Säbelrasseln aus dem Iran

  • Bei der amerikanischen Aussenpolitik stehen wohl kaum Freiheit, Demokratie und Menschenrechte, sondern vor allem Macht- und wirtschaftspolitische Interessen im Vordergrund. Warum sonst unterstützt man Militärdiktaturen mit Waffenlieferungen oder treibt regen Handel mit China?


    Ob Atomwaffen in den Händen eines religiösen Fanatikers, der die Vernichtung Andersgläubiger fordert, schlimmer sind als welche in den Händen einer Weltmacht, die unter dem Vorwand "Kampf gegen den Terrorismus" andere Staaten in Schutt und Asche bombt, sei dahingestellt.
    Die größte Gefahr sehe ich derzeit darin, dass die Situation militärisch eskaliert und es zu einem US-Angriff auf den Iran kommt. Dann hätte man nach Afghanistan und dem Irak einen dritten Krisenherd, bei dem man die Infrastruktur zerstört, die Zivilbevölkerung ins Elend stürzt und einen Nährboden für Terrorismus schafft.
    Glücklicherweise scheint unter dem Druck der sinkenden Zustimmung in der eigenen Bevölkerung und den horrenden Kosten auch die US-Regierung allmählich von den Angriffsplänen abzukommen.

  • Nach dem 2. Weltkrieg wurden "militärische Interventionen" wie in Vietnam unter dem Deckmäntelchen des Kampfes um die Freiheit gegen den "Kommunismus als das Übel der Welt" geführt, heute nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion und des Warschauer Paktes müssen nun Terroristen als Feinbilder herhalten, um imperialistische Ambitionen zu rechtfertigen.


    Der CIA scheint lange vorher von den Planungen zu den Anschlägen des 11. September gewußt zu haben. Dafür sprechen viele Anhaltspunkte, und es gab auch entsprechende "offizielle" Untersuchungen, die sich aber wie es aussieht im Sande verlaufen haben.


    Diese Anschläge kamen der Bush - Administration gerade recht, sie im Vorfeld zu verhindern wäre sicherlich möglich gewesen, aber ein verhinderter Terror - Anschlag hätte bei weitem nicht als Rechtfertigung für das angestrebte Vorgehen ausgereicht. Durch den entstandenen Schrecken und die Verunsicherung in der Bevölkerung hatte man leichtes Spiel, ein durch den Terror aufgebrachtes Volk ist eine gute Unterstützung.


    Man hat den nun Dingen ihren Lauf gelassen und die Anschläge passieren lassen.


    Man tat von offizieller Seite her überrascht und entsetzt, aber es war ein willkommener Auftakt dazu, endlich das zu vollenden, das Bush Senior 1991 begonnen hatte.


    Seltsamerweise hat man ja nach den Anschlägen recht schnell die Attentäter und deren Hintermänner identifiziert, das wäre sicher nicht so schnell geschehen, wenn man nicht schon vorher Bescheid gewußt hätte....


    Seltsam, nicht wahr?

  • Zitat

    Original von lokfan
    @steevo


    Ich mag mich da jetzt und hier nicht so ewig verbreiten, weil eigentlich gehts ja hier um die Bahn.... Jedoch, der Zusammenhang, den Du suchst, der heißt GELD - oder Kapital - und das in großen Dimensionen. Und da fiele mir noch viel ein... - gerade in Bezug auf die Vogelgrippe (als den neuen "Gau"). In Abwandlung einer Bibelstelle kann ich dazu nur sagen: Öffne die Augen und Du wirst sehen....


    Mag ja sein, dass Bush über irgendwelche Firmen an den Maßnahmen zur Eindämmung der Vogelgrippe oder an Präventionsmaßnahmen mitverdient. Aber erfunden hat er sie sicher nicht.
    Und immer wenn ich meine Augen öffne sehe ich, dass die Zahl der Leute, die irgendwelchen Verschwörungstheorien glauben schenken, in den letzten 5 Jahren stark zugenommen zu haben scheint. Die USA entwickeln sich immer mehr zum Feindbild. Dass man dem Feindbild alles mögliche zutraut, auch wenn es absoluter Unsinn ist, sieht man gerade an den Amis und ihren Glauben an Saddams Massenvernichtungswaffen und seine Verstrickung in die Anschläge vom 11.9.2001. Nur dass viele Leute in der Welt den Spieß umdrehen und den gleichen Mechanismus auf die USA anwenden. Die Juden können im Übrigen auch ein Lied davon singen, aus einigen Kreisen für sämtliches Übel verantwortlich gemacht zu werden. Warum wohl hört man öfter, dass Araber glauben, der Mossad habe 9/11 veranlasst? Sicher nicht aufgrund fundierter Beweise. Man will es nur so gerne, denn Israel ist deren größter Feind.


