Hoher Komfort ... oder doch nicht?

  • Nach einigen Gesprächen mit verschiedenen Forumsmitgliedern sehe ich mich mit dem Vorwurf konfrontiert, meine Kritik am Zustand des DB-Rollmaterials sei ungerechtfertigt. Einige Leute erzählen mir immer wieder, wie toll die Rotlinge in Bayern sind, das weiß ich selber, nur darauf kommt es mir gar nicht an. Ich möchte Euch an dieser Stelle, und zwar bewußt an dieser Stelle, weil offensichtlich Forumsmitglieder der Meinung sind, ich würde unsachlich schreiben oder gar hetzen, zur Untermauerung meiner Thesen einige Bilder zeigen, bei Gelegenheit gerne mehr. Wer sie in hochauflösender Qualität haben will, der möge sich bitte mit mir in Verbindung setzen, das ist kein Problem.


    Bitte nehmen Sie Platz, sofern kein „dahergelaufener Typ, der glaubt, was von der Bahn zu wissen“ in dieser Sitzgruppe sitzt.


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    Gleich der erste Eindruck dieser S-Bahn ist dooch gut.


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    Ein angenehmer Waggon, in dem es sich aushalten läßt. Zumindest wenn keine dahergelaufenen Typen drin sind.


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    Dann möge man sich statt dessen hier hinsetzen.


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    Oder lieber hier, wenn alles voller dahergelaufener Typen ist.


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    Hier ist auch nett


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    Oder hier?


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    Da die Zonenloks sowieso immer wieder dreckig werden, muß man sie nicht waschen.


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    Oder doch lieber hier?


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  • Tja, schön und gut - oder besser unschön und schlecht. Aber was sollen wir hier damit? Man kann sich darüber mächtig ärgern, aber hier darüber zu polemisieren, ändert nichts am Zustand. Dazu müsste einerseits weniger "weggeschaut" werden, andererseits müssen andere Maßnahmen ergriffen werde, um an diesen Zuständen etwas zu ändern. Jeder, der mit der Bahn fährt, ist tagtäglich mit diesen Zuständen konfrontiert, zumindest in vielen Regionen. Es sind also keine neuen Erkenntnisse, welche Du hier darstellst. Und, das ist meine persönliche Meinung, möchte ich in meiner Freizeit nicht laufend mit diesen eben bekannten Dingen konfrontiert werden, weil DAS nichts ändert. Nicht, weil ich wegsehe, nicht, weil mich das nichts anginge.


    Gruß
    Albrecht

  • Nun wurde mir aber von mehreren Leuten hier angetragen, ich würde den Eindruck eines Dampfplauderers hinterlassen. Wie gesagt, das ist nur eine Auswahl, ich habe etliche weitere Bilder.


    Ja, die Aufgabenträger sind dran. Die Aufgabenträger müssen bei solchem Rollmaterial gnadenlos durchgreifen und massive Konventionalstrafen verhängen. Solche Zugleistungen sind nicht angemessen, und es muß sich für die Eisenbahnverkehrsunternehmen lohnen, die Züge zu säubern. Vandalismus zu entfernen und auch das Rollmaterial von außen zu waschen. Andernfalls werden mehr und mehr Pendler aufs Auto umsteigen, da nutzen auch autofeindliche Innenstädte nichts.


    Langfristig muß eine vernünftige Verkehrspolitik dafür sorgen, daß die politische Fehlgeburt Deutsche Bahn AG abgewickelt wird, und zwar bevor es in einer Katastrophe endet wie in Großbritannien (teuer Wiederverstaatlichung) oder in Argentinien (nahezu keine Eisenbahn mehr), um die Eisenbahn wieder staatlich zu betreiben, damit Kostendruck nicht mehr vorhanden ist.

  • Da hilft's halt nur, wenn wie bei der S-Bahn München der Besteller fordert, dass beschmierte oder anders mutwillig beschädigte Fahrzeuge sofort aus dem Verkehr zu ziehen sind und da 'ne Art Qualitätskontrolle auch immer mit strengen Augen schaut. Beim München-Nürnberg-Express ist die Kontrolle bzw. die Forderung offensichtlich so streng, dass die Wagen scheinbar jeden Tag oder zumindest jeden zweiten Tag gesaugt werden und sogar beschädigte Exemplare der DB-Illustrierten ersetzt werden, außerdem fahren die Wagen meinen Beobachtungen nach einmal die Woche durch die Waschanlage.


