Vorarlberg: Pkw-Transportzug entgleist

  • Eine Hochleistungs-E-Bremse machts möglich :D
    Das Problem ist nicht nur die steigende Geschwindigkeit des Zuges durch den nichtbremsenden hinteren Teil, sondern auch die Überpufferung, die hier wohl zum Entgleisen führte :(
    Btw., die E-Bremse wird nicht in die Bremshundertstelberechnung eingerechnet, daher konntet ihr in D solange ohne E-Bremse überleben :D

  • Nun, es handelt sich hierbei nur um die Bremsanschrift an der Lok, aber die Werte der E-Bremse werden - zumindest in Ö - nicht in die Bremshundertstelberechnung eingerechnet, da z.B. bei Primärspannungsausfall auch keine E-Bremse vorhanden wäre.
    Wie du richtig vermutest sind daher auch die Zahlen rot bzw. unterlegt, zumindest deckt sich das so mit meinem Wissensstand.

  • Zitat

    Original von PeterF
    Da ich kein Tf bin kann ich das nicht mit 100%iger Sicherheit sagen, aber beim Fahren wird man es vermutlich merken, da man antriebsmäßig "nach unten" (beim Bremsen) Luft hat, "nach oben" (Fahren) aber nicht -> auf 150kN begrenzte E-Bremskraft, 300kN Zugkraft.


    Die 300 kN Anfahrzugkraft dürfte die Fuhre trotzdem noch bringen, durch die 25% geringere Leistung ist aber der "Zugkraftknickpunkt", also die Geschwindigkeit, ab der die Anfahrzugkraft nicht mehr gehalten werden kann, liegt niedriger.

  • Zitat

    Original von PeterF
    Eine Hochleistungs-E-Bremse machts möglich


    Angeblich hat der Kollege doch noch auf den Notaus-Knopf gehauen.
    Folge war das Fallen des Hauptschalters und der Niedergang des Bügels.
    Kein Bügel am Fahrdraht = keine Rückspeisung der durch die E-Bremse zurückgewonnenen Energie. Also auch keine E-Bremse mehr...

  • Zitat

    Original von BenjaminR


    Angeblich hat der Kollege doch noch auf den Notaus-Knopf gehauen.
    Folge war das Fallen des Hauptschalters und der Niedergang des Bügels.
    Kein Bügel am Fahrdraht = keine Rückspeisung der durch die E-Bremse zurückgewonnenen Energie. Also auch keine E-Bremse mehr...


    Ich habe nie das Gegenteil o.Ä. behauptet.
    Jedoch ist sich die offizielle Stelle noch nicht einig, ob zuerst das "Schwammerl" (Not-Aus) gedrückt wurde oder der Fahrdraht abgeschalten wurde :(

  • Irgendwo bei DSO hatte jemand vorgerechnet, dass der Tf wohl mit der E-Bremse die Beschleunigung so lange halbwegs niedrig hätte halten können, dass er ohne Entgleisung ins Tal gerollt wäre. Irgendjemand hat da wohl aber auf den Notaus gehauen (verbunden mit Hauptschalter raus / Stromabnehmer senken, ergo keine E-Bremskraft mehr), und kurze Zeit später wurde wohl auch der Fahrdraht abgeschaltet.
    Der Zug war nun mit ~ 700 Tonnen wohl auch nicht so schwer, als dass die E-Bremse da völlig wirkungslos gewesen wäre. Erschwerend kam hinzu, dass die Bremsen beim Lösen im Sägezahnverfahren ausgefallen sind, sich dementsprechend also erstmal komplett entleert haben und sich dann nicht mehr füllen ließen.

  • Das Problem ist meiner Meinung nach weniger, dass die E-Bremsleistung ausgereicht hätte, sondern dass der Zug bei alleinig wirkender E-Bremse an der Zugspitze bei irgendeiner der zig Kurven wegen Überpufferung entgleist wäre...so wie es schlussendlich auch geschah.

  • Zitat

    Original von PeterF
    Das Problem ist meiner Meinung nach weniger, dass die E-Bremsleistung ausgereicht hätte, sondern dass der Zug bei alleinig wirkender E-Bremse an der Zugspitze bei irgendeiner der zig Kurven wegen Überpufferung entgleist wäre...so wie es schlussendlich auch geschah.


    Die E-Bremse ist doch so weit limitiert, dass das ausgeschlossen ist?

  • Ausschließen kann man, wie man sieht, scheinbar nichts.
    Außerdem, wäre die E-Bremse nicht in die Eisen gegangen, dann hätte das die direkte Lokbremse übernommen (wenn sie es nicht sowieso getan hat, denn es wurde - angeblich - erhebliche Überhitzung an den Bremsscheiben und -backen der Taurus festgestellt). Und wenn die Strecke wie hier bergab geht und kurvenreich ist, die hinteren Wagen nicht bremsen und es sich zusätzlich nicht um Drehgestell-Wagen handelt, so ist eine Überpufferung der logische Schluss.

  • Im Gegensatz zu den 150 kN der E-Bremse reißt die Lokbremse alleine bei 700t da aber garnichts raus. Überpufferung ist da der logische Schluss, so wird es dann ja auch gewesen sein.

  • Da die direkte Bremse u.a. als Kompensationsbremse (bei Ausfall) der E-Bremse gedacht, denke ich, dass sie an die Bremskraft der E-Bremse heranreichen wird; das ändert allerdings nichts daran, dass sie alleine gegen den anschiebenden Zug nicht viel ausrichten kann.