    Dass es immer Leute gibt, die den größten Quark glauben, sieht man an den Anhängern der Chemtrails-Geschichte (http://verschwoerungen.info/wiki/Chemtrails). Klar, wenn etwas auf den ersten Blick plausibel erscheint, dann ist man geneigt, es zu glauben, gerade auch wenn es dem bisherigen Bild des Bösewichts entspricht. Wissenschaftlich und neutral ist das aber nicht, es hat eher etwas religiöses.


    Anstatt nur die Augen aufzumachen lieber den gesunden Menschenverstand einschalten, Jungs! ;)

  • @stevoo


    Es geht hier nicht darum, woran wir glauben, sondern wie die Fakten sind. Und der liebe Weltvater Bush verdient nicht an der Prävention der Vogelgrippe sondern an der Vogelgrippe an sich Erfunden hat ER die sicher nicht! Aber es ist doch interessant, wieviel man sich plötzlich um die Vogelgrippe "kümmert", wie zufällig "Tamiflu" in aller Munde ist, obwohl es nachweisbar NICHT hilft.... Aber es lassen sich Milliarden damit verdienen - die Pharmaindustrie ist wie die Ölindustrie, vielleicht noch schlimmer. Dazu past die ganze Gesundheitspolitik etc. pp.... Oder hast Du nicht immer weniger in der Geldbörse?
    Und dass sich die USA zum "Feindbild" entwickeln, liegt sicher an deren Außenpolitik - oder. Das das so manchem zu abstrusen Theorien verleitet, ja das ist nun mal so. Aber wie kommen die USA denn dazu, wieder mal mit Atomwaffen zu drohen? Wohlgemerkt - mit deren Einsatz !!!
    Und was bitte hatte Afghanistan oder der Irak und der Iran mit dem 11.9.2001 zu tun? Wer hat Osama denn erst unterstützt und unterhält mit dessen Familie bis heute Kontakt? Bush Senior höchst selbst hat Saddam damals mitteilen lassen, das er nicht eingreifen werde, wenn Irak mit Kuweit seine "Streitigkeiten" militärisch lösen würde. Und das sind KEINE Verschwörungstheorien, sondern nachweisbare Fakten. Und überlege mals selbst, wie Deine, wie unsere demokratischen Freiheiten, auf die wir so stolz sind, eingeschränkt werden - alles unter dem Banner der Terrorismusabwehr. Plötzlich soll auch unsere Bundeswehr wieder Polizeiaufgaben erledigen. Bestens gerüstet sind sie ja nun, und ausgebildet auch, dank dem Kosovo, Afghanistan, bald dem Kongo..... Alles nur Verschwörungstheorien. Ich jedenfalls habe keine Heimat am Hindukush, die es dort zu verteidigen gilt.

  • Zitat

    Original von lokfan
    Es geht hier nicht darum, woran wir glauben, sondern wie die Fakten sind. Und der liebe Weltvater Bush verdient nicht an der Prävention der Vogelgrippe sondern an der Vogelgrippe an sich Erfunden hat ER die sicher nicht! Aber es ist doch interessant, wieviel man sich plötzlich um die Vogelgrippe "kümmert", wie zufällig "Tamiflu" in aller Munde ist, obwohl es nachweisbar NICHT hilft.... Aber es lassen sich Milliarden damit verdienen - die Pharmaindustrie ist wie die Ölindustrie, vielleicht noch schlimmer. Dazu past die ganze Gesundheitspolitik etc. pp....


    Richtig, die Politik wollte mit Tamiflu der Bevölkerung vorgaukeln, dass man alles im Griff habe und für Notfälle vorgesorgt ist. Pharma- wie Ölindustrie sind keine gemeinnützigen Vereine und wollen daher Geld verdienen. Dass sie gegen die Konkurrenz arbeiten und den Leuten Dinge aufschwatzen, die sie nicht brauchen, ist dabei verständlich und ihnen nicht wirklich zum Vorwurf zu machen. Das wird in jeder Branche so gemacht. Die Vorwürfe sollten sich eher an die Politik richten, wobei ich Bush nicht dafür verantwortlich machen würde, dass Deutschland große Mengen Tamiflu eingekauft hat.

