Hallo an alle!
Ich hatte vor, Martin Finkens Duewag-GT 6 zum Heidelberger GT 8 zu "tunen". Dabei ist mir aufgefallen, dass der eine Solenoidbremse hat. funktioniert wie Pneumatisch, nur wird der Kolben durch Magnetismus und nicht durch Luftdruck bewegt. Wär auch was für Loksim, oder? Eigentlich nur ist die nur als Haltebremse eingesetzt, wird aber auch bei Schnellbremsungen benutzt.
-
-
Was konkret ändert sich dann am Bremsverhalten? Lässt sich das nicht mit anderen Bremseinrichtungen von Loksim nachbilden? Evtl. wäre die genaue Arbeitsweise dieser Solenoidbremse ganz interessant, insbesondere, wenn diese als Entwicklung für den Loksim in Frage käme ;).
Liebe Grüße und n' schönes Wochenende!
Patrick -
Nicht uninteressant, siehe Seite 5 der Arbeitsblätter: http://www.lehrer.at/html/gt/a…_os_stromnetze_gesamt.pdf
-
Was da steht, beschreibt in etwa auch die elektrische Bremse eines Drehstrommotors... Durch Umpolung erzeugte Bremskraft, die allerdings nicht auf 0 km/h abbremsen kann. Wenn ich das aber richtig verstanden habe, meint Zugvogel schon eine Bremse, die mit hilfe von Reibung bremst und somit eine dynamische Bremse unterstützt. Leider finde ich bei Google nicht wirklich was brauchbares... Daher interessiert mich das gerade, weil solch eine Technik nicht (mehr) häufig zu finden ist.
-
Ne, Patrick, da steht auch im weiteren Verlauf des Abschnittes die Solenoidbremse beschrieben in dem von Peter genannten Abschnitt. Und zwar wird elektromagnetisch das Bremsgestaenge betaetigt, also eigentlich genau so wie die Federspeicherbremse. Nur halt andere Form der Kraftbereitstellung - aber ich nehme stark an, die Charakteristik entspricht einander. Schliesslich ist's das gleiche - Bremse wird mit voller, unregelbarer Kraft gegen das Rad gedrueckt, Einsatz nur bei Halt.
-
@ Julian: Danke für die Erläuterung!
Und zwar wird elektromagnetisch das Bremsgestaenge betaetigt, also eigentlich genau so wie die Federspeicherbremse. Nur halt andere Form der Kraftbereitstellung - aber ich nehme stark an, die Charakteristik entspricht einander. Schliesslich ist's das gleiche - Bremse wird mit voller, unregelbarer Kraft gegen das Rad gedrueckt, Einsatz nur bei Halt.
Dass die Charakteristik einander entspricht würde ich unterschreiben, nicht jedoch, dass nur 2 Stellungen (Bremse fest/lose) möglich wäre - denn mit einem höheren Strom würde der Magnet mehr angezogen werden, was einer höheren Bremskraft entspräche. Ich weiß jedoch nicht, ob das in der Realität so umgesetzt ist :wacko:
-
Klar waere es theoretisch moeglich. Waere auch bei Federspeicherbremse moeglich. Aber FsprBr ist nicht regelbar, und ich nehme an, diese Bremse hier auch nicht - da sie eh nicht langfristig eingesetzt werden kann (Erhitzung, nicht selbsttaetig) und nur als Haltebremse genutzt wird waere Regulierbarkeit nicht sinnvoll. Und im Text ist ja auch die Rede von einem Schalter, keinem Hebel. Also An/Aus hoechstwahrscheinlich.
-
Wie sollte das bei der FSpBr regelbar sein; der Bremszylinderdruck wird hierbei ja ausschließlich durch eine Feder(kraft) aufgebracht.
Zur Aktivierung würde ich eher tippen, dass die Solenoidbremse vom Fahrzeug automatisch eingeschalten wird, wenn der Fahrer Bremskraft anfordert und eine gewisse Geschwindigkeit unterschritten wird.Edit: Ich habe grad gelesen, dass Solenoid-Bremsen auch als reine Zugbremsen an nicht angetriebenen Achsen eingesetzt wird (Beiwagen; Wiener Linien).
-
Genau, vor allem als Beiwagenbremse im Einsatz; Beim Duewag Typ Bochum, wie er in HD bis letztes Jahr (!) im Einsatz war, aber wohl nur als Haltebremse (Die Wagen haben E-Bremse, Mg-Bremse und eben den Solenoid. Das mit der Beiwagenbremse wäre in HD auch zutreffend, da gabs die Kombination Duewag GT 6 + Beiwagen des Verbandstyps.
Edit: Ups, die Dinger haben auch noch Federspeicher. Und hier noch ein Foto des fraglichen Typs (Sechsachser) http://de.wikipedia.org/w/inde…etimestamp=20050528202247
Edit 2.2.: Das "Bis letztes Jahr" war zu voreilig, ich hab heute wieder einen gesehen!
-
Moin, ich habe eine sehr aufschlussreiche E-Mail über die Funktion und den Einsatz der Solenoidbremse erhalten.
