PZB 90-Pflicht


  • Ja, dass Hordorf von "einem Privaten" verursacht wurde, kann man kommentieren, muss man aber nicht.
    Gibt immer schwarze Schafe, mehr möchte ich dazu nicht schreiben.

    Ich habe den Unfallbericht gelesen, speziell dort sind die gesetzlichen Vorgaben eingehalten worden.
    Grundsätzlich ist aber zu sagen, das immer dort, wo über den Preis verkauft wird, die Sicherheit leidet.
    Und um wieder auf das Ausgangsthema zu kommen:
    Sicherheitstechnik wird mit Blut geschrieben. Es mußte erst zum Unfall in Hordorf mit Toten kommen, damit 'alle' Strecken in den Genuß einer PZB kommen.
    Das hätte nicht sein müssen, wenn das EBA oder das EIU auf ähnlich gelagerte Vorfälle ohne Personenschaden reagiert hätte.
    Ich zitiere aus dem Unfallbericht:

    Zitat


    Nach vorliegenden Erkenntnissen kommt es im Monat zu durchschnittlich 33 unzulässigen Vorbeifahrten an Halt zeigenden Signalen. Das Risiko der unzulässigen Vor-beifahrten an Halt zeigenden Signalen ohne streckenseitige Zugbeeinflussungseinrichtungen könnte bis zu deren Nachrüstung durch die Einleitung weiterer Maßnahmen minimiert werden.


    Das sind hochgerechnet 396 Vorfälle im Jahr.



    Eben, dafür gibt es in der Fahrzeugausbildung entsprechende Lehrgänge zur Störungsbehebung.
    Und wenn das nicht hilft, weil doch mehr kaputt ist, wird eben abgeschleppt.

    Soweit verständlich. Bzgl. des Abschleppens: Wenn denn was zum Schleppen da ist. Wenn nicht bleibt die Fuhre auch gerne mal einfach stehen.


    @Johannes:
    Vor Jahren bei einem geschobenen Nahverkehrszug (Ich saß im Wagen vor der Schublok):
    Zug rollt an, hinten knallts, Zug hält.
    Pause.
    An meinem Fenster hastet ein grimmig dreinschaunder, vermutlich fluchender Lf nach hinten.
    Kurze Zeit später ist er auf dem Rückweg und danach geht es los.
    Wenn der einen Hammer dabei gehabt hätte... ;-)


    Gruss
    Uwe

    --
    Wenn du die Götter zum Lachen bringen willst, mach’ einen Plan.

  • Zitat

    Ich habe den Unfallbericht gelesen, speziell dort sind die gesetzlichen Vorgaben eingehalten worden.


    Bis heute ist nicht klar, warum der Zug kurz vor dem Unfall mitten in der Pampa mal kurz angehalten hat.
    Man darf nicht spekulieren, sonst wird man verhauen...


    Zitat

    Sicherheitstechnik wird mit Blut geschrieben. Es mußte erst zum Unfall in Hordorf mit Toten kommen, damit 'alle' Strecken in den Genuß einer PZB kommen.
    Das hätte nicht sein müssen, wenn das EBA oder das EIU auf ähnlich gelagerte Vorfälle ohne Personenschaden reagiert hätte.


    Hachja, das ist aber immer und überall so. Es musste ja auch erst ein Atomkraftwerk in Japan explodieren, bevor der Atomausstieg beschlossen wird und solche Sachen.


    Zitat

    Das sind hochgerechnet 396 Vorfälle im Jahr.


    Ja, aber man darf nicht übersehen, dass streckenseitige PZB-Ausrüstung die Anzahl der Haltverfehlungen nicht verringert, sondern lediglich das Risiko von schwerwiegenden Folgen minimiert.
    Und wieviele dieser unzulässigen Vorbeifahrten überhaupt zu einem Risiko werden, steht auch auf einem anderen Blatt.
    Ich vermute (!) als Ursache in den meisten Fällen "verbremst" und "vorzeitiger Haltfall".
    Die Fälle von "Vr und Hp übersehen" (wie in Hordorf) sollten selten vorkommen.


    Zitat

    Soweit verständlich. Bzgl. des Abschleppens: Wenn denn was zum Schleppen da ist. Wenn nicht bleibt die Fuhre auch gerne mal einfach stehen.


    Ja, aber dann kann ich dank der Erfindung des GWB erstmal drumherum fahren.
    Und wenn die Kiste ungünstig steht wird man sich auch bei der Bahn eilen, eine Schlepplok zu organisieren.