Atommülltransport

  • Hallo
    Was haltet ihr von den Protesten gegen den Atommülltransport aus Frankreich?
    Ist es nötig sich an die Gleise zu ketten?

    Einmal editiert, zuletzt von Baureihe 110 ()

  • Ich finde es quatsch. Obwohl es nur wenige bis garkeine Endlager gibt. Sollen die doch froh sein, das das mit dem Zug schneller zu Zwischenlagern transportiert wird als mit dem LKW. (es kann aber auch andersrum sein ;) ). Aber auf jeden Fall kann man mit dem Zug mehr Transportiern. Das Zeug wird so oder so irgendwann wieder aus den Zwischenlagern geholt.


    Gruß Jan

  • Es geht nicht darum, die Transporte zu verhindern. Es geht darum, die Öffentlichkeit an das Thema zu erinnern, weil diese nur mit drastischen Mitteln interessiert werden kann. Wenn Greenpeace usw. nur auf ihrer Homepage wissenschaftliche Studien zeigen - das würde doch keine Sau interessieren. Eine gesellschaftliche Diskussion ist nötig. Aber diese muss erst entfacht werden. Weil die Verfechter lassen das Thema einfach still, dann kommt auch keine Diskussion auf. Ich habe bei einem Ausflug in das Forschungszentrum in Karlsruhe mir Propaganda anhören müssen, dank modernster Technologien würde der Müll nur noch tausend Jahre nachstrahlen. Ich fragte den Professor "Herr Professor, wenn Karl der Große AKW hätte, dann würden wir heute gerade so anfangen, das Thema zu vergessen. Würden sie dann auch sagen: "nur 1000 Jahre"?". Da meinte er: "Sorgt mich nicht, er hatte keine".

    Triebfahrzeugführer im Streckendienst der DB Fernverkehr in Frankfurt/Main
    BR: 101, 120, 147.5, IC-Steuerwagen, IC2-Steuerwagen, 401 ("ICE 1"), 402 ("ICE 2"), 403 ("ICE 3"), 406 ("ICE 3M"/"ICE 3MF"), 407 ("neuer ICE 3"), 411 ("ICE T"), 415 ("ICE T")

  • Zitat

    Original von Leopold
    Sollen die doch froh sein, das das mit dem Zug schneller zu Zwischenlagern transportiert wird als mit dem LKW. (es kann aber auch andersrum sein ;) ). Aber auf jeden Fall kann man mit dem Zug mehr Transportiern.


    Es ist auch gar nicht das Anliegen der Protestler, den Atommüll auf die Straße zu bringen?!?

    Zitat

    Das Zeug wird so oder so irgendwann wieder aus den Zwischenlagern geholt.


    Da wäre ich mir aber nicht so sicher...

  • Eins darf man nicht vergessen: Co2 Ausstoß eines AKW: 0.
    Und auch wenn es bescheuert klingt, ein KKW strahlt mehr als ein AKW.


    PS: Tschernobyl war Menschliches Versagen. Es gab eine Warnmeldung doch diese wurde ignoriert.

  • Und noch ein Opfer der Propaganda...



    Der CO2-Ausstoss eines AKW ist null. Aber der CO2-Ausstoss pro kWh Atomstrom ist höher als bei Kohlekraftwerken. Was glaubst Du denn ansonsten, wieso denn Greenpeace Energy KWKKW (Kraft-Wärme-Kopplungs-KW) und nicht AKW nutzt.


    Czernobyl, ja das war menschliches Versagen, nicht das erste und nicht das letzte. Wir sollten keine Technologie nutzen, die so irreversible und enorme Schäden verursacht, wenn sie ausser Kontrolle kommt.


    Ein Kohlekraftwerk neuen Datums strahlt auch nicht mehr so sehr, die (schließlich größtenteils sehr schweren) radioaktiven Elemente werden aus dem Rauch immer besser ausgefiltert. Vor allem aber, es strahlt jetzt und nicht noch in hunderten von tausenden von Jahren.