    Von sich aus, macht die DB oder ein anderes EVU das ganz sicher nicht!


    Klar, ist der MüNüX ein Prestigeprodukt, aber auch andere Züge, die entsprechende Forderungen in den Verkehrsverträgen haben, sehen nicht viel schlechter aus. Dass Bayern nicht automatisch toll ist, sieht man an den Zügen um Regensburg. Die sind zwar auch nicht beschmiert wie Sau, aber Waschanlagen sind für Wagen Fremdworte. Da glaubt man dann nicht, dass die Züge, die hin und wieder in München an Gleis 24 und 25 nebeneinander stehen das selbe Produkt der selben Firma darstellen sollen. Kommt halt immer drauf an, was der Besteller fordert und bezahlt, mit dem EVU hat das nicht primär zu tun.


    Zitat

    Oder doch lieber hier?


    Dann doch lieber richtig... :D

  • Ja, es ist schon richtig, die Kritik in an den Aufgabenträgern zu üben, denn daß eine gewinnorientierte Aktiengesellschaft kostenminimierend handelt ist ganz normal. Entsprechend muß es billiger sein, die Züge zu reinigen als die Züge nicht zu reinigen, das ist völlig klar.


    Die Aufgabenträger müssen daher auch regelmäßig kontrollieren. Ganz normale Dinge, ob das WC funktioniert (die sind regelmäßig außer Betrieb), wie die Sitze aussehen und vieles mehr. Und wenn die Züge so rumfahren, dann ist die Zugleistung nicht angemessen erfüllt und es muß eine Konventionalstrafe verhängt werden. Ein guter Indikator sind die Zeitungen, die in den Zügen rumliegen. Wenn man mittwochs die Sonntagszeitung findet, dann bedeutet das, daß mindestens seit Sonntag keine Reinigungskraft mehr im Zug war. Und das ist besonders dramatisch, wenn bestimmte Körperausscheidungen nicht entfernt werden.


    Wenn hier schon die S-Bahn München erwähnt wird: Während die Münchner Tarif- und Verkehrsverbund GmbH die alten Olympiatriebwagen nicht mehr haben wollte, wurden diese Fahrzeuge nach NRW überführt. Der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr AöR scheint keine Probleme damit zu haben, daß z.B. auf der S9 statt drei x-Wagen mit Zonenlok jetzt ein 420er fährt, die Kapazität wurde einfach so um 20% gesenkt. Die Verkehrsverbund Rhein-Sieg GmbH, Nachbar des VRR, ist da wesentlich rigoroser. Sieht man von der S6, die einen Großteil ihres Linienweges im VRR fährt, ab, verkehren da fast ausschließlich moderne 423er, die für den S-Bahn-Betrieb wesentlich besser geeignet sind als die x-Wagen mit Zonenloks.


    Insbesondere ist auch anzumerken, daß die DB Regio NRW GmbH in den letzten Jahren massenweise x-Wagen hat verschrotten lassen, weil der Unterhalt die Börsenfähigkeit gefährde. Das ist der offensichtlich der Grund, wieso das Rollmaterial nicht mal eben ausgetauscht werden kann, wenn es verdreckt ist, es ist einfach kein Ersatz mehr da. Zumal die DB Regio NRW GmbH in ihrer Eigenschaft als Lohnkutscher nicht an der Entwicklung der Fahrgastzahl interessiert ist. Die Rechnungen an die Aufgabenträger werden unabhängig von der Anzahl der Beförderungsfälle geschrieben. So ist es erst recht Aufgabe der öffentlichen Aufgabenträger, massiven Druck auszuüben, damit derartige Züge nicht länger rumfahren.

  • Zitat

    Während die Münchner Tarif- und Verkehrsverbund GmbH die alten Olympiatriebwagen nicht mehr haben wollte, wurden diese Fahrzeuge nach NRW überführt.


