ESTW Seuche breitet sich weiter aus

  • Zitat

    Original von Stevoo
    Wo soll der Block denn liegen?


    Das ist ja das merkwürdige daran. Das Signal wird im Bogen kurz hinter dem Weichenbereich (das sind vielleicht 1-200m dahinter) vom Pbf aufgestellt.
    Ich dachte erst, da das Signal da noch liegt, dass es sich nur um ein Lagerplatz handeln würde. Aber der Sockel ist schon fertig und alle anderen neuen Bahnsteigsignale stehen schon länger fest an ihrem zukünftigen Platz.
    Dieser "Block" ist jedenfalls sehr kurz.


    Gruß
    Michael

  • Sicher, dass es sich dabei um ein Hauptsignal handelt und nicht um einen Vorsignalwiederholer für das Ausfahrsignal? Liegt denn am derzeitigen Ausfahrsignal auch ein neues? Könnte mir noch vorstellen, dass es weiter nach vorne versetzt wird.

  • Zitat

    Original von Stevoo
    Sicher, dass es sich dabei um ein Hauptsignal handelt und nicht um einen Vorsignalwiederholer für das Ausfahrsignal? Liegt denn am derzeitigen Ausfahrsignal auch ein neues? Könnte mir noch vorstellen, dass es weiter nach vorne versetzt wird.


    Also auf der Strecke von und nach Aachen Schanz stehen schon die neuen Signale inklusive Wiederholer.
    Die Positionen der neuen Signale in Richtung Hbf->Schanz werden zwar etwas versetzt, aber nicht viel und nein, es handelt sich nicht um einen Wiederholer im Bogen. Eben weil mir das besonders auffiel, habe ich jedes Mal, wenn ich dran vorbei gefahren bin darauf geachtet. Es ist ein klassisches KS-Signal mit Rot-Grün-Gelb.


    Gruß
    Michael

  • Ich halte es für ziemlich fragwürdig, im Zusammenhang mit Elektronischen Stellwerken von einer "Seuche" zu sprechen. Dem Eisenbahnromantiker mag das Herz aufgehen, wenn ein kleiner Bahnhof ein eigenes Stellwerk hat, mit moderner Eisenbahn hat das allerdings nichts zu tun. Die Eisenbahn ist keine Arbeitsbeschaffungsmaßnahme. Denn sonst könnte man auch in jeden Waggon wieder einen Bremser setzen und an jeden Bahnübergang einen Schrankenwärter.

  • Zitat

    Original von Wuslon


    Also auf der Strecke von und nach Aachen Schanz stehen schon die neuen Signale inklusive Wiederholer.
    Die Positionen der neuen Signale in Richtung Hbf->Schanz werden zwar etwas versetzt, aber nicht viel und nein, es handelt sich nicht um einen Wiederholer im Bogen. Eben weil mir das besonders auffiel, habe ich jedes Mal, wenn ich dran vorbei gefahren bin darauf geachtet. Es ist ein klassisches KS-Signal mit Rot-Grün-Gelb.


    Gruß
    Michael



    Ich tippe eher, dass das Gegengleis ein Einfahrsignal (also für AC-Hbf) erhält. Wird in Rheydt auch gemacht. Würde ja auch mit dem Abstand 100-200m passen.


    Gruß
    Tim

  • Zitat

    Original von Harry Weston
    Ich halte es für ziemlich fragwürdig, im Zusammenhang mit Elektronischen Stellwerken von einer "Seuche" zu sprechen. Dem Eisenbahnromantiker mag das Herz aufgehen, wenn ein kleiner Bahnhof ein eigenes Stellwerk hat, mit moderner Eisenbahn hat das allerdings nichts zu tun. Die Eisenbahn ist keine Arbeitsbeschaffungsmaßnahme. Denn sonst könnte man auch in jeden Waggon wieder einen Bremser setzen und an jeden Bahnübergang einen Schrankenwärter.


    Hi Harry!


    Den von mir gewählten Titel darfst du nicht all zu ernst nehmen. ...Dass wir (Einschließlich mir als Themenstarter) im Sinne einer Modernen und für die Zukunft gerüstete Eisenbahn diese Technik befürworten versteht sich von selbst.