    Triebfahrzeugführer im Streckendienst der DB Fernverkehr in Frankfurt/Main
    BR: 101, 120, 147.5, IC-Steuerwagen, IC2-Steuerwagen, 401 ("ICE 1"), 402 ("ICE 2"), 403 ("ICE 3"), 406 ("ICE 3M"/"ICE 3MF"), 407 ("neuer ICE 3"), 411 ("ICE T"), 415 ("ICE T")

  • Zitat

    Original von Quork
    Czernobyl, ja das war menschliches Versagen, nicht das erste und nicht das letzte. Wir sollten keine Technologie nutzen, die so irreversible und enorme Schäden verursacht, wenn sie ausser Kontrolle kommt.


    Was heißt ausser Kontrolle kommt?
    Dort wurden Tests durchgeführt, infolge dessen gab es eine eindeutige Fehlermeldung, die jedoch vorsätzlich missachtet wurde.


    Wenn z.B. es beim Auto eine Warnmeldung wegen niedrigem Ölstand gibt und mann sie ignoriert, darf man sich nicht wundern wenn der Motor abfackelt.


    Das gleiche Beim AKW: Wenn dort eine Warnmeldung wegen Überhitzung erscheint und mann sie nicht beachtet, fliegt das Teil halt in die Luft. Das ist keine Problem der Technik, sondern eins des Menschen. Das kann überall passieren (Flugzeuge, Loks, Computer...)

  • Eben - also kann die Technik ausser Kontrolle kommen. Weil der Mensch die Kontrolle verliert. Kontrolle verlieren heißt nicht nur, dass etwas plötzlich passiert - eine Warnung ignorieren ist auch die Kontrolle verlieren.

    Triebfahrzeugführer im Streckendienst der DB Fernverkehr in Frankfurt/Main
    BR: 101, 120, 147.5, IC-Steuerwagen, IC2-Steuerwagen, 401 ("ICE 1"), 402 ("ICE 2"), 403 ("ICE 3"), 406 ("ICE 3M"/"ICE 3MF"), 407 ("neuer ICE 3"), 411 ("ICE T"), 415 ("ICE T")

    Einmal editiert, zuletzt von Quork ()

  • Zitat

    Aber der CO2-Ausstoss pro kWh Atomstrom ist höher als bei Kohlekraftwerken.


    Allein der Energieaufwand um auf der anderen Seite der Erde ein paar Brennstäbe zu basteln. Das Material dazu liegt ja nicht bei uns auf'm Feld einfach mal eben so rum. Und auch beim laufenden Betrieb des AKW wird CO2 frei.


    Wenn man das alles reinrechnet, kommt raus, je nachdem wie man rechnet und rechnen will, dass ein AKW in der CO2-Bilanz pro kW/h Strom bestenfalls im Mittelfeld liegt, manche sehen nur noch ganz alte Kohlekraftwerke schlechter.


    Mal ganz ohne den anderen klitzekleinen Haken mit der Strahlerei, so toll ist die Atomkraft auch nicht. In Sachen Zukunft ist sie sowieso nicht zu gebrauchen, Uran ist endlich und auch nicht heimisch also ohne Abhängigkeit zu bekommen.


    Zitat

    Wenn z.B. es beim Auto eine Warnmeldung wegen niedrigem Ölstand gibt und mann sie ignoriert, darf man sich nicht wundern wenn der Motor abfackelt.


    Dann fackelt der Motor ab, es wird aber nicht halb Europa und tausende von Menschen verstrahlt.

  • Zitat

    Original von AndreasZ
    Mal ganz ohne den anderen klitzekleinen Haken mit der Strahlerei, so toll ist die Atomkraft auch nicht. In Sachen Zukunft ist sie sowieso nicht zu gebrauchen, Uran ist endlich und auch nicht heimisch also ohne Abhängigkeit zu bekommen.


    Yep, das stimmt. Atomkraft ist nur für den Übergang zu gebrauchen, bis die Alternativen Energien soweit ausgebaut sind, bis sie mind. 50% des Stromes ausmachen. Bis dahin können wir nicht auf Atomkraft verzichten. Bei 50% kann man die AKWs herunterfahren und möglichst schnell abbaunen. Dann kann man noch ein Paar alte Kohlekraftwerke abschalten und in Deutschland sind fast alle zufrieden (bleibt nur noch Frankreich: Wenn da ein KKW in die Luft geht ist Deutschland poteziell gefährdet.)