    Wollen schon, aber nachdem's da ab Ende 2004 diese CIR ELKE II und den GSM-R Funk auf der Stammstrecke gibt und eine Umrüstung der 420er für ein paar Jahre zu teuer gekommen wäre und es gleichzeitig in NRW wohl ein bisschen eng war, hat man einfach die noch tauglichen Fahrzeug dahin, es wäre ja Unsinn noch brauchbare Fahrzeuge vorzeitig zu verschrotten, oder?^^


    Übrigens habt ihr von den 420ern die 2. Serie bekommen (Baujahre um 1974/1975), "echte Olympiatriebwagen" (Vor- und 1. Serie) sind das also nicht. Die haben wir teilweise nach Schweden geschickt, wo sie mittlerweile aber auch alle zum Verschrotter gekommen sind. Somit dürfte es bis auf 420 001 (Sonderfahrten) und den A-Wagen von 002 im Museum keinen einzigen echten Münchner "Olympiatriebwagen" mehr geben. :(

  • Vielleicht sollte man gegen den Vandalismus auch für die Züge Patenschaften vergeben, so wie für die kleinen Bahnhöfe. Dann kümmert sich wenigstens einer (ehrenamtlich) um die Züge. Bei größeren Sachen werden dann wahrscheinlich die Mitarbeiter der DB kommen, aber nur um zu prüfen haben die ja keine Zeit.


    Wird wahrscheinlich aber nicht klappen, da die Züge an keinem festen Standort sind.

  • Zitat

    Original von AndreasZ
    und es gleichzeitig in NRW wohl ein bisschen eng war, hat man einfach die noch tauglichen Fahrzeug dahin, es wäre ja Unsinn noch brauchbare Fahrzeuge vorzeitig zu verschrotten, oder?^^


    Vielleicht wurde es eng, nachdem man vorher massenhaft x-Wagen ähnlichen Alters verschrottet hat, weil die Vorhaltung von Ersatzrollmaterial als "totes Kapital" angesehen wurde, das die Börsenfähigkeit des Konzerns gefährde. So recht Du ja hast, daß man die zweite Bauserie nicht verschrotten muß, selbiges galt aber auch für die x-Wagen.


    2008 läuft bei den meisten Ex-Münchnern die HU ab. Zeitgleich sollen auch die ersten 422er ausgeliefert werden und zunächst auf der S9 (Haltern am See - ) Bottrop - Essen - Wuppertal zum Einsatz kommen, die S7 wird wohl zum Fahrplanwechsel am 9. Dezember eingestellt werden.


    Mit dieser Umbesetzung des Rollmaterials von Trabbis und x-Wagen hin zu 420ern ging eine Kapazitätssenkung von 20% einher. Einfach so, mal eben. Auch hier müssen die Aufgabenträger Druck machen und ggf. wieder wegen nicht ausreichend erbrachter Leistungen Konventionalstrafen verhängen. Das Problem ist, daß die Deutsche Bahn AG auf den allermeisten Strecken mit Altverträgen fährt und diese nach Gutsherrenart betreiben kann, da ausschließlich Zugkilometer abgerechnet werden. Aktuell ist da der Ruhr-Sieg-Expreß Siegen - Hagen - Essen zu nennen, da nutzen auch die Krokodilstränen der Wittener Bürgermeisterin nicht, die gleichzeitig verschweigt, daß ihre eigenen Genossen für die viel zu mächtige Position der Deutschen Bahn AG die politische Verantwortung tragen.


    Zitat

    Original von AlexanderVielleicht sollte man gegen den Vandalismus auch für die Züge Patenschaften vergeben, so wie für die kleinen Bahnhöfe. Dann kümmert sich wenigstens einer (ehrenamtlich) um die Züge. Bei größeren Sachen werden dann wahrscheinlich die Mitarbeiter der DB kommen, aber nur um zu prüfen haben die ja keine Zeit.


    Nicht die Mitarbeiter der DB müssen prüfen, die Aufgabenträger müssen das prüfen, dann wird die DB schon von alleine dafür sorgen, daß das Rollmaterial in angemessenem Zustand ist, ganz einfach, weil es zu teuer ist, beschmierte und anderweitig verdreckte Züge rumfahren zu lassen. Auch hier ist ein kompromißloses Vorgehen der Aufgabenträger erforderlich, denn daß die Deutsche Bahn AG auf gutes Zureden nicht reagiert hat sie in den letzten Jahren und Jahrzehnten ausreichend unter Beweis gestellt.