    Zitat

    Oder hast Du nicht immer weniger in der Geldbörse?


    Nein, bei mir ist es in den letzten Jahren immer mehr geworden. :) Das liegt aber auch daran, dass ich noch im Studium bin und zuletzt von meinen gesteigerten Fähigkeiten profitiere.

    Zitat

    Und dass sich die USA zum "Feindbild" entwickeln, liegt sicher an deren Außenpolitik - oder.


    Ja.

    Zitat

    Das das so manchem zu abstrusen Theorien verleitet, ja das ist nun mal so. Aber wie kommen die USA denn dazu, wieder mal mit Atomwaffen zu drohen? Wohlgemerkt - mit deren Einsatz !!!


    Ein Einschüchterungsversuch. Letztlich war es schon immer so, dass die USA sich den Einsatz im Verteidigungsfall vorbehalten haben, auch wenn sie den Erstschlag ausführen. Ich denke aber, dass sie es auch im Falle Iran nicht so weit kommen lassen werden, sondern dass - um auf den Betreff zurückzukommen - derzeit von beiden Seiten gerasselt wird. Angesichts der Lage im Irak kann ich mir höchstens eine Bombardierung der Anlagen vorstellen, für einen Kampf am Boden reicht es nicht.

    Zitat

    Und was bitte hatte Afghanistan oder der Irak und der Iran mit dem 11.9.2001 zu tun?


    In Afghanistan hatten damals die Taliban die Macht, welche Osama Bin Laden in "ihrem" Land unterschlupf gewährten. Dass man gegen diese zu Felde gezogen ist finde ich übrigens richtig, man hätte sich schon viel eher in Afghanistan engagieren sollen, sowohl die USA als auch Europa. Hätte man auf den Irak-Krieg verzichtet, dann hätte man dort auch mehr Kapazitäten zur Verfügung, um Taliban, Al Quaida, Warlords und Drogenbarone unter Kontrolle zu bringen. Dass es wieder bergab zu gehen scheint führe ich darauf zurück, denn Kabul, wo eine besonders hohe Präsenz der ISAF gegeben ist, entwickelt sich im Gegensatz zu den entlegenen Provinzen zum Guten.

    Zitat

    Wer hat Osama denn erst unterstützt und unterhält mit dessen Familie bis heute Kontakt?


    Die Unterstützung war Teil des Kalten Krieges. Bin Laden kämpfte stellvertretend für die USA gegen die Sowjets. Was daran verwerflich ist, den ehemaligen Freund jetzt, wo er terroristische Anschläge gegen einen verübt, als Feind zu betrachten und zu bekämpfen, erschließt sich mir nicht. Das Problem war eher die Auswahl der Verbündeten nach dem Motto "der Feind meines Feindes ist mein Freund", wie es auch in Südamerika praktiziert wurde. Das zeigt mir die Dummheit, Kurzsichtigkeit und Gleichgültigkeit der USA, aber nicht ihre Bosheit. Man sollte nicht vergessen, dass Afghanistan von der SU angegriffen wurde und es eigentlich ehrenhaft ist, das Land bei der Selbstverteidigung zu unterstützen.
    Die Familie hat offiziell mit Osama gebrochen. Man kann die Ernsthaftigkeit dieses Bruchs natürlich anzweifeln, sollte dann aber auch Beweise dafür liefern. Was genau du damit aussagen willst, ist mir nicht klar? Dass die USA immer noch mit Osama gemeinsame Sache machen und 9/11 selbst in Auftrag gaben?

    Zitat

    Bush Senior höchst selbst hat Saddam damals mitteilen lassen, das er nicht eingreifen werde, wenn Irak mit Kuweit seine "Streitigkeiten" militärisch lösen würde. Und das sind KEINE Verschwörungstheorien, sondern nachweisbare Fakten.


    Dann tu mir den Gefallen und weise sie mir hier nach!

    Zitat

    Und überlege mals selbst, wie Deine, wie unsere demokratischen Freiheiten, auf die wir so stolz sind, eingeschränkt werden - alles unter dem Banner der Terrorismusabwehr.