  • Zitat

    Original von BR 38 2267
    Weiß jemand wie schwer der Transport ist? Ich würde ihn gerne als Fahrplan in eine Strecke einbauen


    Dann musst Du die Strecke aber auch dahingehend modifizieren, dass Leute in den Gleisen sind, die - als Sperrsignal definiert - verschwinden und man darf dann später weiterfahren, die Polizisten und Demonstranten nicht zu vergessen.


    __________________
    [SIZE=2]Westfälische Loksim Gesellschaft[/SIZE]
    [SIZE=1]Der Nahverkehr am Rhein[/SIZE]


    [SIZE=1]Dieser Betrag wurde schon 2 mal storniert, zum letzten mal von Karstadt am 11.11.2008 15:04[/SIZE]

  • Zitat

    Original von Martin H.
    Dann musst Du die Strecke aber auch dahingehend modifizieren, dass Leute in den Gleisen sind, die - als Sperrsignal definiert - verschwinden und man darf dann später weiterfahren, die Polizisten und Demonstranten nicht zu vergessen.


    Ironie an:
    Ach was, ich fahr einfach drüber. Selber schuld wer sich an die Gleise kettet.
    Ironie aus

  • Daraus schließe ich, Du bist weder Tf noch lange in dieser Szene unterwegs, nech?

    Triebfahrzeugführer im Streckendienst der DB Fernverkehr in Frankfurt/Main
    BR: 101, 120, 147.5, IC-Steuerwagen, IC2-Steuerwagen, 401 ("ICE 1"), 402 ("ICE 2"), 403 ("ICE 3"), 406 ("ICE 3M"/"ICE 3MF"), 407 ("neuer ICE 3"), 411 ("ICE T"), 415 ("ICE T")

  • Zitat

    Yep, das stimmt. Atomkraft ist nur für den Übergang zu gebrauchen, bis die Alternativen Energien soweit ausgebaut sind, bis sie mind. 50% des Stromes ausmachen. Bis dahin können wir nicht auf Atomkraft verzichten. Bei 50% kann man die AKWs herunterfahren und möglichst schnell abbaunen. Dann kann man noch ein Paar alte Kohlekraftwerke abschalten und in Deutschland sind fast alle zufrieden (bleibt nur noch Frankreich: Wenn da ein KKW in die Luft geht ist Deutschland poteziell gefährdet.)


    Rein national betrachtet, brauchen wir die AKWs eh nicht. Mehrere Anlagen, teilweise 50%, sind eh immer gleichzeitig vom Netz, sei's zur Wartung oder nach Störfällen, zwei Atomkraftwerke kann man abschalten, wenn man nur auf Standby verzichtet und mehr als der Rest des in Deutschland produzierten AKW-Stroms wird eh exportiert und beschert den Konzernen riesen Gewinne, die Lasten trägt überwiegend der Steuerzahler. Dass ohne AKWs bei uns das Licht ausgeht oder wir Strom zukaufen müssen, ist Unsinn und nix anderes als Propaganda der Atomlobby. Auch wird Strom nicht teurer, den billig sind wirklich nur vorhandene abgeschriebene Kraftwerke, neue bauen ist richtig teuer.


    Sinnvoll wäre ja eine dezentrale Energieerzeugung mit Solarzellen, Windkraftanlagen, kleinen Wasser- oder Biomassekraftwerken, Kraftwärmekopplung, etc. also dass sich Haushalte und Ortschaften auch teilweise selbst mit Strom versorgen können, denn überall ist Energie. Aber jeder weiß, wie man da von den Stromkonzernen schikaniert wird, die wollen ja Strom verkaufen.


    Die Gefahr, die von so einem AKW ausgeht, ist natürlich nicht national, deswegen halte ich von nationalen Plänen gar nichts. Ein Atomausstieg nutzt uns in der Beziehung auch nix, wenn die Schweizer und Tschechen ihre AKW/KKW direkt an der Grenze haben oder wie es die Schweizer schon länger planen nahe der Grenze ihren Atommüll zu verbuddeln, in Lagerstätten, die für die Ewigkeit sein sollen, aber schon nach 25 Jahren kaputt sind. Die Endlagerfrage beschäftigt nicht nur Deutschland und ja, AKWs hat ja nicht nur Frankreich.