    So schön das "Ehrenamt im ÖPNV" ja sein mag, aber nachdem die Deutsche Bahn AG zur Förderung ihrer Börsenfähigkeit und lange vorher schon die Deutsche Bundesbahn, weil sie von Politikern aller Parteien (die sich damals inhaltlich noch voneinander unterschieden) konsensfähig als Subventionsmoloch bezeichnet wurde, massenhaft Bahnhöfe zu Hpu (Haltepunkt, unbesetzt) gemacht wurde, wird die Arbeit ehemaliger Bahnhofsvorsteher und Fahrkartenverkäufer nun von unbezahlten Kräften gemacht. Zivilgesellschaft klingt schön und gut, aber das große politische Problem ist, daß die Förderung des Ehrenamtes überall reguläre sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse verdrängt. Wenn Eltern eine Schule streichen, dann tut das eben nicht mehr der örtliche Malerbetrieb, wenn kirchliche Jugendorganisationen die Flußauen reinigen, dann tut das nicht mehr die Stadtreinigung, und wenn ehrenamtliche Mitarbeiter die Bahnhofszustände kontrollieren (insbesondere betrifft das ja die Hpu), dann tun das eben keine Angestellten mehr. Ehrenamt ist daher in gesamtwirtschaftlicher Betrachtungsweise äußerst kritisch zu sehen.

  • Zitat

    Original von Alexander
    Vielleicht sollte man gegen den Vandalismus auch für die Züge Patenschaften vergeben, so wie für die kleinen Bahnhöfe. Dann kümmert sich wenigstens einer (ehrenamtlich) um die Züge. Bei größeren Sachen werden dann wahrscheinlich die Mitarbeiter der DB kommen, aber nur um zu prüfen haben die ja keine Zeit.


    Wird wahrscheinlich aber nicht klappen, da die Züge an keinem festen Standort sind.


    Ehrenamtlich für Züge, die grösste Lachnummer die ich je gelesen habe. Setzt du dich 8 stunden freiwillig in einen Zug um aufzupassen, das diese niemand verdreckt ? Ich habe unehrenamtlich mal in einem Nebenbahnzug meinen Weg zur Arbeit verbracht. Dort habe ich gleich zwei Freunde gewonnen, nachdem ich sie fragte, ob sie für die Sitze, auf denen sie ihre Füsse ablegten auch bezahlt haben. Aber das Spielchen ging immer weiter so .. beim 6. mal hatten sie es begriffen. Aber was nutzt das ? Ich denke mal, nachdem ich nicht mehr mitgefahren bin, haben sie ihre Fussmarotte wieder ausgelebt. Selbst in Fernzügen kam der Fuss auf die Mittelarmlehne eines Mitreisenden mit einem knappen Kommentar wie folgt : " bist du von der Bahn oder was" nicht auf den Boden. Ich bin KEIN Verfechter von Vorschriften, aber in diesem Fall sollte in den Befördeungsbedingungen so etwas klar mit Bußstrafen und mehr Kontrollen festgelegt werden

  • Das sind die Menschen die sich wie zu Hause fühlen wollen. Solche Menschen ermahnt mein Vater und wenn sie es nicht lassen wirft er sie raus.


    Aber solche verdreckte Züge sind schön ätzend. Im Saarland schreit die Presse schon auf, wenn mal ne Toilette verstopft ist. Wie als wäre unsere Regionale-Zeitung eine Zeitung wie das Käseblatt mit 4 Buchstaben. Aber lieber ein geschlossenes WC wie ein eckelerregnder Zug.

  • Zitat

    Original von jojo81010
    Wie als wäre unsere Regionale-Zeitung eine Zeitung wie das Käseblatt mit 4 Buchstaben.


    Wo wir beim Thema sind: Diese Zeitung bezahlt für jedes Foto von einer "S(austall)-Bahn" 100€. Ich habe es aber vorgezogen, diese Fotos dem Verkehrsverbund Rhein-Ruhr AöR vorzulegen, da ich der Meinung bin, daß dieser der DB Regio NRW GmbH sehr viel mehr Ärger machen kann als die Bild-Zeitung. Und es kommt ja schließlich darauf an, daß sich der Zustand des Rollmaterials bessert, nicht auf meine Privatschatulle.

  • Zitat

    Vielleicht sollte man gegen den Vandalismus auch für die Züge Patenschaften vergeben, so wie für die kleinen Bahnhöfe.


    Ich bin ehrlich, ich hab's mir echt überlegt, ob ich die Patenschaft für unseren Bahnhof übernehmen soll. Scheinbar ist das nicht so, dass man da unbedingt selber den Bahnhof flicken soll, sondern man bekommt wohl eine Nummer, eine Art heißen Draht zur DB, wo man als Ansprechpartner auf Kundenseite Schäden melden kann. Es stimmt schon, dass die DB nicht jeden Tag nach jedem kleinen Haltepunkt oder Bahnhof schauen kann. Andererseits gab's dafür früher Personal auf den Bahnhöfen...


