuert wird, angesichts bei diesen Unregelmäßigkeiten.


    Seltsamerweise scheint es bei Zügen, die aus Kassel hinaus fahren länger zu dauern als bei solchen, die Stadteinwärts fahren.


    Das dürfte dann dieser hier sein...
    [Blockierte Grafik: http://520060874426.homepage.t-online.de/loksim/bild2.JPG]
    Man kann auch das kleine Häuschen daneben sehen, da sitzt einer drin und macht zu (glaub ich jedenfalls). Ich geh davon aus, dass der BÜ irgendwie in die Abhängingkeit vom Hauptsignal einbezogen ist. Und da liegt das Problem. Zwischen KS-Hbf und Obervellmar ist kein (Block-)Signal und KS-Harleshausen ist schon seit Jahren Hp. Also müsste (wenn die Abhängigkeit stimmt) bei Ausfahrt in KS-Hbf oder Obervellmar die Schranke zugehen. Dass das stadtauswärts länger dauert ist verständlich, wenn noch in Harleshausen gehalten wird.
    Enstprechend oft ist die Schranke zu. Und wenn dann grad viele Züge fahren, bleibts mal länger zu. Wobei "zu" nicht so schlimm ist. Der Schrankenwärter soll auch schonmal zu früh geöffnet oder zu spät geschlossen haben...

  • Zitat

    Zum Glück bremst hier der Lokführer


    BÜ funktioniert doch:
    -Andreaskreuz vorhanden, Vorrang für den Bahnverkehr lt. §19 StVO (1)
    -Lichtzeichen ist rot und gebietet Halt. § 19 (2), 1
    -Schranken haben gegonnen sich zu senken § 19 (2), 3


    Das sollte eigentlich jeden davon abhalten, den BÜ zu überqueren.
    Aber die Menschen sind sehr unvernünftig. Es werden Schranken umfahren, bei Rot noch schnell rübergefahren oder gegangen. Wenn ich so die Strecke ablaufe, sehe ich so einiges. Und ich bin bereits zweimal in diesem Jahr, vor einem sich schließenden BÜ überholt worden, nachdem ich gestoppt hatte. Nur nicht warten! Gegen diese Leute hilft eigentlich nur noch eim massiver Betonblock, der vom Himmel fällt.


    Es grüßt


    MichaelB

  • Unabhängig davon bleibt eine lang für mich behaltene Frage.


    Bei meiner Hausstrecke (Hauptbahn) gibt es BÜ die erfahrungsgamäß nicht von Hp gesteuert werden. Es gibt aber auch keine Bue-Signale. Was passiert wenn diese nicht geschlossen werden können? Oder habe ich falsch beobachtet?

  • Hallo dtoepel,


    ich weiß nicht, ob ich dich verstehe und auch nicht dein Vorwissen. Es gibt BÜs ohne die Signale Bü0/1, blinkt wenn alles in ordnung ist. Diese haben dann nur Merktafeln, Bü3, dass man nach außerplanmäßigem Halt von dem BÜ weiß, dieser ist vom Fdl, aber nicht Hp, überwacht, er gibt dem Tf einen schriftlichen Befehl wenn der BÜ kaputt ist, wenn dies zu spät ist bleibt nur der Nothalteauftrag über Zugfunk.


    Laut meinen Ausbildern gibt es auch vereinzelt BÜs, (EBÜT 80), ohne jeglichen Hinweis, bleibt so lange zu bis der ZUg durch ist, auch wenn der Tf davor Mittagspause macht oder der Fdl öffnet ihn. Er gibt auch dann ggf. Befehl oder Nothalt. Ich vermute bei deinen BÜs dann auch Lichtzeichenanlagen für den Straßenverkehr (gelbes und rotes Licht, kein Blinklicht) und Halbschranken.


    Zu den öffnenden Schranken von oben kann ich mich nur AndreasZ anschließen, wer losfährt und vor sich den Zug Vorbeifahren sieht ist selbst schuld. Die "Gefahr" gibt es aber so viel ich weiß nach Rücksprache von DB und EBA nicht mehr.

  • Öhm zu dem Thema wer den Zug sieht fährt nicht rein errinere ich mich an den Unfall an einer Schmalspurbahn als ein Motoradfahrer zwar den letzten großen Wagen gesehen hat aber nicht die 3 Rollwagen danach. Passiert halt.


    Zur Steuerung von Bahnübergängen.


    Ich kenne da 4 Arten
    Die per ESTW gesteuerten
    Die per SO16 bzw BÜ Signalen mittels Gleiskontakten
    Die vom Triebfahzeugführer bzw Zugführer aktivierten
    (gutes Beispiel war da immer Schlettau-crottendorf)
    und zu guter letzt die meist im Bahnhöfen oder im Bahnhofsvorfeld vorhandenen die mittels der Einfahr bzw Ausfahrsignalen gedeckt sind.


    Bei letzteren gibt es sogar den Fall das ein BÜ der eigenlich an der anderen Ausfahrt des Bahnhofs liegt geschlossen sein muß um das Einfahrtsignal frei zu machen da der Durchrutschweg zu gering ist.

  • An die Möglichkeit flacher Wagen habe ich noch nicht gedacht, bin immer von Personenwagen ausgegangen, wenn es dann noch dunkel ist??? Beginne meine Meinung langsam zu ändern.


    Oben habe ich nicht alle BÜ- Arten aufgezählt und 100%ig kenne ich mich da auch nicht aus.


    Gruß Martin

  • Ich nehme an, die Abkürzung "Hp" in diesem Thema soll für Hauptsignal stehen und nicht, wie eigentlich offiziell üblich, für Haltepunkt? Dann will ich mal darauf aufmerksam machen, dass kein BÜ von einem Hauptsignal gesteuert wird, hingegen ist es andersrum so, dass ein Hauptsignal nicht auf Fahrt gestellt werden kann, wenn die Schranken noch nicht geschlossen sind. Es deckt dann die Gefahrenstelle Bahnübergang, wie AndreW richtig schrieb.