Video: Schrankenwärter

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    Und ähnliche... mh...


    Audi TT und Mercedes-Elch sind mir als Highlights in Erinnerung geblieben, in Österreich gabs 2008 lt. ÖAMTC (Ösi-Verschnitt des ADAC) 105 (!) Rückrufaktionen. Siehe auch hier . Wohlgemerkt Rückrufaktionen, also sicherheitsrelevante Mängel. Sonstige Mängel werden in der Automobilbranche nicht rückgerufen sondern beim Service ausgebessert (wahrscheinlich größtenteils auf Kundenkosten...) Selbst die TT-Pleite habe ich so in Erinnerung, daß Audi erstmal so lange irgend möglich abgeblockt hatte....


    Zitat

    ...hunderte Prototypen gebaut und bis zur Zerstörung getestet


    Ich meine, daß das maßlos übertrieben ist, vor allem in gewinnoptimierten Zeiten wie diesen. Natürlich werden Prototypen gebaut und getestet und dabei wahrscheinlich auch zerstört, aber hunderte? Leider wird heutzutage mehr Wert darauf gelegt, daß z.B. das Zuschlagen einer Mercedestür "voll" klingt, da sind anscheinend mehr "Tontechniker" beschäftigt, als Ingenieure, die dafür zu sorgen hätten, daß die Karre nicht gleich umkippt....


    Grüße aus dem sonnigen Süden
    Miguel

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    Ich meine, daß das maßlos übertrieben ist, vor allem in gewinnoptimierten Zeiten wie diesen.


    Das ist keineswegs übertrieben, vieles davon passiert nur nicht öffentlich. Die Entwicklungszeit für ein neues Modell beträgt etwa zwei Jahre.


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    Das ist keine These sondern die Praxis.


    Ja. Schienenfahrzeuge werden verkauft ohne dass vorher jemals nur ein einziges Exemplar gebaut wurde. Natürlich kann man das jetzt nicht direkt vergleichen, im Gegensatz zu einem Auto war damals selbst die 52er fast eine Kleinserie, aber dennoch findet die Erprobung heute weitestgehend am Kunden statt.


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    Die Hersteller von Kfz bieten für ihre Typen ein Netz von Werkstätten an, die Bahn hat zur Instandsetzung der Fahrzeuge der verschiedenen Hersteller eigene Werke und muss daher auch auf den optimalen Arbeitsablauf bei der Instandhaltung achten.


    Das gibt's aber heute auch schon, dass man Schienenfahrzeuge inkl. Wartung kauft, beispielsweise die AGV von Alstom für die private NTV in Italien wurden inkl. 30 Jahre Wartung verkauft, die Velaro RUS für Russland von Siemens meine ich auch.


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    in Österreich gabs 2008 lt. ÖAMTC (Ösi-Verschnitt des ADAC) 105 (!) Rückrufaktionen.


    Und jetzt überleg' mal wie viele zugelassene Fahrzeugtypen gibt es in Österreich und von wie vielen Herstellern? Allein Audi hat um die 30 Typen am Markt mit zig unterschiedlichen technischen Eigenschaften. Da kann schonmal eine spezielle Sitzheizung mit der Zeit negativ auffallen, die in einem Modell zusammen mit der elektrischen Sitzeinstellung vom Zulieferer XY eingebaut wird. So ein Auto ist ein riesengroßer Baukasten, wo von bestimmten Teilen mehrere Typen da sind, je nach Kombination mit anderen Teilen. Da sind 105 Rückrufe im Jahr für die komplette Flotte eines Landes relativ wenig. Diese unendliche Modellvielfalt hat man bei der Eisenbahn gar nicht und natürlich gibt's Hersteller, die die Zahl der Rückrufe nach oben ziehen.


    Zitat

    Sonstige Mängel werden in der Automobilbranche nicht rückgerufen sondern beim Service ausgebessert (wahrscheinlich größtenteils auf Kundenkosten...)


    Nein, da gibt's ja vom Hersteller Garantien und die gesetzliche Gewährleistung von 2 Jahren des Händlers.


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    Selbst die TT-Pleite habe ich so in Erinnerung, daß Audi erstmal so lange irgend möglich abgeblockt hatte....


    Naja, man braucht erstmal Zeit, um auf sowas zu reagieren und Lösungen zu entwickeln.


    Aber das ist 10 Jahre her! In der selben Zeit sin mehrere Achsen bei Neigetechnikzügen gebrochen, viele dieser Züge liegengeblieben und waren zeitweise komplett durch das Eisenbahnbundesamt stillgelegt, den 423er wurden im Herbst massive Bremsprobleme attestiert, fast wäre es zu schweren Unglücken gekommen, nachdem mehrfach Züge über haltzeigende Signale gerutscht sind, sodass die Züge heute jeden Herbst/Winter nur eingeschränkt eingesetzt werden können, das TAV wurde mehrfach eingeschränkt, verboten (es gab Todesfälle durch mitgeschleifte Personen!) und nachgebessert, es wurden praktisch bei allen 423ern schon die Fußböden komplett saniert und zig Kleinigkeiten gemacht, die weniger in der Öffentlichkeit waren. Es handelt sich hier um genau eine einzige Baureihe mit allein schon drei schweren Fehlern.


    Dazu kommen die schweren Probleme mit den Integralen, die der Jenbacher Fahrzeugsparte das Aus gebracht haben, das Zugunglück von Eschede mit den fast jahrelangen Auswirkungen und jetzt wieder die Radsätze bei den ICE-T und ICE3, bei denen ja schon die Klimaanlagen komplett getauscht werden mussten.