    Ich hab's vorerst dabei belassen, dass ich bei meinen vielen Fahrten im MüNüX im Vorbeigehen wenn der Zug noch leer ist die Eselsohren aus der DB-Zeitschrift mach, die wieder in die Netze lege, den einen oder anderen Sitz in die Senkrechte bringe oder mal 'ne rumrollende Flasche in einen der großen Müllbehälter im Zug werfe. Immerhin soll man sich ja wie zu Hause fühlen und da muss ich auch selber aufräumen. - Letzte Woche hab' ich sogar dem Zub einen Hinweis wegen eines überlaufenden WCs an die WC-Tür gepappt, in gewisser Weise schonmal vorbezettelt, statt wie alle anderen die vorbeigekommen sind, einfach nur zu motzen... Ich denke das reicht erstmal, mehr "Patenschaft" muss dann doch nicht sein. :D

  • Ich finde die Bilder sind die nackte Wahrheit.
    So sehen S-Bahnen im "guten" Zustand aus.
    Ích finde es wirklich unverantwortlich von diesen Leuten, die das Rollmaterial so zurichten.
    Das von Andreas beschriebene Projekt gibts von unserem örtlichen Verkehrsbetrieb, der zum VRR gehört übrigends auch: Patenschaft von Bushaltestellen!

  • Ich finde, hier ist auch Zivilcourage gefragt, wenn man in Bus und Bahn Zeuge solcher Sachbeschädigungen wird.


    Ich würde mich nicht davor scheuen, dem Fahrer oder Schaffner Bescheid zu geben, den BGS oder 3-S Zentrale anzurufen, mir entsprechende Details/Merkmale der betreffenden Personen für eine Identifizierung zu merken und mich natürlich auch als Zeuge zur Verfügung zu stellen.


    Wenn man wegschaut, macht man sich immer irgendwie selbst mitschuldig.

  • Ich glaube, hier ist weniger Zivilcourage gefordert als Erziehung... auch der Vorwurf an die VUs / das VU ist nicht ganz gerechtfertigt, da die Reinigung solch zugerichteter Fahrzeuge nicht ganz billig ist.


    Das Problem liegt woanders (ich kenne keine Antwort darauf): Warum haben junge Leute das Bedürfnis, sich schriftlich zu verewigen? Pssst... Bitte jetzt kein kollektives Finger-hoch-verhalten der "Senioren"! Das Phänomen ist ebenso kultur- wie zeitübergreifend. Wie gesagt, trotz stark soziologielastigem Studium kenne ich keine Antwort, nur die Symptome. Macht man sich die Mühe, in Prag auf den Turm der Karlsbrücke zu klettern, findet man mit etwas mehr Mühe Einritzungen vom Niveau (erfundenes Beispiel): Otto liebt Anna (1850). In Schiefer-Tafeln einer längst geschlossenen Jugendherberge in NRW findet man Schriften wie "Ich war hier, 1949"... Einzig der Schriftzug in Pompeji "Caius liebt Julia, 50 v.C." bleibt nachdenklich zu betrachten... Hatten wir es nicht einfach, seinerzeit in den Achtzigern, die Berliner Mauer war legal... oder nicht?


    Da ich während meines Studiums als Busfahrer unterwegs war, weiß ich, dass man den Vandalismus nicht ertappen kann (Zufall jetzt mal abgesehen), dass die Vermutung einer bestimmten optischen Vandalengruppe nicht zutreffen kann, da selbst ein Schulbus mit "A-Liga-Kids" auf dem Lande nach fünfzehn Minuten fahrt so aussehen kann.


    Einzig -- und hier finde ich -- wie gesagt, eher philosophisch und ohne Lösungsansatz -- den Bogen zurück zum Thema: Sicher ist die Beobachtung, dass die Hemmschwelle des ersten Schmierers größer ist als die aller folgenden. Die saubere Wand, der saubere Sitz ist weniger gefährdet als jener, der bereits beschmiert ist.


    Da würde dann Reinigungsaufwand doch lohnen.


