Bei der amerikanischen Aussenpolitik stehen wohl kaum Freiheit, Demokratie und Menschenrechte, sondern vor allem Macht- und wirtschaftspolitische Interessen im Vordergrund. Warum sonst unterstützt man Militärdiktaturen mit Waffenlieferungen oder treibt regen Handel mit China?
Ob Atomwaffen in den Händen eines religiösen Fanatikers, der die Vernichtung Andersgläubiger fordert, schlimmer sind als welche in den Händen einer Weltmacht, die unter dem Vorwand "Kampf gegen den Terrorismus" andere Staaten in Schutt und Asche bombt, sei dahingestellt.
Die größte Gefahr sehe ich derzeit darin, dass die Situation militärisch eskaliert und es zu einem US-Angriff auf den Iran kommt. Dann hätte man nach Afghanistan und dem Irak einen dritten Krisenherd, bei dem man die Infrastruktur zerstört, die Zivilbevölkerung ins Elend stürzt und einen Nährboden für Terrorismus schafft.
Glücklicherweise scheint unter dem Druck der sinkenden Zustimmung in der eigenen Bevölkerung und den horrenden Kosten auch die US-Regierung allmählich von den Angriffsplänen abzukommen.