ZitatHallo Patrick,
diese Bremse war jahrzehntelang bei den Straßenbahen als Beiwagenbremse gebräuchlich. Beim Bremsen arbeiten die Fahrmotoren desTriebwagens als selbsterregte (ist wegen der vorhandenen magnetischen Remanenz bei Gleichstrom-Reihenschlussmotoren problemlos möglich) Reihenschlussgeneratoren. Der erzeugte Strom wird über stufenweise abschaltbare Bremswiderstände geleitet. Aus diesem geschlossenen Stromkreis werden über ein einpoliges Bremskabel die Beiwagen angeschlossen und ein Teil des Bremsstroms über die unter dem Wagenboden befindlichen Bremsspulen geleitet. Die Rückleitung erfolgt über die gemeinsame Masse der Fahrzeuge (mechanische Kupplung, Fahrgestelle). Eine Rückleitung über die Schienen scheidet aus, da bei Sandung eine ununterbrochene Verbindung über die Radsätze nicht garantiert werden kann (Die alten Straßenbahnen sandeten mechanisch und wesentlich stärker als die Druckluftsandstreuer der Bahn). Das Schaltbild müsste etwa so aussehen:
loksimulatoren.de/attachment/19/
Bei Stromfluss durch die Magnetspulen der Beiwagen werden Eisenkerne in diese hineingezogen, die über Kette und Hebel auf die Bremsscheiben der Achsen wirken (Zangenbremse). Je nach dem wie stark der im Triebwagen erzeugte Bremsstrom ist, wirkt auch die Magnetkraft in den Spulen stärker oder schwächer. Die Beiwagenbremse passt sich in ihrer Wirkung also automatisch der Triebwagenbremse an.
Weil früher große Magnetspulen auch Solenoid genannt wurden ist diese Bremse zu ihrem Namen gekommen.
Für den Loksim spielt diese Bremse keine Rolle. Straßenbahnen mit dynamischer Bremse im Beiwagenbetrieb haben auch keine größere Bremskraft als im Solobetrieb. Durch das Einbeziehen der Beiwagen in den Bremsstromkreis wird nur die Bremskraft auf die Fahrzeuge verteilt und damit die Gefahr einer Überbremsung des Triebwagens vermindert.Gruß
Vielen Dank nochmal hierfür an den Verfasser (ich weiß nun nicht, ob dein Name hier genannt werden will, aber derjenige wird sich schon angesprochen fühlen ).
Liebe Grüße
Patrick -
Zitat
Straßenbahnen mit dynamischer Bremse im Beiwagenbetrieb haben auch keine höhere Bremskraft als im Solobetrieb. (...) einer Überbrmsung des Triebwagens (...)Dynamische Bremse? Damit ist die E-Bremse gemeint, oder?
Überbremsung des Triebwagens??? Der Beiwagen überbremst schneller als der TW (Gewicht).
Aber gut, ich geb mich geschlagen; Müsste sich über die E-Bremse simulieren lassen. Aber ein kleines Detali müsste dafür noch möglich sein: Ein Bremsgeräusch am Rad...Edit: Bremsgeräusch am Rad... WAS VERZAPF ICH HIER FÜR BLÖDSINN??????
-
Dynamische Bremse? Damit ist die E-Bremse gemeint, oder?
Exakt.
Überbremsung des Triebwagens??? Der Beiwagen überbremst schneller als der TW (Gewicht).
Im Prinzip ist das richtig. Gemeint war aber, dass nach der Einführung der elektrischen Bremse ein allein gebremster Triebwagen mit ungebremsten Beiwagen zu Überbremsung neigte und deshalb die Beiwagenbremsen entwickelt wurden.
Aber gut, ich geb mich geschlagen; Müsste sich über die E-Bremse simulieren lassen.
Für Beiwagen werden da aber keine extra Werte berechnet, die vom Triebwagen erzeugte Bremsleistung der als Generator arbeitenden selbsterregten Fahrmotoren ist begrenzt und unabhängig von der Anzahl der gebremsten Fahrzeuge. Im Beiwagenbetrieb ist daher eher mit dem Bremsen zu beginnen. Als alleinige Betriebsbremse muss die dynamische Bremse bei Straßenbahnen unabhängig von der Oberleitung sein.
Ein Bremsgeräusch am Rad...
Es reicht der normale Sound für die Scheibenbremse... Denn im Beiwagen sitzt du ja nicht
-
Nö, im Beiwagen nicht, aber im TW, der auch so eine Bremse hat.
-
Für Beiwagen werden da aber keine extra Werte berechnet, die vom Triebwagen erzeugte Bremsleistung der als Generator arbeitenden selbsterregten Fahrmotoren ist begrenzt und unabhängig von der Anzahl der gebremsten Fahrzeuge. Im Beiwagenbetrieb ist daher eher mit dem Bremsen zu beginnen. Als alleinige Betriebsbremse muss die dynamische Bremse bei Straßenbahnen unabhängig von der Oberleitung sein.
In München bei den P-Wagen, den letzten mit Beiwagen, soweit ich weiß auch bei den Ms bremst der Beiwagen selbstständig mit der Druckluft sein Gewicht, wenn mit dem Fahrbremsschalter vorne im Tw nur die E-Bremse angesteuert wird. u.a. wegen des Bremsweges aber auch wegen den Kupplungen.
Bei den Älteren, zum Beispiel dem D-Wagen mit seinem f- Beiwagen darf mit Beiwagen nur die Druckluftbremse benutzt werden, sie wirkt auf beide Fahrzeuge, die E-Bremse ist nur bei Fahren mit dem Tw alleine zulässig.
Westfälische Loksim Gesellschaft
Der Nahverkehr am Rhein
Dieser Betrag wurde bereits 2 mal storniert, zuletzt von »Karstadt« (Übermorgen, 15:04) -
Bis etwa 1960 gabs auch solche Züge in Heidelberg:
4x TW
4x BW
4x BW,
Wobei nur der TW gebremst war und dabei die Magnetschienenbremse als Betriebsbremse benutzte!
Das war auf der Neckartalbahn (Heidelberg-Neckargemünd), die zweimal die Neckartalbahn(Eisenbahn) kreuzte und auf der Landstraße EINGLEISIG auf der neckarseitigen Fahrspur verlief (d.h., dass in einer Richtung die Autos der Tram eben entgegen kamen), und das mit zwei Linien im 30-Minuten-Takt.