    Wir in Deutschland sollten uns langfristig dahin orientieren, dass wir heute schon auf zukunftsfähige Technik konzentieren und dann, wenn die anderen aufwachen, ihnen dann unsere Technik verkaufen.^^

  • Es ist nachgewiesen, das diese Behälter schon einen gewissen Teil an Strahlung durchlassen und im Nahbereich erhöhte Werte gemessen werden können, denen dann z.B die begleitenden Beamten in den Reisezugwagen vorn ausgesetzt sind.


    Dann auch die imensen Kosten: Der ganze Polizeieinsatz mit hunderten Beamten, Hubschraubern, Hunden, Fahrzeugen, ja sogar Tornados der Bundeswehr... Streckensperrungen, Umleitungen, Verspätungen, Verzögerungen.


    Dann fahren manchmal auch mehrere Castorzüge auf unterschiedlichen Routen, von denen aber nur einer tatsächlich auch beladen ist, um die Demonstranten zu täuschen. Da wird einer der Züge besonders massiv mit der Polizei eskortiert, so das der Eindruck entsteht, es hielte sich um den echten Castor. Dabei fährt der mit einer minimalen Bewachung unnaufällig und seelenruhig durch die Gegend, ohne das ihn jemand beachtet, während die Demonstranten sich an dem leeren Castorzug austoben, bei dem es völlig egal ist, ob der Verspätung hat oder nicht.


    Was aber passiert, wenn so ein Zug entgleist? Das kann ja auch durch terroristische Gruppen absichtlich herbei geführt werden. Sind diese Behälter wirklich so sicher wie man es verspricht? Hielten sie auch einen Sturz von einer hohen Brücke stand, oder einem Tunnelbrand mit hohen Temperaturen?


    Was radioaktive Strahlung eigentlich anrichtet, kann man mal hier nachlesen:


    http://de.wikipedia.org/wiki/Strahlenkrankheit


    Ich empfinde die Atomkraft als etwas, mit dem man mit geringem Aufwand hohe Energiemengen erzeugen kann, das man Kernenergie zwar kontrollieren, aber niemals beherschen kann. Was nützt es, wenn wir hierzulande die sichersten Anlagen der Welt stehen haben, wenn wir vor allem in den ehemaligen Ostblockstaaten von Anlagen umgeben sind, die teilweise noch vom selben Typ sind wie der Reaktor von Tschernobyl. Damals hat die Wolke mit ungünstigem Wind von der fernen Ukraine aus halb Europa verstrahlt.

  • Ein weiteres Propagandaargument der Atomlobby, das uns in Karlsruhe vorgesetzt wurde: Der Atomausstieg würde unsere Marktposition als Führer in Sachen AKW-Abbau schwächen. Dann würden nämlich, sollte mal ein weltweiter Atomausstieg passieren, sich die Regierungen denken, Deutschland habe doch schon lange keinen Umgang mit AKW, wir hätten garantiert keine guten Spezialisten mehr. Total schwachsinnig, denn erst durch einen früheren Atomausstieg hätten wir dann später bereits Erfahrung.

    Triebfahrzeugführer im Streckendienst der DB Fernverkehr in Frankfurt/Main
    BR: 101, 120, 147.5, IC-Steuerwagen, IC2-Steuerwagen, 401 ("ICE 1"), 402 ("ICE 2"), 403 ("ICE 3"), 406 ("ICE 3M"/"ICE 3MF"), 407 ("neuer ICE 3"), 411 ("ICE T"), 415 ("ICE T")

  • Ich habe jetzt irgendwo gehört, das die bekannten Uranvorräte nur noch wenige Jahrzehnte halten werden. Jedenfalls wird wohl niemand einen Teil seines Kernwaffen-Arsenals für zivile Zwecke opfern, in dem man das Uran in den Gefechtsköpfen zu Kernbrennstäben umarbeitet. Irgendwann wird also auch damit Schluss sein. Dann werden in der Tat Fachleute gefragt sein, wenn es darum geht die AKW´s abzubauen und den ganzen strahlenden Schrott zu entsorgen.