ZitatOriginal von Gerd S.
Und was hat das mit der Überschrift dieses Threads zu tun, kommen deswegen weniger ESTW?
Wieso sollten weniger ESTW kommen?
ZitatDer Chefvolkswirt des Deutschen Industrie- und Handelskammertages Volker Treier sieht da nämlich durchaus positive Effrkte.
Um das klar zu sagen, ein Lobbyist.
Zitat"Seit vergangenem September hat der Anstieg beim Euro-Außenwert fast die Hälfte des Ölpreisanstiegs abgefedert."
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Bereits seit Jahren steigt der Anteil des Petroeuro im Ölgeschäft zu Lasten des Petrodollar stark an. Der schwache Dollar und zugleich starke Euro macht es für erdölexportierende Länder immer attraktiver, ihre Erdölexporte in Petroeuro anstelle von Petrodollar abzurechnen.
ZitatOhne diesen Effekt wäre wohl die Teuerungsrate in Deutschland noch höher.
Nennst Du eine Inflationsrate von etwa 3% hoch?
Wir haben einen massiven Preisanstieg bei Lebensmitteln, der aber einer verstärkten Nachfrage aus asiatischen Regionen zu verdanken ist und keiner verfehlten Zins- und Geldpolitik. Durch diese verstärkte Nachfrage an Nahrungsmitteln wird es in der Zukunft auch ein verstärktes Angebot geben. Angebot, Nachfrage und Preis beeinflussen sich gegenseitig. Eine hohe Nachfrage bei einem hohen Preis sorgt für ein gesteigertes Angebot, was den Preis langfristig wieder normalisieren wird.
ZitatInsgesamt können die deutschen Ausfuhren die Entwicklung nach Einschätzung des DIHK-Chefvolkswirtes gut verkraften, da inzwischen 85 Prozent der Exporte in Euro abgewickelt werden.
Richtig ist, daß ein Großteil der deutschen Exporte im Euroraum bleibt, es sind allerdings nicht 85%. 85% in Euro abwickeln bedeutet lediglich, daß die Waren in Euro bezahlt werden, daß z.B. ein US-amerikanischer Kunde seine Dollars noch in Amerika in Euro umtauscht, bevor er seine Waren in Deutschland bezahlt. Daß der Euro heute knapp 70% mehr kostet als am 1.1.2002, ist da ein riesiges Problem.
Ein Beispiel: Nehmen wir an, eine Maschine kostet 100.000€. Dann mußte die US-amerikanische Firma für diese Maschine am 1.1.2002 89.000 Dollar bezahlen. Heute kostet diese Maschine 151.000 Dollar. Um konkurrenzfähig zu bleiben, bleibt dem deutschen Exporteur nichts anderes übrig, als die Preise zu senken und somit die Renditen.
Weiterhin muß man beachten, daß die internationale Arbeitsteilung steigt. Das bedeutet, daß unsere deutschen Exportprodukte, die etwa an Mitgliedsländer der Europäischen Union oder nach Asien verkauft werden, dort nicht zwingend verkonsumiert werden müssen, sondern es sich in vielen Fällen um Vorprodukte oder auch zur Produktion von Exportgütern benötigtes Sachkapital handelt. Wenn aber die Asiaten weniger nach Amerika exportieren, weil es immer weniger lohnenswert ist, dann brauchen sie auch keine Maschinen aus Deutschland mehr. Das gilt ebenso für EU-Länder, die ebenfalls Exportnationen sind. Ob man die Europäische Union als "einen Markt" bezeichnen kann oder nicht, darüber wird trefflich gestritten. Was die Europäische Union aber auf keinen Fall ist, ist eine geschlossene Volkswirtschaft. Ist Dir der Unterschied zwischen geschlossener und offener Volkswirtschaft bekannt?
ZitatBisher verdient der Henkelkonzern pro 100 Euro Umsatz nur 10,30 Euro. Es sollen aber 12 Euro werden. Dafür werden die Preise erhöht, Stellen abgebaut und 150 Millionen Euro pro Jahr gespart.
Bei BMW erzielte man 2007 Rekorde bei Absatz und Gewinn - allein, die Rendite stimmt nicht. Pro 100 Euro Umsatz kommen nur 5,9 Euro Gewinn raus, bei Mercedes aber fast neun Euro. Also sollen bis 2012 jährlich sechs Milliarden Euro Kosten gespart und die Produktivität gesteigert werden. So will BMW eine Umsatzrendite von zehn Prozent erreichen und die Kapitalrendite - also den Gewinn pro eingesetztem Kapital - auf 26 Prozent steigern. Damit läge BMW etwas höher als VW, das seine Kapitalrendite vervierfachen will, um den Wettbewerber Toyota zu überholen...
Mit den Worten von BMW-Vorstand Ernst Baumann:
"Das gibt der Wettbewerb einfach vor."
Das Nachsehen haben die Arbeitnehmer und da ist nicht der Eurokurs, sondern vor allem die immer größere Gier der Kapitalgroßanleger schuld.
Du hast offensichtlich nicht verstanden, welchen Zweck ein Unternehmen hat. Ein Unternehmen ist weder eine Arbeitsbeschaffungsmaßnahme noch ein gemeinnütziger Verein. Ein Unternehmen muß soviel Geld verdienen wie möglich. Arbeitnehmer werden nicht nach Gutdünken eingestellt oder freigestellt, sondern ein Vorstand rechnet sich aus, wieviele Arbeitnehmer man braucht, um die vorhandenen Aufträge zu erfüllen. Durch Produktivitätssteigerungen sinkt die Anzahl der benötigten Arbeitnehmer, wenn es keine zusätzlichen Aufträge gibt. Ein Unternehmen, das Personalüberhang hat, wird diesen Personalüberhang auf jeden Fall abbauen, ganz gleich wie niedrig die Löhne oder die Steuern sind.
@ Carsten
Auch wenn ich sonst nicht viel vom Spiegel halte, aber der Artikel beschreibt die Situation treffend. Wobei der letzte Absatz dann leider doch in Polemik verfällt, ein Staat, der eine staatliche Energiewirtschaft betreibt, der ein staatliches Fernmeldewesen betreibt, der ein staatliches Verkehrswesen betreibt, der ist keine "DDR light", das ist kein Kommunismus. Oder war die alte Bundesrepublik mit ihrer Bundesbahn, ihrer Bundespost und ihrer staatlichen Energieerzeugung etwa "Kommunismus light"?
@ Andreas
ZitatDie anderen sollen Abfindungen bekommen oder in Vorruhestands- oder Altersteilzeitgeschichten reinkommen. Ob es in Zeiten von des Fachkräftemangels sinnvoll ist, auch um die Zahlen zu verbessern (um kein Übernahmekandidat zu werden!), sei dahingestellt, aber die anderen mehr oder weniger bekannten Firmen im Technologiesektor reiben sich schon die Hände nach gewissen Leuten und nehmen die mit Kußhand...
Ich fang jetzt nicht an über Fachkräftemangel zu reden, aber BMW ist insofern ein Sonderfall, als daß man mit dem Großaktionär Quandt im Rücken (wird z.B. auch im von Carsten verlinkten Artikel beschrieben) sicher keine feindliche Übernahme von BMW erleben wird.
ZitatDie vielen kleineren Firmen, die vielleicht jeweils 10 oder sogar 100 Leute in richtigen vollwertigen Arbeitsstellen einstellen, tauchen in den Medien halt einfach nur nie auf.
Das ist zwar richtig, aber auch nichts neues. Der Mittelstadt war schon immer der größte Arbeitgeber und wird das auch auf Dauer bleiben.