Eschede Zug 884

  • Alle sonstigen Quellen sprechen von 19:59, aber hier beziehen die sich vielleicht auf das Abwickeln des Radreifens. Das würde dann mE mit 19:58 hinhauen.

    Triebfahrzeugführer im Streckendienst der DB Fernverkehr in Frankfurt/Main
    BR: 101, 120, 147.5, IC-Steuerwagen, IC2-Steuerwagen, 401 ("ICE 1"), 402 ("ICE 2"), 403 ("ICE 3"), 406 ("ICE 3M"/"ICE 3MF"), 407 ("neuer ICE 3"), 411 ("ICE T"), 415 ("ICE T")

  • Zitat

    Original von Quork
    Alle sonstigen Quellen sprechen von 19:59 , aber hier beziehen die sich vielleicht auf das Abwickeln des Radreifens. Das würde dann mE mit 19:58 hinhauen.


    Ich bin sicher du sprichst von 10:59 bzw. 10:58, oder?:)


    Aber deine Erklärung klingt plausibel, ist sie warscheinlich auch.


    MfG Jan

  • Ich habe um 19:00Uhr ein Konzert gegeben. Daher der Leichtsinnsfehler -.- Sorry

    Triebfahrzeugführer im Streckendienst der DB Fernverkehr in Frankfurt/Main
    BR: 101, 120, 147.5, IC-Steuerwagen, IC2-Steuerwagen, 401 ("ICE 1"), 402 ("ICE 2"), 403 ("ICE 3"), 406 ("ICE 3M"/"ICE 3MF"), 407 ("neuer ICE 3"), 411 ("ICE T"), 415 ("ICE T")

  • Zitat

    Original von Quork, mit berichtigten Uhrzeiten
    Alle sonstigen Quellen sprechen von 10:59, aber hier beziehen die sich vielleicht auf das Abwickeln des Radreifens. Das würde dann mE mit 10:58 hinhauen.

    Auch nicht ganz, das war laut der Dokumentation um 10.55 etwa 6 Km vor der Weiche.
    Zu der Dokumentation selbst, ich persönlich fand diese recht gut gemacht, nicht so sensationsheischend wie manch andere Dokumentationen z. B. über Flugzeugkatastrophen. Allerdings dachte ich ganz am Schluß ich höre nicht richtig, denn nach dem, ganz in Schwarz mit weißer Schrift gehaltenen, Abspann, der völlig ohne Musik auskam, kam eine Eigenwerbung, das man diesen Film im Handel oder unter ARDVideo.de käuflich erwerben kann. Soweit absolut kein Problem. Einen solchen Film jedoch auf gut Neudeutsch als "Event-Doku" anzupreisen, da hätte es mir doch fast den Magen herumgedreht!


    Fassungslose Grüße
    Wolfgang

  • @WolfgangB.


    Das ist nun mal die Marktwirtschaft.
    Aber insgesamt fand ich den Film auch gut gemacht, wenn auch die eigentlichen Ursachen für mich zu kurz kamen. Natürlich kann es nie 100%-ige Sicherheit geben, aber es sollte auch nichts unterlassen werden, dieses Ziel anzustreben.


    Gruß
    Albrecht

  • Zitat

    Original von Quork
    Ich habe um 19:00Uhr ein Konzert gegeben. Daher der Leichtsinnsfehler -.- Sorry


    Nicht schlimm ;)

  • lokfan: Ich denke, dass der Fokus auch eher auf der Beleuchtung herausgepickter Einzelschicksale lag.


    Leider habe ich nur die letzte halbe Stunde erwischt, fand allerdings, dass die Doku doch sehr gut den erschütternden Zustand an der Unfallstelle eingefangen hat. Eine der wenigen Sendungen, nach denen man noch einige Zeit dasitzt, um das Gesehene zu "verarbeiten".

  • Es ging schon auch um die Ursachen. Leider, so finde ich, werden eben heute viele Dinge in der "Praxis erprobt", früher wurde intensiver vor Praxiseinführung getestet. So entstehen eben viele "Pannen", die sich vermeiden ließen. Ob damit wirklich Kapital gespart wird? Sieht man sich die Folgen an, bemrkt man, dass dem nicht so ist. Ob es Zäune zur Absicherung von Hochgeschwindigkeitsstrecken sind oder eine Vielzahl "technischer Pannen". Letztere auch an Fahrzeugen, die (vorschnell?) in größeren Stückzahlen schon beschafft werden, sich die "Kinderkrankheiten" später aber oft auf fatale Weise zeigen. Alles lässt sich eben nicht am PC simulieren. Das ist mein ganz persönlicher Eindruck.


    Gruß
    Albrecht

  • Eindrucksvoll. Wenn man selbst schon viele 100000 km mit der Bahn gefahren ist und Anwohner an einer ICE-Trasse ist, vergisst man diesen Film in der Tat nicht so schnell. Ich fand den Film auch technisch ganz gut gemacht - wenn man mal von den (irgendwie üblichen) kleineren Fehlern absieht, dass eben ein 410 kein 401 ist und es Verkehrsrot, 425er und sowas 1998 natürlich noch nicht gab...