    Eine derart hohe Dichte an schweren Fehlern in Serienfahrzeugen kenne ich aus der Autobranche bei weitem nicht. Die A-Klasse kippt nicht mehr einfach um, der TT bleibt auch auf der Straße und viele Hersteller haben aus den Fehlern gelernt und auch bei anderen Modellen achten sie darauf. Aber bei der Bahn wollte man nach der Pannenserie des 611ers mit den 612er eine verbesserte Version bauen. Aber nix ist, das Teil ist teilweise sogar schlimmer!


    Autohersteller haben meistens einen guten Ruf zu verlieren, die Schienenverkehrshersteller offenbar eher nicht. Den schlechten Ruf kriegen die Betreiber der Fahrzeuge ab, es steht ja nicht groß drauf "Siemens" oder "Bombardier" wie bei einem Auto, wo man fast überall das Logo des Herstellers an allen Ecken und Enden sieht...


    http://www.passatplus.de/umbau…nkrad/r32-dsg-lenkrad.jpg
    http://p3.focus.de/img/gen/I/B/HBIBAaOaiNq_Pxgen_r_400xA.jpg
    http://www.cartype.com/pics/1623/small/audi-tt_sb_cap1.jpg
    http://www.autobild.de/ir_img/58598965_a7b8138f15.jpg
    http://p3.focus.de/img/gen/V/C/HBVCAANaqYk_Pxgen_r_400xA.jpg
    http://www.welt.de/multimedia/…r_DW_Finanzen_300425g.jpg


    Bei 'nem Triebwagen muss man schon gescheit suchen, um festzustellen, wer das Drumm, mit dem grad fährt, gebaut hat... beim Auto soll man selbst im Dunkeln an Hand des teilweise richtig aufwendigen Lichtdesigns sehen, wer da sein Produkt platzieren will. Aber bei der Bahn? Da fällt mir maximal das gestanzte Siemens-Logo bei den Eurosprintern ein und vielleicht die Neumeister-Sicke. Alles andere wirkt völlig austauschbar und lieblos. Dass es dann oft nicht mal funktioniert, kommt eben noch dazu. Traurig.

  • Es ist richtig, daß man Schienen- und Straßenfahrzeuge nicht exakt vergleichen kann, da Schienenfahrzeuge für ein definiertes Einsatzgebiet gebaut werden und sichergestellt ist, daß sie in der Hand von Fachkräften ist und regelmäßig gewartet wird. Ein Auto wird in alle Welt verkauft und muß dann bei der unterschiedlichsten Kundschaft laufen.


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    Das ist eine gewagte These! Eine neue Baureihe muss vor der behördlichen Abnahme bzw. Zulassung auch getestet werden etc. Klar, ohne Zerstörung, aber warum? Im Gegensatz zum Auto hat man im Schienendienst weit nicht so viele "Unfallmöglichkeiten"

    Es geht um die ganz normale Funktionserprobung. Es gibt da ganze Heerscharen von Fahrern, die im 3-Schichtbetrieb die Prototypen der zu entwickelnden Fahrzeuge durch genau definierte Kurse fahren und so in kurzer Zeit ein ganzes Autoleben abdecken. Da weiß jeder Konstrukteur am Ende, was sein Bauteil kann und auch wie es unter realen Bedingungen versagt. Sowas läßt sich weder im Einzeltest auf einem Komponentenprüfstand und schon gar nicht am Computer sicher vorhersagen.


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    Natürlich werden Prototypen gebaut und getestet und dabei wahrscheinlich auch zerstört, aber hunderte?

    jau

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    Leider wird heutzutage mehr Wert darauf gelegt, daß z.B. das Zuschlagen einer Mercedestür "voll" klingt, da sind anscheinend mehr "Tontechniker" beschäftigt, als Ingenieure, die dafür zu sorgen hätten, daß die Karre nicht gleich umkippt....

    Also da kann ich Dich beruhigen. Interessant daß fast jedem das Thema Türgeräusch in dem Zusammenhang einfällt. Das ist wirklich eines der kleinsten Randthemen in der Fahrzeugakustik, was bei weitem nicht einmal einen Ingenieur (sic) auslasten würde.


    Carsten

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    Also da kann ich Dich beruhigen. Interessant daß fast jedem das Thema Türgeräusch in dem Zusammenhang einfällt. Das ist wirklich eines der kleinsten Randthemen in der Fahrzeugakustik, was bei weitem nicht einmal einen Ingenieur (sic) auslasten würde.


    Aber es ist ein schönes Thema. :D

  • Hallo miteinander.


    Patrick veranstaltete doch mal ein kleines Treffchen und in diesem Thread hieß es, das es wohl auch einen Abstecher zu Schrankenwärter Laumann geben sollte. Irgendwer postete dann das es ihn wohl nichtmehr gäbe und auch der Posten nichtmehr existiert.


    Ich kam Heute von Bad Harzburg aus über Goslar auf Signalfahrt (Br612) auch durch Grossdüngen und muss nun vermelden, das unser guter alter Schrankenwärter Laumann tatsächlich noch lebt, der Bü existiert noch und auch sein Schrankenwärterhäuschen. Ich bin direkt daran vorbeigefahren. :D


    So.. das wollte ich nur melden, falls ihn nun doch noch jemand besuchen möchte.



    /PatrickR: Hab das mal dem passenden Thread angehängt ;)

    Einmal editiert, zuletzt von PatrickR () aus folgendem Grund: Themen zusammengefügt