    ...Aber Dieses Zwergsignal hat mir so leid getan, dass ich in diesem Moment von einer Seuche gesprochen habe.


    Gruß
    Jens

  • Solche Stellwerke waren aber auch vorher nicht mehr die Regel, sondern eher die Ausnahme. Ein seriöser Betriebswirt würde jetzt folgende Rechnung aufmachen: Wieviel muß ich investieren und wie hoch ist die jährliche Ersparnis an Personalkosten. Wenn die Investitionskosten und die jährliche Einsparsumme in einem vernünftigen Verhältnis zueinander stehen, dann werden mehrere vorhandene Stellwerke durch ein ESTW ersetzt. Nun ist die Investitionssumme für die Deutsche Bahn AG beim Bau eines ESTW vermutlich 0 Euro (bezahlen tut ja meistens der Staat), da nutzt schon das geringste Ersparnis.

  • Dass die Entscheidung für ESTW durchaus rational ist hat ja niemand bestritten. Dennoch blutet einem Eisenbahnfan im nostalgischen Sinne das Herz und man ärgert sich über den Signal-Einheitsbrei. Dass solche Stellwerke schon jetzt nur noch eine Ausnahe sind, macht die Sache nur noch schlimmer.
    Übrigens ist auch der automatische BÜ in Witten, über den du dich so gerne echauffierst, sicher aus ganz rationalen Gründen gebaut worden. :)

    Zitat

    Original von kampi
    Ich tippe eher, dass das Gegengleis ein Einfahrsignal (also für AC-Hbf) erhält. Wird in Rheydt auch gemacht. Würde ja auch mit dem Abstand 100-200m passen.


    Nein, das kann es nicht sein. Aachen Hbf hat bereits jetzt Einfahrsignale auch am Gegengleis, zumindest an den Strecken von Aachen West (wovon hier die Rede ist) und Aachen-Rothe Erde, ich vermute mal auch an der von Lüttich.
    Außerdem passt die Richtung dort nicht und das Signal stünde dann wenn ich die Beschreibung richtig verstanden habe hinter der ersten Weiche, daher kann es nur ein Zwischensignal sein.


    Rheydt ist ja ein anderer Fall, da stehen derzeit noch Formsignale und es gibt, wie es in solchen Fällen die Regel ist, noch keinen GWB.

  • Zitat

    Original von Stevoo
    Übrigens ist auch der automatische BÜ in Witten, über den du dich so gerne echauffierst, sicher aus ganz rationalen Gründen gebaut worden. :)


    Das Problem bei dem Bahnübergang ist ein anderes, nämlich daß er eben doch nicht automatisch ist, sondern nach wie vor vom Fahrdienstleiter bedient wird, und zwar vom Fahrdienstleiter am Wittener Hauptbahnhof. Wir haben in Witten noch zwei andere automatische Bahnübergänge (Pferdebachstraße in der Innenstadt, Menglinghauser Straße in Rüdinghausen), die seit Jahr und Tag automatisch mit Halbschranken bedient werden, ohne daß die Schranken übermäßig lange geschlossen wären.


    Übrigens, das Stellwerk am Wittener Hauptbahnhof ist ein Gleisbildstellwerk vom Typ Sp Dr 60, genau wie es das am Bahnhof Witten-Annen Nord auch gewesen ist. Ich denke, wenn man da wirklich einen mit Halbschranken gesicherten automatischen Bahnübergäng hätte, der vielleicht noch klingelt, wenn sich die Schranken schließen, wäre einiges gewonnen. Daß man nicht dauerhaft ein Stellwerk betreiben muß, dessen einzige Aufgabe im Regelbetrieb das Betreuen eines Bahnüberganges ist, will ich ja gar nicht abstreiten. Am ehemaligen Bahnhof Dortmund-Barop (der zeitgleich mit Witten-Annen Nord zum Haltepunkt "zurückgebaut" wurde) wurde das gemacht. Der ehemals vom (jetzt nicht mehr vorhandenen) Fahrdienstleiter bediente Bahnübergang ist jetzt automatisch mit Halbschranken. Warum man das in Annen nicht gemacht hat, erschließt sich mir bis heute nicht.

