Zugdeckungssignal

  • Moin,


    ich habe neulich am Hamburger HBF ein Signal gesehen, dass wie ein normales Rangiersignal aussieht, aber nur ein weißes Licht hat. Im Signalset von Andreas Peter habe ich es auch gefunden. Da heißt es Zugdeckungssignal. Wofür ist das gut bzw. wo wird es eingesetzt?

  • Dabei dürfte es sich um die neuen, dreibegriffigen Zugdeckungssignale handeln, die als neuen "dritten" Befehl die Zustimmung zur Rangierfahrt enthalten (das weiße Licht). Damit wird das Kuppeln z.B. sog. Flügelzüge erleichtert.

  • Eigentlich werden Zugdeckungssignale eingesetzt, um auf langen Bahnsteigen die Möglichkeit zu haben zwei Züge einfahren zu lassen. Es ermöglicht quasi die Einfahrt in ein "besetztes" Gleis. Sie stehen in der Regel in der Mitte des Bahnsteigs. Dabei wird für den ersten Zug das Signal dunkel geschalten. Damit der Lokführer weis, das es sich nicht um ein gestörtes Signal handelt wird das weiße Kennlicht eingeschaltet. Hat der Zug den Halteplatz erreicht, wird das Signal auf Rot geschalten und wirkt jetzt als Sperrsignal. Der zweite Zug erhält jetzt, in der Regel, beim Einfahrsignal den Frühhaltanzeiger und eine verminderte Geschwindigkeit. Es ist also lediglich ein Sperrsignal, welches dunkelgeschaltet werden kann.


    Gruß
    Jörg

  • Ja, genau so ein Bahnsteig ist das. Aber worin besteht dann der Unterschied zu einem normalen Rangiersignal? Oder andersherum gefragt: Warum stellt man da dann kein normales Rangiersignal hin?

  • Es geht dabei darum, dass eine Zugfahrt "ohne Halt" in eine Rangierfahrt übergehen kann. Das kommt z.B. zur Anwendung, wenn zwei ICE-Teile (Flügelzüge) gekoppelt werden sollen - dabei der eine in ein bereits "besetztes Gleis" einfahren soll.

  • Zitat

    Original von hylje
    Ja, genau so ein Bahnsteig ist das. Aber worin besteht dann der Unterschied zu einem normalen Rangiersignal? Oder andersherum gefragt: Warum stellt man da dann kein normales Rangiersignal hin?


    Wozu?
    Selbst wenn es sich nicht um einen Flügelzug handeln sollte sondern um zwei Kurzzüge, der hintere kann erst weiterfahren, wenn der vordere weg ist. Ist der vordere Abschnitt frei, wird das Signal wieder dunkelgeschaltet (Kennlicht) und der hintere Zugteil zieht dann bis zum Ausfahrsignal vor. Dort bekommt er wie gewohnt über SH1 die Rangiererlaubnis. Das wird auch gemacht, wenn der Zug längeren Aufenthalt hat und ein weiterer Zug in den hinteren Teil einfahren soll. Wenn das Gleis nicht gebraucht wird und der Zug soll weiterfahren bleibt er dort stehen bis zu seiner Abfahrtszeit, dann wird das Ausfahrsignal gestellt und gleichzeitig das Deckungssignal ausgeschaltet. Du mußt das so verstehen, daß dieses Deckungssignal, wenn es aus ist, praktisch nicht mehr da steht :D Alles klar?


    Gruß
    Jörg

  • und worin besteht der unterschied zwischen einem dunkelgeschalteten (als nicht vorhandenen) Signal und einem Rangiersignal, dass Sh1 zeigt? An dem darf man doch auch vorbeifahren.