    Zitat

    Alles lässt sich eben nicht am PC simulieren.


    Naja... aber das was da gelaufen ist, ist ja nochmal was anderes. Diese Bauart des Radsatzes hat man ja offenbar vorher nur bei Straßenbahnen (!) verwendet und im Einsatz für Hochgeschwindigkeitszüge vorher nie wirklich auf Dauer erprobt, es musste ja schnell gehen, die Teile einzubauen. Komfort gegen Sicherheit, ein bisschen wie auf der Titanic... Im Film wurde ja auch nochmal klar, dass die Wartungsleute von den Besonderheiten dieser Radsätze keine Ahnung hatten.

  • Das ist leider in vielen Bereichen der Fall. Der Druck "von oben" ist leider oft so groß, dass noch nicht vollständig fehlerfreie Systeme an den Kunden gebracht werden.
    Beispielhaft hierfür ist etwa die SBC-Bremse von Mercedes. Hier bestand keine reguläre Verbindung mehr zwischen Bremspedal und den Bremsen am Rad, sondern es wurde alles elektronisch geregelt. Das sollte Vorteile wie Ansprechzeit, automatisches Trockenbremsen bei Nässe etc bieten. Bei Bremsausfall konnte man lediglich mit sehr viel Kraftaufwand (ohne Bremskraftverstärkung) die Vorderräder abbremsen. Soll mir mal jemand vormachen, wie man einen 2-Tonnen-Benz so in einer Notsituation abbremst.. man stelle sich vor der Ausfall tritt auf der Autobahn ein und man fährt auf 3ein Stauende zu. ESP und ABS sind dann natürlich auch nicht mehr verfügbar.. Jedenfalls wurde diese Bremse nach kurzer Zeit wegen zu großer Störanfälligkeit wieder über Bord geworfen. Nur ein Beispiel, gerade im Automobilsektor, wo Kunden zu Testfahrern gemacht werden.

  • Gut, es muss nur die Servolenkung ausfallen, dann ist selbst ein moderner Golf kaum noch fahrbar... und wenn die Bremsassistenten mal ausfallen, bremst du auch mit einem ganz normalen Golf ganz ganz schlecht... deswegen sollen die Systeme allgemein am besten gar nicht ausfallen *duck*

  • Schon richtig.. aber diese Systeme haben sich etabliert und sind schon recht zuverlässig. Zumal bei diesen Helferlein ja lediglich eine mechanische/hydraulische/elektronische Unterstützung auf ein bereits bestehendes rein-mechanisches Systeme aufgesetzt wird. Bei der SBC Bremse ging es ja um ein komplett neues System als Ganzes, welches keine 100%ige rein-mechanische Rückfallebene hatte und zudem noch unzuverlässig war. Und im Falle des Ausfalles eben noch schwerer kontrollierbar als bestehende Systeme. Sollte ja auch nur als Beispiel dienen, um zu zeigen, dass ihn vielen Bereichen Neuentwicklungen verfrüht, sei es aus vertraglichen, finanziellen oder image-Gründen, eingeführt werden und somit das Risiko besteht, dass Menschen zu Schaden kommen.


    Edit: Wenn der Bremsassistent ausfällt, merkst Du davon gar nichts, es sei denn, Du musst eine schnelle Vollbremsung machen (oder es leuchten 1000 Warnleuchten).. wobei Du es da wohl auch nicht realisierst, dass da etwas defekt ist. Was man schon eher merkt wäre ein Ausfall des Bremskraftverstärkers, denn dann muss man auf einmal ganz schön treten.. :P

  • Zitat

    Was man schon eher merkt wäre ein Ausfall des Bremskraftverstärkers


    Den meinte ich natürlich. Nachdem das bei uns alles immer "in einem" verkauft wird, unterscheide ich da nicht. Genauso verhindert bei mir das ESP das Durchdrehen der Räder, obwohl's ganz genau die ASR ist, die aber halt ins ESP integriert ist. ;)


    Zitat

    Sollte ja auch nur als Beispiel dienen, um zu zeigen, dass ihn vielen Bereichen Neuentwicklungen verfrüht, sei es aus vertraglichen, finanziellen oder image-Gründen, eingeführt werden und somit das Risiko besteht, dass Menschen zu Schaden kommen.


    Das Risiko hast du natürlich im Grunde immer, unvorhersehbares kann immer eintreten, sonst wär's nicht unvorhersehbar. Die Leute, die an Eschede beteiligt waren, haben ja nicht vorsätzlich gehandelt oder Schäden an Mensch und Material billigend in Kauf genommen, sondern es war "nur" fahrlässig.


    Ich meine die A-Klasse ist beim Elchtest auch umgefallen und der Audi TT ist auch wegen 'ner mangelhaften Aerodynamik (weil man den Spoiler optisch anfangs nicht vertreten wollte) erstmal weggeflogen, beides leider mit ernsthaften Personenschaden, obwohl für 'ne Typenzulassung ziemlich scharf kontrolliert und getestet wird. Neuheiten und Innovationen bergen halt immer ein gewisses Risiko, auch wenn man gründlich arbeitet, erst Recht wenn man es (auch unwissentlich) nicht ganz so gründlich tut wie vor Eschede.