DB erhöht die Preise

  • FAZ.net


    Hauptgrund ist die Mehrwertsteuererhöhung - über dieses konjunkturpolitische Verbrechen möchte ich mich gar nicht auslassen. Ich bin mal gespannt, wieviel teurer mein Semesterticket wird - auch wenn das Geld dafür nicht an die DB sondern an die Wuppertaler Stadtwerke gehen.


    Früher wurde kritisiert, daß die Eisenbahn zum Verkehrsmittel für Leute, die sich kein Auto leisten können wird. Heute ist das nicht mehr so. Heute ist es ein Luxus, mit dem Zug irgendwo hinzufahren.

  • Also, ich weiss nicht. Ich fahr hier Bayreuth - München und zurück für 18Euro, und darf auch noch in München S-Bahn, U-Bahn und Bus fahren. Wenn ich will, dürfte ich das auch in Nürnberg.
    Mach das mal mit dem Auto.


    Tomy

  • Hallo Zusammen,


    zum Thema Mehrwertsteuer auf Fahrkarten: Meines Wissens war es bis dato so, dass auf Fahrkarten und Zeitkarten des Regionalverkehrs nur der ermäßigte Satz von 7 % und auf alle Fernverkehrsfahrkarten der normale Satz von 16,5 % galt. Somit ist eine Steigerung der Ferverkehrstickets nicht ausschließlich bahngebunden sondern eines der vielen "Geschenke" unserer Großen Koalition, wobei ich es hier wie Harry halte und mich zu dem Thema bedeckt halte....


    Indirekt sind durch Energiekostensteigerung, etc. diese Erhöhungen auch bei den Nahverkehrstickets mit drin, auch wenn hier weiterhin der ermäßigte Satz gilt.
    Zudem kommt an dieser Stelle die Kürzungen der Mittel für den ÖPNV, der im Bundesrat ja gradezu kopfnickend (im selben Schritt wie die MwSt-Erhöhung) zugestimmt wurde.


    An dieser Stelle liegt also meines Erachtens nicht die Schuld bei der DB AG, sondern beim Staat, der auf dem besten Weg ist, den ÖPNV, den gerade viele "kleine Leute" nutzen zu zerstören und zu verteueren und damit Kunden abwandern zu lassen, was wiederum eine Preissteigerung zu Folge hat, usw.
    Insgesamt also ein Teufelskreis, der von staatlicher Seite unterstützt wird...hier ist meiner Meinung nach ein Umdenken erforderlich!


    @C.Gübler: Wie dir sicherlich bekannt ist, ist die Connex auch nur ein Auftragnehmer eines Zweckverbandes und ist demnach von den Mittel dessen abhännig. Aufgrund der o.a. Mittelkürzung im Nahverkehr wird also auch die Connex betroffen sein.


    Grüße,
    Patrick

  • Zitat

    Original von Harry Weston
    Ich bin mal gespannt, wieviel teurer mein Semesterticket wird - auch wenn das Geld dafür nicht an die DB sondern an die Wuppertaler Stadtwerke gehen.


    Wohl eher an den VRR.

  • Also das ist Quatsch. Erstens betreibt die DB Regio NRW GmbH die Züge und zweitens sind das reine Lohnkutscher. Ob die Züge voll sind oder nicht ist denen so egal wie der berühmte Sack voller Reis in China.


    Soweit ich weiß, kriegen die örtlichen Verkehrsbetriebe das Geld für das Semesterticket, kann aber auch sein, daß ich mich da irre. Spielt im Endeffekt auch keine Rolle.

  • Das Ticket gilt doch im gesamten VRR, oder? Also wird der zumindest einen Anteil davon kriegen, denn es dürfte wohl eine Menge Pendler- und Freizeitverkehr durch die Studenten stattfinden, gerade im VRR, in dessen Gebiet ja etliche große Städte liegen.

  • Das ist natürlich möglich, es sind ja keine Konkurrenzunternehmen. Nur die Behauptung, die DB würde was kriegen, die ist hahnebüchen. Die Stadtwerke betreiben ihre Linien eigenwirtschaftlich, anders als die DB. Die kriegen die Linien bezahlt und die Fahrgeldeinnahmen gehen zum VRR bzw. zu den örtlichen Verkehrsbetrieben.


    Man müßte sich mal erkundigen, wer den "Mobilitätsbeitrag" bekommt.