    Das haben wir der generellen Panikmache und Law-and-Order-Menschen wie Schili, Beckstein und Schäuble zu verdanken. Die Amis dafür verantwortlich zu machen wäre kindisch, wir sollten doch zum eigenständigen Denken in der Lage sein!

    Zitat

    Plötzlich soll auch unsere Bundeswehr wieder Polizeiaufgaben erledigen. Bestens gerüstet sind sie ja nun, und ausgebildet auch, dank dem Kosovo, Afghanistan, bald dem Kongo.....


    Der Einsatz im Kongo ist nun auch noch böse? Es geht so weit ich weiß darum, die dortigen Wahlen unter einigermaßen angemessenen Bedingungen zu ermöglichen. Dass die BW Polizeiaufgaben im Inland erledigen soll, ist lediglich eine Forderung der Hardliner (s.o.). Die große Mehrheit widerspricht dieser Forderung.

    Zitat

    Alles nur Verschwörungstheorien.


    Was denn genau? Dass die Einsätze in Afghanistan, dem Kongo und im Kosovo nur dazu dienen, die BW mit Polizeibefugnissen in Deutschland auszustatten? Ja, das ist nur eine Verschwörungstheorie. Oder was meinst du konkret? Du erwähnst hier einige Zusammenhänge, bleibst bei deinen Aussagen zur Interpretation dieser Zusammenhänge aber recht vage.

    Zitat

    Ich jedenfalls habe keine Heimat am Hindukush, die es dort zu verteidigen gilt.


    Die Heimat der Menschheit ist die ganze Erde. ;) Nun ja, da Afghanistan der größte Opiumproduzent der Welt ist und die Droge nach Deutschland geliefert wird, wo sich Menschen diese dann in die Venen spritzen, denke ich schon, dass unsere Heimat dort verteidigt wird. Denn es liegt in unser aller Interesse, dass der Drogensumpf trockengelegt und unsere Gesellschaft mit den Zeug nicht mehr gefährdet wird. Desweiteren war und ist Afghanistan ein Hort für Islamisten. Dass diese Feinde der gesamten westlichen Welt sind, lässt sich nicht verleugnen. Das müssen sie nicht erst durch Anschläge in Berlin, München, Hamburg oder wo auch immer in Deutschland unter Beweis stellen. Es genügt, dass London, Madrid und New York betroffen waren. Dort sind keine Soldaten angegriffen worden, sondern Leute wie du und ich. Speziell in London und Madrid Leute, die mit der Bahn fahren, um mal wieder einen Bezug zum Thema des Forums herzustellen. :) Keine dicken Bonzen im Privatjet. Also mitnichten Leute, die eine persönliche Schuld auf sich geladen haben.
    Nun kannst du mit den sogenannten Kollateralschäden argumentieren, welche in der Tat oft menschenverachtend gehandhabt werden, aber das Ziel der Angriffe auf Afghanistan und Irak lag definitiv nicht darin, die Zivilbevölkerung zu treffen und unter ihr Angst und Schrecken zu verbreiten. Genau das ist es nämlich, was die Terroristen in Madrid, London und New York versucht haben. Sich einfach damit rauszureden, die Länder seien selber schuld, weil sie sich an Kriegen beteiligt haben, ist zu einfach. Denn es hätte auch dich ganz persönlich treffen können, während du in Madrid Urlaub gemacht hast oder in London auf Dienstreise warst.

  • Natürlich geht es bei der amerikanischen Außenpolitik nicht um Menschen-, sondern um Schürfrechte, so traurig das ist.


    @ Stevoo


    Ich möchte keine große Debatte über Hitler führen. Aber daß er seine Unterstützung aus dem deutschen Kapital hat, ist heute unbestritten. Ebenso wie es unbestritten ist, daß er ohne den Streit zwischen Kommunisten und Sozialdemokraten anno 32 kein Bein auf die Erde gekriegt hätte.


    Daß Saddam Hussein im ersten Golfkrieg an der Seite der Amerikaner gekämpft hat, ist heute auch unbestritten. Erst als er Kuwait angegriffen hatte, wurde er zum Feindbild.