    Abschließend: Vor einigen Jahren bin ich mit einem ÖBB-Zug von Budapest nach München gefahren. Die Erkenntnis, dass es möglich ist, auch an einem "entlegenen" Bahnhof einen Zug zu reinigen -- innen wie außen -- führt nach wie vor zu starker, alltäglicher Verwunderung über "meine(n)" RB/RE. Ausleeren der Mülleimer am Wendebahnhof wäre vielleicht ein Anfang. Wenn man am Hauptbahnhof in München (Bahnsteig am Ende der Welt, Gleis 5 oder so) einsteigt und noch die Bierdosen vom Vortag in den Sitzen liegen, die Bananenschale im Gepäcknetz... naja.


    Philosophische Grüße


    Oliver

  • Zitat

    Original von Harry Weston
    2008 läuft bei den meisten Ex-Münchnern die HU ab. Zeitgleich sollen auch die ersten 422er ausgeliefert werden und zunächst auf der S9 (Haltern am See - ) Bottrop - Essen - Wuppertal zum Einsatz kommen, die S7 wird wohl zum Fahrplanwechsel am 9. Dezember eingestellt werden.


    Mal OT: Woher hast du die Info bzgl. der S7 und wie ist das begründet? Liegt das an der Kürzung der Regionalisierungsmittel? Welche Linie bedient dann zukünftig D-Flughafen Terminal?

    Zitat

    Mit dieser Umbesetzung des Rollmaterials von Trabbis und x-Wagen hin zu 420ern ging eine Kapazitätssenkung von 20% einher.


    Ich finde du tust den 143ern Unrecht, immerhin sind die schon ein gutes Stück besser für die S-Bahn geeignet als die 111er, die vorher eingesetzt wurden und angeblich (nach dem was ich gelesen habe) durchaus Qualitätsarbeit.

  • Dass die S7 gestrichen wird stand heute morgen bei uns in der Zeitung. Stattdessen fährt nun die S11 weiter bis zum Flughafen und die S1 bis nach Sohlingen. Um Verspätungen zu vermeiden sollen überschlagende Wenden gemacht werden.


    (Quelle: http://www.moebahn.de)


    Gruß Matthias


    Edit: Achja, Grund sind natürlich die Kürzung der Regionalisierungsmittel

  • Zitat

    Original von Tf Benzilla
    Ich finde, hier ist auch Zivilcourage gefragt, wenn man in Bus und Bahn Zeuge solcher Sachbeschädigungen wird.


    Das ist sicher richtig. Es gibt diesbezüglich die kostenlose Telefonnummer 08000 – 130 110 die man in diesem Fall anrufen kann und auch sollte. Das Problem ist aber natürlich, daß solcherlei Sachbeschädigungen nur höchst selten in vollen Zügen stattfindet, sondern i.d.R. nachts, wenn die Züge leer sind.


    Zitat

    Original von OliverC
    der Vorwurf an die VUs / das VU ist nicht ganz gerechtfertigt, da die Reinigung solch zugerichteter Fahrzeuge nicht ganz billig ist.


    Hälst Du es für richtig, daß die Züge in dem Zustand, wie ich ihn dokumentiert habe oder schlimmer rumfahren? Das ist natürlich in keinster Weise hinnehmbar und zahlenden Kunden nicht zuzumuten. Denn die Hauptkonkurrenz der Eisenbahn, nämlich das Auto, ist da in einem viel besseren Zustand. In meinem Auto muß ich keine Angst haben, daß ich mir Krankheiten hole, in meinem Auto liegen keine Körperausscheidungen rum und Vandalismusschäden gibt es da auch nur höchst gelegentlich.


    Alle anderen im Bereich des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr AöR tätigen Eisenbahnverkehrsunternehmen werden dem Vandalismus wesentlich besser Herr als die DB Regio NRW GmbH. Das zeigt, daß es gut möglich ist mit angemessenem Rollmaterial zu fahren, denn das, was die sogenannten „Dumpingbahnen“ können, das soll bei der DB nicht klappen? Wieso klappt es dann sogar in anderen Eisenbahnverkehrsunternehmen unter dem Dach der Deutschen Bahn AG? Es klappt immer dann, wenn die Aufgabenträger durchgreifen und für solche „Scheißzüge“, oft im wahrsten Sinne des Wortes, nicht nur nicht bezahlen sondern auch Konventionalstrafen verhängen, und zwar in nicht geringer Höhe, so daß es – wenn wir schon von „nicht ganz billig“ sprechen – viel teurer ist, das Rollmaterial nicht zu reinigen. Dazu gehört aber auch eine intensive Kontrolle durch die Aufgabenträger. Ein kompromißloses Vorgehen ist hier im Sinne der Fahrgäste, die ansonsten aufs Auto umsteigen, von zwingender Notwendigkeit.


