Wie lange gibt es noch innerstädtischen Schienenverkehr im Ruhrgebiet?
die story, Phoenix:
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Wehe, sie kommt nicht! Dann heißt es warten oder in Zukunft auch umsteigen und zwar auf den Bus. Das kann sehr bald zum Dauerzustand werden. Denn nicht nur die Straßen und Brücken in deutschen Städten sind in einem katastrophalen Zustand, auch der öffentliche Nahverkehr fährt nur noch auf der letzten Rille: Schienen, Bahnen und vor allem die U-Bahntunnel müssen dringend saniert werden, sonst droht die Stilllegung.
Und Geld, so jammern die Städte, haben sie nicht. Jetzt rächt sich das eitle Gehabe – vor allem der Ruhrgebietsstädte: Jeder für sich, und jeder mit einer eigenen U-Bahn. So war das vor Jahrzehnten. Heute passt nichts zusammen und weil nichts zusammenpasst, braucht jede Stadt eigene Werkstätten, eigene Ersatzteile und natürlich eine eigene Verwaltung, um das alles zu koordinieren.
Das kostet viel Geld, das jetzt für die Sanierung fehlt. Doch wenn es ums Sparen geht, zucken die Verantwortlichen nur mit den Schultern oder empfehlen Radikallösungen: Mülheim etwa möchte am liebsten sofort seine U-Bahnen wieder abschaffen, auch Duisburg weiß nicht, wie es weitergehen soll und
rechnet mit der Schließung seiner U-Bahntunnel.
Alle hoffen auf Geld vom Staat. Und wenn der nicht zahlt, werden es die Pendler zu spüren bekommen: Busse statt Bahnen, ausgedünnte Fahrpläne und schlechtere Verbindungen bei höheren Preisen!
"die story" geht mit Verkehrspolitikern an die zukünftigen Endstationen. Sie zeigt die hausgemachten Strukturprobleme des öffentlichen Nahverkehrs, die selbstherrlichen Planungen der Vergangenheit und sie fragt, warum zahlreiche Geschäftsführer immer noch mehr verdienen als die Bundeskanzlerin, aber für Fehler oft keine Verantwortung übernehmen wollen. Das Ruhrgebiet - mit seinen 5 Millionen Einwohnern die größte Metropole Deutschlands – droht beim Nahverkehr Schlusslicht Europas zu werden.