    Und daß die Vereinigten Staaten in den Iran einmarschieren,


    @ Rainer


    Ich stimme Dir zu. Ich habe großes Magengrummeln, wenn ich daran denke, daß der Iran Atomwaffen hat. Der Iran ist eine blutrünstige Diktatur, wie nahezu alle Länder in der Gegend. Und das gleiche Magengrummeln habe ich, wenn ich daran denke, daß Israel über entsprechende Waffen verfügt. Und wenn ich eine Gegend befrieden will, dann geht das nur, wenn auf beiden Seiten konsequent abgerüstet wird. Man kann nicht vom einen Staat verlangen, keine Atomwaffen zu haben, während der andere Staat sie hat.


    Frieden im Nahen Osten ist möglich, eine friedliche Lösung des arabisch-jüdischen Konfliktes ist in Sichtweite, und ich bin felsenfest davon überzeugt, daß wir ihn in naher Zukunft sehen werden. Denn die Einsicht, daß es bei den jetzigen Konflikten nur Verlierer geben kann, ist nicht weit.

  • @Stevoo


    Und wer hat als erster und einziger bisher die Atomwaffe nicht nur zur Abschreckung sondern real eingesetzt?


    Und wer verdient am Tamiflu am meisten? Und genau darum geht es! Und wie konnte man den Absatz steigern oder überhaupt ankurbeln? Überleg mal....


    Und aus Afghanistan kommen jetzt keine Drogen mehr. Schön wäre es....


    Und 500 Bundeswehrsoldaten exportieren die Demokratie nach Kongo? Weißt Du, wie groß dieses Land ist? Es geht nicht um die Wahlen, es geht um den Einfluss.


    Und, und, und ... aber ich will mich lieber weiter mit dem Streckenbau beschäftigen - sonst schreibe ich mich wieder in Rage...

  • Warum schickt die Europäische Union überall Soldaten hin? Weil sie den Einfluß der Vereinigten Staaten in der Welt zugunsten ihres eigenen Einflusses verkleinern will. Das ist der Grund, warum sich die EU am Afghanistan-Krieg beteiligt hat: Nach dem 11. September wußte man, daß es Krieg gegen wird, man hat sich beteiligt, um selbst in Afghanistan Einfluß zu nehmen. Im Irak war das anders: Schröder versuchte den Krieg zu verhindern, um den amerikanischen Einfluß klein zu halten. Blair wußte, daß man den Krieg nicht verhindern konnte, er machte mit, um den amerikanischen Einfluß klein zu halten.


    Das ist übrigens auch der einzige Grund, warum die Sowjetunion bereits am Tag seiner Gründung diplomatische Beziehungen mit dem Staat Israel aufgenommen hat: Sie wollten selbst mitgestalten und einen amerikanischen Außenposten im nahen Osten vermeiden. Das ist ihnen nicht gelungen.

  • Zitat

    Original von lokfan
    Und wer hat als erster und einziger bisher die Atomwaffe nicht nur zur Abschreckung sondern real eingesetzt?


    George W. Bush? ;) Ist mir schon klar, nur was willst du damit sagen? Ich habe nicht geschrieben, dass die Amis sie nicht einsetzen würden, wenn man sie tatsächlich angreift, so wie damals die Japaner. Gut finde ich das auch nicht.

    Zitat

    Und wer verdient am Tamiflu am meisten? Und genau darum geht es! Und wie konnte man den Absatz steigern oder überhaupt ankurbeln? Überleg mal....


    Die Anteilseigner der Produzenten. Ankurbeln kann man sie durch Panikmache. Verdient der Springer Verlag an Tamiflu? Die Blöd-Zeitung ist für die Panikmache in Deutschland verantwortlich.

    Zitat

    Und aus Afghanistan kommen jetzt keine Drogen mehr. Schön wäre es....


    Das liegt u.a. daran, dass die Warlords daran mitverdienen und man diesen keinen Einhalt gebieten kann. Könnte man mit mehr Soldaten schon eher, aber viele Kräfte sind derzeit im Irak gebunden. Das ist es, was ich meinte.

    Zitat

    Und 500 Bundeswehrsoldaten exportieren die Demokratie nach Kongo? Weißt Du, wie groß dieses Land ist?


    S.o., ich denke dass man seine Kräfte erst mal auf den einen Job hätte konzentrieren sollen.

    Zitat

    Es geht nicht um die Wahlen, es geht um den Einfluss.


    Dann hätte man dort aber erst recht stärker Präsenz zeigen müssen. Natürlich geht es um Einfluss, egal ob die Motive positiv oder negativ sind.

  • Nach den Wahlen im Kongo gibt es dort unten ohnehin wieder Mord und Totschlag... Oder würden die reaktionären Kräfte dort eine wie auch immer gewählte Regierung anerkennen?