    Zitat

    Original von Stevoo
    Ich finde du tust den 143ern Unrecht, immerhin sind die schon ein gutes Stück besser für die S-Bahn geeignet als die 111er, die vorher eingesetzt wurden und angeblich (nach dem was ich gelesen habe) durchaus Qualitätsarbeit.


    Sicher waren die 111er auch keine gute Wahl. Lokbespannte Züge sind für S-Bahnen generell nicht geeignet. Ob die 143er Qualitätsarbeit sind, weiß ich nicht, wenn man bedenkt, daß gerade letzte Woche wieder eine abgebrannt ist, können daran Zweifel entstehen, in jedem Fall sind sie aber Quantitätsarbeit, weil sie davon eine massive Überproduktion hatten. So ist das halt im Kommunismus -.-


    Zum Thema S7:


    Ja, in der Tat habe ich das aus der Lokalpresse. Die S7 soll abgeschafft werden, im Gegenzug soll die S1 bis Solingen Hbf (Ex Solingen-Ohligs) verlängert werden. Die S11 soll bis Düsseldorf-Flughafen Terminal verlängert werden. Die Verstärker auf der S7, die zur Hauptverkehrszeit aus der S1 kamen würden dann wohl ebenso wegfallen wie die Verlängerung der S11 zur Hauptverkehrszeit bis Wuppertal-Vohwinkel. Als nächstes soll die S5 gekürzt werden. Zwar sollen zwischen Dortmund und Witten weiterhin zwei Fahrten die Stunde angeboten werden, zwischen Witten und Hagen allerdings nur eine. Die Fahrgäste werden dann auf die Ruhr-Lenne-Bahn, den Ruhr-Sieg-Expreß und den Wupper-Expreß vertröstet.

  • Zitat

    Original von Harry Weston



    Hälst Du es für richtig, daß die Züge in dem Zustand, wie ich ihn dokumentiert habe oder schlimmer rumfahren? Das ist natürlich in keinster Weise hinnehmbar und zahlenden Kunden nicht zuzumuten. Denn die Hauptkonkurrenz der Eisenbahn, nämlich das Auto, ist da in einem viel besseren Zustand. In meinem Auto muß ich keine Angst haben, daß ich mir Krankheiten hole, in meinem Auto liegen keine Körperausscheidungen rum und Vandalismusschäden gibt es da auch nur höchst gelegentlich.


    Nein, ganz entschieden halte ich das nicht für richtig. Ich weiß nur nicht, was dagegen zu tun ist. Das Problem fängt meiner Ansicht nach nicht mit dem Vandalismus, sondern -- s.u. -- bereits mit dem generellen Dreck an. In die Nähe der Toiletten der Züge (v.a. der ehemaligen Silberlinge) habe ich mich bislang nicht getraut/nicht trauen müssen.


    Und mit Vandalismus nicht erklärbar ist die völlige "Wurschtigkeit" des Personals gegenüber dem vollständigen Verfall: Einfachstes Beispiel sind die neu eingebauten FIS-Systeme, bei denen nach einigen Monaten erst Punkte fehlen, dann Buchstaben und schließlich nur noch ein langer Strich erkennbar ist. Da führt dann einfach eins zum nächsten...


    Zitat

    Original von OliverC
    Einzig -- und hier finde ich -- wie gesagt, eher philosophisch und ohne Lösungsansatz -- den Bogen zurück zum Thema: Sicher ist die Beobachtung, dass die Hemmschwelle des ersten Schmierers größer ist als die aller folgenden. Die saubere Wand, der saubere Sitz ist weniger gefährdet als jener, der bereits beschmiert ist.


    Da würde dann Reinigungsaufwand doch lohnen.


    (...) -- führt nach wie vor zu starker, alltäglicher Verwunderung über "meine(n)" RB/RE. Ausleeren der Mülleimer am Wendebahnhof wäre vielleicht ein Anfang. Wenn man am Hauptbahnhof in München (Bahnsteig am Ende der Welt, Gleis 5 oder so) einsteigt und noch die Bierdosen vom Vortag in den Sitzen liegen, die Bananenschale im Gepäcknetz... naja.


    Gruss Oliver