  • In der Stadt lohnt es sich ja, aber auf weitere Strecken ist das Auto doch billiger, bzw man múss nicht umsteigen und ist flexibler.
    Das macht sicher auch was aus.

  • Zitat

    In der Stadt lohnt es sich ja, aber auf weitere Strecken ist das Auto doch billiger, bzw man múss nicht umsteigen und ist flexibler.


    WIDERSPRUCH! Als Einzelner komme ich bei Reisen günstiger weg als mit dem Auto. Beispiel gefällig:


    Hagen - Berlin[ je 480 Km] (Hin und Rück) : SP50 + BC 25 = 61,50€


    Auto ( 6 Liter / 100 Km)= ungefähr 60 Liter -> Literpreis..hmm.sagen wir mal 1,20€ = 72 €.


    Somit habe ich 11 €, wenn nicht sogar mehr, gespart...weitere Beispiele kannste ja mal selbst nachrechnen.


    Umsteigen? Ist inzwischen zwischen den Großstädten selten geworden...und ansonsten... auf der AB kann mir immer noch ein Stau drohen...


    Und was soll abschließend das Ganze jetzt mit Preiserhöhungen zu tun haben ?


    Grüße,
    Patrick

  • Zitat

    Original von loknick
    In der Stadt lohnt es sich ja, aber auf weitere Strecken ist das Auto doch billiger, bzw man múss nicht umsteigen und ist flexibler.
    Das macht sicher auch was aus.


    Auf welche Grundlagen stützt sich diese Feststellung?


    Es ist immer zu differenzieren, wie man z.B. auf weiteren Strecken unterwegs ist. Ich bin regelmäßiger Wochendpendler und die Strecke beträgt ca. 450 km.
    Dabei nahm ich drei Kostenvergleiche vor :


    a) Leihwagen
    b) Zweitwagen kaufen
    c) Die Bahn


    zu a)
    War direkt vom Tisch weil die Leihgebühren schon ohne Benzinkosten höher waren als eine Fahrkarte.


    zu b)
    Hier habe ich einen Test gestartet. Den Wagen vollgetankt und mit Spritsparender Fahrweise die
    Autobahn fluchenderweise (weil bei den Kasselner Bergen wieder ein Elefantenrennen stattfand) genutzt.
    Ergebnis: Die Spritkosten lagen immer noch über den Fahrkartenpreis. Die Kosten für die Tasse Kaffee an der Raststätte glichen übrigenes dem Preis für den Kaffee bei der Bahn.


    zu c)
    Preislich gesehen also am günstigsten. Zurücklehnen und mein Feierabendbier geniessen ohne Alkotest zu befürchten = 2. Pluspunkt.


    Diese Rechnung wird aber leider total verworfen, wenn ich z.B. eine Fahrgemeinschaft bilden könnte. Dann ist leider die DB kostenmässig im Nachteil.


    Ups .. wie ich sehe hat Patrick dies auch schon geschrieben, daher gehe ich nicht weiter auf Kostenrechnungen ein


    Gruß


    Axel

  • +Preis Bahncard, ich war von folgendem Ausgegangen:
    1Person ohne BC,Strecke mind 1x umstgn.


    Zb:
    Strecke München-Basel Bad Bf, Normalpreis:
    81€
    7:20 h


    Auto:


    Benzinkosten: 50.12 EUR
    +Kosten der Vignette
    07:48h


    Edit:
    War bloß ne antwort auf FCs Kommentar.

  • Ähmm...tschuldigung, aber wenn du auch noch zurück willst, bekommst du in 75 % aller Fälle SP 50 oder SP25 angerechnet...Das wären bei deinem Beispiel:


    40,50€ hin 40,50€ zurück = 81,00 € mit Sparpreis 50


    Also auch hier 10 € Ersparnis pro Weg. Und zum Zweiten: Du schriebst bei deinem Auto ne Fahrzeit von 07:48 h....damit wärst du der einzige, der seine auto-fahrzeit auf die Minute genau ausrechnen kann...Und Stau gibt's natürlich nicht...

  • Nö, 81€ nur hin, Link hier


    Edit:
    Den Link nicht benutzen, Manuell München Hbf und Basel Bad bf eingeben.

  • Manmanman...einmal Baldrian-Cola bitte....danke!