    Letztlich sind an diesem Schlamassel der vielen Bürgerkriege und Unruhen auf dem Afrikanischen Kontinent die ehemaligen Kolonialstaaten auch nicht ganz unschuldig. Wir hatten zu Kaiser´s Zeiten ja auch kleinere Kolonien in Südwest Afrika...


    Da wurden einfach nach Gutdünken irgendwelche Gebiete abgesteckt, in denen dann seit Jahrhunderten sich verfeindete rivalisierende Ethnische Gruppen und Stämme zusammengesteckt worden sind, die dann jeder für sich diesen jeweiligen, inzwischen souverän gewordenen Staat für sich beanspruchten.


    Aber auch die Wirtschaftliche Ausbeutung des Afrikanischen Kontinents; Erze, Mineralien und Öl hat zu Unfrieden geführt, zu Hungersnöten, Armut, daraus wiederum Kriege und Konflikte, eine sich ewig drehende Schraube.


    Afrika wird ja vielfach auch noch´heute von gewissen Konzernen als "Selbstbedienungsladen" bezeichnet und betrachtet, in dem "nur so ein paar Neger" wohnen...


    Wenn es dort endlich einmal fair zugehen würde, wären dort viele Probleme gelöst.


    Für den Nahen Osten scheint es aber kein solch einfaches Rezept zu geben, das war eigentlich schon immer ein heißer Punkt auf der Welt...

  • Schon bei uns sind Wirtschafts- und Politinteressen durch Parteispenden und die diversen Nebentätigkeiten der Politiker (zu) eng verknüpft. In den USA ist der Medienrummel des Präsidentschaftswahlkampfes wesentlich aufwändiger und kostenintensiver und nur mit üppigen Zuwendungen möglich. Dass Unternehmen ihre großzügigen Spenden nicht uneigennützig geben und sich über unternehmenerfreundliche Gesetze oder Regierungsaufträge freuen liegt auf der Hand.


    Bei einer Regierung, die nach dem 11.09.2001 Bürger aufgrund ihrer Religionszugehörigkeit ohne Rechtsgrundlage tagelang festhielt, glühender Verfechter der Todesstrafe ist, Kriegsgefangene gegen internationale Konventionen unbefristet in Lagern interniert und die Grundrechte der eigenen Bürger unter dem Vorwand der "Terrorbekämpfung" massiv einschränkt, erscheint mir der Beweggrund "Wir kämpfen für Freiheit, Demokratie und Menschenrechte" nicht ganz glaubwürdig.


    Ich verstehe auch nicht, warum Stevoo Kritik an der Bush-Regierung und der amerikanischen Aussenpolitik als "Antiamerikanismus" bezeichnet. Ich mag Angela Merkel und die Politik der großen Koalition auch nicht. Bin ich deshalb "anti-deutsch" eingestellt?!?

  • Es ging in Harrys Beitrag, den ich als antiamerikanisch bezeichnet habe (ich habe ihn nicht des Antiamerikanismus bezichtigt), nicht allein um Bushs Außenpolitik, sondern um die Außenpolitik seit der Vorkriegszeit. Einige Dinge schienen mir nicht der Wahrheit zu entsprechen und einseitig betrachtet zu sein. Daher antiamerikanisch. Es ist nun mal so, dass die Regierungen Amerika repräsentiert haben. Dass jemand was gegen Amerikaner im allgemeinen hat, hab ich hier nicht unterstellen wollen.

  • Meine Lieblingsband RAMMSTEIN hat sich auch mal zu dem Thema ausgelassen....



    We're all living in Amerika
    Amerika ist wunderbar
    We're all living in Amerika
    Amerika
    Amerika


    Wenn getanzt wird will ich führen
    Auch wenn ihr euch alleine dreht
    Lasst euch ein wenig kontrollieren
    Ich zeige euch wie's richtig geht


    Wir bilden einen lieben Reigen
    Die Freiheit spielt auf allen Geigen
    Musik kommt aus dem Weißen Haus
    Und vor Paris steht Mickey Maus
    (We're all living in Amerika)


    We're all living in Amerika
    Amerika ist wunderbar
    We're all living in Amerika
    Amerika
    Amerika


    Ich kenne Schritte die sehr nützen
    Und werde euch vor Fehltritt schützen
    Und wer nicht tanzen will am Schluss
    Weiß noch nicht dass er tanzen muss