  • Zitat

    Original von Stevoo
    Damit stehen bald die letzten mir bekannten Formsignale der Region im Bf Stolberg-Altstadt, falls der nicht auch an das ESTW angeschlossen wird (die Strecke gehört nicht der DB, sondern der EVS).


    Was das angeht, war heute ein Artikel in der Aachener Zeitung:

    Zitat

    AZ vom 13.07.2007
    Auch im «Schrankenwärterhäuschen» an der Aachener Straße, wie es viele Stolberger beinahe liebevoll nennen, wird spätestens 2010 niemand mehr arbeiten. Denn dann sollen mit dem Schluss der Ringbahnstrecke zwischen Stolberg und Herzogenrath die Fahrdienstleiter den Zugverkehr auf den Schienen des Stolberger Unternehmens EVS von einem neuen zentralen, elektronischen Stellwerk aus steuern.


    Artikel:
    http://www.az-web.de/sixcms/de…B:-Schicksal-ist-ungewiss


    Es gibt also noch eine Gnadenfrist von maximal drei Jahren für die Formsignale in Stolberg-Altstadt, dann will auch die EVS ein ESTW gebaut haben und die Region wird Ks-Land.

  • Was machen die eigentlich mit den Signalen?
    So eins würde sich mit Sicherheit bei mir an der Zimmerwand gut machen :D


    Nee mal im Ernst, kommt man evtl irgendwie an die alten Formsignale ran (zumindestens an einen Signalflügel)? Hätte da nämlich interesse.


    Gruß
    Patrick

  • Diese Formsignalelemente sind ziemlich schwer, das ist eben dickes, emailliertes Stahlblech. Ich hatte mal eine Vorsignalscheibe in den Händen, abgesehen davon das man das Riesending wegen des Durchmessers kaum allein tragen kann (Man braucht schon eine Armspannweite wie ein Albatross) so war das Ding auch sehr schwer, ich schätze mindestens 20 Kilo.


    Ein Signalflügel kommt etwa auf das gleiche Gewicht, auch dieses Teil ist ziemlich groß und sperrig. Der Transport ist sicher auch nochmal eine Sache für sich, ich denke, das man dafür schon einen Lieferwagen braucht. Wenn man sich sowas bei Ebay ersteigert, kann es wohl nur per Spedition geliefert werden, was entsprechend kostet.


    Auf jeden Fall braucht man auch eine sehr stabile Wandbefestigung, an sich könnte man zur Wandmontage die entsprechenden Dübel und Schraubhaken verwenden, wie man sie auch fürs Aufhängen von Küchenhängeschränken benutzt.

  • Wenn Du was suchst, in Moosburg, nähe Landshut, stehen vier Flachwagen mit Signalen, einfach draufgeschmissen, die Flügel sind ziemlich verbogen. Angeblich wiegt ein ganzes Hauptsignal rund eine Tonne. Freising Landshut wurde am Sonntag ans ESTW angeschlossen, das einzg gute ist, dass man in Moosburg richting München nicht mehr Halt hat, in der GEgenrichtung umso länger, an fünf Bahnübergängen wuseln gelbe Männchen mit rot- weißen Flattenbäbdern herum, die sich alle melden müssen.


    An der BOB- Strecke (Schaftlach?) steht auch ein Haus und dahinter im Halbkreis alle möglichen Signale, hätte auch gerne eins. Mitte diesen Monats geht München Mittenwald ans ESTW. Eschenlohe ist zum Beispiel der neue Bahnsteig aus, etwa 3 Meter, neues Ausfahrsignal mit angelehnter H- Tafel, na toll. (fünf Meter H- Tafel- Tolleranz :D )
    Ja, der neue Hochbahnsteig, links der alte, man kann zehnmal sagen, bitte links aussteigen, rechts ist der Bahnsteig auch gut besucht.


    In Langenbach fährt man seit Sonntag immer schön auf Gleis 1 ein, da man für Gleis 2 als Fahrgast über´s Gleis muss und der Bf nicht mehr besetzt ist, immer +5, Gegenzug kann nicht fahren.