    Ich schrieb doch ausdrücklich folgendes:



    Zitat


    Ähmm...tschuldigung, aber wenn du auch noch zurück willst, bekommst du in 75 % aller Fälle SP 50 oder SP25 angerechnet...Das wären bei deinem Beispiel:


    40,50€ hin 40,50€ zurück = 81,00 € mit Sparpreis 50


    Bitte mal genauer Lesen !


    Zur Begründung - Du wohnst in oder um München, also willst du auch wieder zurück, oder ??

  • Eben, man kann nicht immer davon ausgehen, daß man Sparpreise kriegt, und wer selten weite Strecken reist, der braucht auch keine Bahncard (aber vielleicht trotzdem ein Auto, insbesondere dann wenn der ÖPNV in der Heimat schlecht ausgebaut ist). Zumal man natürlich davon ausgehen kann, im Stau zu stehen. Aber wie wahrscheinlich ist es denn, daß sich der Zug verspätet? Im Auto ist eine Viertelstunde immer eine Viertelstunde, aber wenn ich vielleicht doch mal umsteigen muß und den Anschlußzug verpasse, was ist denn dann? Dann wird aus einer Viertelstunde gerne mal eine oder zwei Stunden.

  • Die DB hat 81€ hin ausgerechnet, das übernehme ich nur.


    ---------------------Ironie an-------------------------------
    Zweitwohnsitz:Basel
    ---------------------Ironie aus-----------------------------

  • Zitat

    Original von loknick
    Auto:


    Benzinkosten: 50.12 EUR
    +Kosten der Vignette
    07:48h


    Gut, dass man Autos grundsätzlich vom Händler geschenkt bekommt und man auch keine Steuern und Versicherung dafür bezahlen muß. Eventuelle Reperaturen werden von einem befreudeten Mechaniker natürlich auch kostenlos erledigt, deshalb kostet eine Autofahrt nur die reinen Benzinkosten.
    Ich schlage im Gegenzug vor, bei Bahnfahrten auch grundsätzlich nur den zu versteuernden geldwerten Vorteil der Personalfreifahrt bzw. NetzcardM als Kosten in die Kalkulation einzubeziehen.

  • Wie so oft sage ich es nochmal: Leider hat nicht jeder eine BahnCard und leider hat nicht jeder die Zeit 3 Tage vorher zu wissen, wann er genau wo sein will. Und nachdem Reisen immer an Haustüren beginnen und enden, bitte immer das auch noch miteinbeziehen und gerade auf dem Land (beziehe mich auf "Tests" in Bayern, Baden Wüttemberg und Schleswig Holstein) wird's jetzt leider oft entweder total unrealistisch/unmöglich (z.B. 2x 25 km zu Fuß gehen) oder teuer. Die sehr individuellen Variablen "Reisezeit" (Dauer und Startzeit!) und "Reisegepäck" lass' ich mal der Einfachheit erstmal außen vor...


    Von Großstadt zu Großstadt oder auf ausgewählten Strecken für Einzelreisende mit leichtem Gepäck ist die Bahn in der Regel wirklich günstig und oft auch schnell.


    Will man aber beispielsweise aus den gar nicht so Tiefen der Holledauer Hügellandschaft irgendwo in die jetzt auch nicht mal so Weiten von Schleswig-Holstein (von mir aus auch ohne Gepäck und angenommen wir bleiben auf dem Festland) sieht die Sache schon anders aus. Bei effektiven Reisezeitunterschieden von z.B. 4 (Auto) auf 7-9 oder mehr Stunden (Bahn + Bus) für nicht mal ganz 400 km von mir zu meiner Oma, kann ich jeden verstehen, der sagt - Bahn ist schön und gut, aber wir haben's eilig...


    Leider ist das so.
    Und da ist weder die Autoindustrie schuld, noch deren Kunden...


    /edit: @Rainer: Wir wissen doch beide, dass die meisten das Auto eh schon haben und eh für diverse Fahrten brauchen. Egal ob man diese eine berechnete "Referenzfahrt" macht oder nicht, somit bleibt für eine Autofahrt effektiv (!) nur etwas im Centbereich mehr als der Spritpreis übrig... Ich erinnere daran, wo ich gesagt habe, was die individuelle "Mobility" ist: Das sind leider keine exakt konstruierten durchgerechneten Einzelfahrten, genau da wo die Verkehrsplaner mal ÖPNV vorgesehen haben...


    Aber da stehen die Meinungen schon in warscheinlich jedem zweiten Thread hier. Lassen wir's einfach. :))


    /edit2: Das Thema geht mir an die Rechtschreibung...