    Wir bilden einen lieben Reigen
    Ich werde euch die Richtung zeigen
    Nach Afrika kommt Santa Claus
    Und vor Paris steht Mickey Maus


    We're all living in Amerika
    Amerika ist wunderbar
    We're all living in Amerika
    Amerika
    Amerika


    We're all living in Amerika
    Coca-Cola, Wonderbra
    We're all living in Amerika
    Amerika
    Amerika


    This is not a love song
    This is not a love song
    ---> I don't sing my (mother's) tongue
    No, this is not a love song


    We're all living in Amerika
    Amerika ist wunderbar
    We're all living in Amerika
    Amerika
    Amerika


    We're all living in Amerika
    Coca-Cola, sometimes war
    We're all living in Amerika
    Amerika
    Amerika

  • Es ist kein Antiamerikanismus, wenn man sich Gedanken darum macht, welche Motivation hinter der Außenpolitik der Vereinigten Staaten steckt. Jedes kapitalistische Land will in erster Linie uneingeschränkten Kapitalfluß, das ist der Grund für den Kalten Krieg, und das ist der Grund, warum z.B. die Vereinigten Staaten am 11. September 1973 eine demokratisch gewählte Regierung gestürzt und durch Augusto Pinochet ersetzt hat, warum man jahrelang in Vietnam Terror gemacht hat, und auch warum man seit Jahrzehnten Stellvertreterkriege im Nahen Osten unterstützt hat. Alles, was ich gesagt habe, läßt sich ohne Probleme nachrecherchieren, vielleicht nicht bei Wikipedia, aber es gibt noch immer richtige Bibliotheken und richtige Archive.

  • Säbelrasseln aus dem Iran... Ich denke, mehr ist es auch nicht... Ich denke, die iranische Führung muss hin und wieder mal ein Feindbild aufbauen, um von den eigentlichen Problemen im eigenen Land abzulenken... Das ganze Problem im Nahen und mittleren Osten ist nach meiner Meinung "nur", dass manche Menschen einfach nicht tolerant genug sind, andere Meinungen (hier besonders Glaubensrichtungen) zu akzeptieren. Ich persönlich habe mein eigenes Bild im Bezug auf Religion, aber deswegen plane ich nicht jeden, der eine andere Meinung hat zu töten (oder gar ´ne Atombombe auf dem Kopf zu werfen). Ich habe meine Meinung und zu der stehe ich auch, aber jeder, der anders denkt, kann das von mir aus gerne tun. D. h. wenn ein Israeli (sind ja in der Regel jüdischen Glaubens) diese Religion bevorzug und dementsprechend so leben will, so soll er oder sie das gerne tun... Das selbte trifft auch auf ein Muslim, einen Christ oder jede andere Weltanschauung zu. Das einzige, was ich von allen erwarte und auch erwarten kann ist, dass er meine Meinung respektiert und mir nicht versucht seine Meinung aufzudrängen. Ich denke, wenn sich alle Menschen daran halten würden, könnte ein Israeli ohne Sorgen seinen Urlaub am Persischen Golf verbringen oder ein Muslim ohne Angst vor einem Verhör Urlaub in Kalifornien machen. Das selbte trifft nicht nur für Religionen zu, sondern auch für Hautfarben... Irgendwie scheinen manche Menschen einfach ein Feindbild zu brauchen... Bestimmt gibt es irgendwo auch Menschen, die etwas gegen Menschen haben, die blonde Haare haben oder braune Augen oder was weiß ich was man sich noh für ein Sch*** ausdenken kann, um jemanden zu hassen. Ich für meinen Teil beurteile einen Menschen nicht nach seiner Religion oder Hautfarbe, sondern nach den Charakter... Und wenn ich einen Menschen nicht mag, dann muss ich mich ja nicht mit dieser Person treffen und mit ihm/ihr ein Bier trinken gehen... Aber mit Sicherheit werde ich eine Person, die mir unsympatisch ist oder die eine andere Glaubensrichtung verfolgt als ich nicht töten oder verbannen... Zum Thema USA... die sind vom Prinzip her nicht anders... Der Krieg im Irak oder andere Konflikte, wo sie mitmischen, soll einfach nur von den eigenen Probleme ablenken... Und die Amerikaner haben eine Menge eigener Probleme, um die sie sich kümmern sollten...