    Nochwas: Heute war einer aus dem ersten Lehrjahr dabei, er wusste sehr viel, als wir in den neuen Abschnitt fuhren, fragte er dann bei einem Ks- Vorsignal, Halt erwarten, was ds ist, schöne neue Technik. Ich mag die alten Signale viel lieber, Hauptbahnen Bauform 59 und 69, langsame Haupbahn und Nebenbahn Formsignale.


    Und bei den LEDs bleibt viel eher Schnee, da die nicht warm werden, das war vorletzten Winter schon sehr interessant zu fahren.

  • Naja, in die Nähe Landshut werde ich wohl nicht so schnell kommen ;)


    Sollte jemand von euch die Möglichkeit haben, an einen gut erhaltenen Signalflügel heranzukommen, dann bitte ich denjenigen, mit mir per E-Mail in Kontakt zu treten. Hauptsache die Vorderseite des Signals ist im guten Zustand, die Rückseite seh ich eh nicht.
    Geeignetes Befestigungsmaterial ist vorhanden.


    Gruß
    Patrick

  • Die Estw-Seuche breitet sich auch über Hessen aus - unaufhörlich.


    Die KBS 430 (Kassel Hbf Ri. Warburg [Westf.]) wurde vor kurzem auch erst auf KS-Signale umgerüstet und in warburg an ein Estw angeschlossen...


    Das einzig Gute ist hier: der neue Halbschranken-Bü in Immenhausen... der alte Vollschranken-Bü mit Behang hat mir zwar besser gefallen aber der Fdl Immenhausen (If) hat den immer recht früh zugemacht, da er (aus Warburg kommend) direkt hinter dem Bahnsteig liegt. Sollte also mal ein Tf zu spät bremsen oder der Zug durchrutschen, stünde er direkt auf dem Bü...


    Nur seit dem die Halbschrenken da sind, läuft jeder Sack einfach drüber.


    Neulich wäre einer beinahe vom IC platt gewalzt worden... *augenzuhalt*


    Ansonsten gibt es nur Nachteile: wir haben keine Lautsprecher mehr am Bahnsteig (also auch keine Informationsdurchsagen), wir haben keine Uhren mehr am Bahnsteig und das schlimmste: wir haben keinen Fdl mehr, mit dem man mal schwetzen konnte, wenn grad kein zug fuhr...


    :( ;( :evil: :( ;(

  • In Aachen ist jetzt das ESTW in Betrieb genommen worden. Am Wochenende war ich noch positiv überrascht, weil der Ersatzfahrplan während der Umstellung halbwegs funktionierte und sich die Verspätungen im Rahmen hielten. An der kurzfristigen Informationspolitik der DB gab es immerhin nichts auszusetzen (Durchsagen im Zug und auf dem Bahnsteig, Personal an den Bahnhöfen auf dem Bahnsteig). Leider wurden die Maßnahmen und die damit verbundenen Fahrplanänderungen nicht offensiv genug angekündigt. Ich habe erst zwei Tage vor meiner Reise davon erfahren und das auch nur über private Kanäle. Die Reiseauskunft hat den Ersatzfahrplan auch erst am Donnerstag enthalten. Soviel dazu.
    Seit Montag herrscht hier nun reinstes Chaos, weil die Technik eben nicht richtig funktioniert. Habe heute über eine halbe Stunde mit der Euregiobahn von Aachen West zum Hbf gebraucht, weil jedes Signal auf dem Weg ein paar Minuten Hp0 zeigte. Im Hbf war der Ärger der Leute offensichtlich groß, alle Züge waren verspätet oder fielen teilweise aus. Der Aachener Verkehrsverbund ist wohl auch alles andere als erfreut, man war anscheinend ohnehin skeptisch wegen der Vorgehensweise bei der Umstellung auf das ESTW. Daher hat der AVV vorerst die Zahlungen an die DB gestoppt:
    http://www.avv.de/web/hauptvie…hp?key=269&schriftgrad=76

  • Die Investitionssumme beträgt laut Presse 40 Mio Euro, wieviel gespart wird weiß ich nicht. In Rothe Erde sind wohl zwei mechanische Stellwerke weggefallen, am Hbf gab es nur ein Relaisstellwerk. Ob auch Aachen Süd durchgehend besetzt war kann ich nicht sagen.