Tach!
Mit etwas Magenschmerzen stell ich das unter "Modellbahn" ein, aber unter "Reale Eisenbahn" passt's noch weniger rein...
ich plane seit geraumer Zeit den Bau einer Parkbahnlok der Spurweite 7.25" (fuer Anlagen mit grossem Lichtraum, lies: Fahrzeuge zum Reinsitzen, z.B. Parkbahn Schmiden) und moechte das auch, so weit es eben der finanzielle Rahmen erlaubt, Stueck fuer Stueck realisieren. (Frueher, zu Studienzeiten, dachte ich an eine TRAXX fuer 5" aber davon bin ich abgekommen). Allerdings hapert es bei mir im Bereich der Elektrotechnik ein wenig an Fachwissen und vor allem auch an Erfahrung - koennte ich vielleicht bitte von der Erfahrung unserer hier anwesenden Elektrotechniker oder einfach nur Elektroerfahrener profitieren und einen Ratschlag kriegen?
Angedacht ist eine moderne Lok, kein Modell im engeren oder weiteren Sinne sondern ein Tfz das fuer diese Spur und ihre Anforderungen konstruiert und dimensioniert ist. Dafuer ist auch ein Fahrpult nach heute gaengigem Muster ("Einheitsfuehrerstand") mit Fahrschalter, Bremshebel (rein pneumatisch, kompatibel zu den gaengigen, (wo vorhanden) Druckluftbremsen, meines Wissens Lkw-Bremse, muss ich aber noch nachsehen da ich bisher nur selten mit gebremsten Wagen zu tun hatte bei der Parkbahn) und E-Bremssteller vorgesehen, plus einigen weiteren Schaltern/Tastern (Hauptschalter, Makrophon etc.) und MFA mit Oberstrom, Motorstrom, Batteriespannung, HL-Druck und Geschwindigkeit. Die Verarbeitung der Steuerspannungen/-impulse von den Bedienelementen im Fuehrerstand und ueber eine (moeglichst wenigpolige) IS-Leitung von den Bedienelementen in einem eventuell spaeter dazu kommenden Steuerwagen sowie der Messwerte fuer die Anzeigen wird vermutlich ueber eine SPS (angedacht eine "SIEMENS Logo!") laufen. Womit ich nun etwas hadere ist die letztendliche Ansteuerung der Fahrmotoren. Um auch schwerere Zuege zuegig auf Geschwindigkeit zu kriegen peile ich eine Leistung von 2kW an, verteilt auf vier Treibradsaetze in zwei Drehgestellen. Dafuer habe ich Gleichstrommotoren ins Auge gefasst; leider lassen sich die Seiten nicht verlinken, es handelt sich um Artikelnummer 1831-F2082 auf elektromotor.at. (Kenndaten: 24V=, Nennstrom 26,7A, Ausgangsleistung 500W). Der Motor bettelt mit seinen Massen foermlich um den Einbau als Tatzlagerantrieb.
Allerdings bin ich nicht im Stande adaequate Leistungselektronik dafuer auszumachen - immerhin gilt es, samt Blindleistung, satte 2,5kW zu schalten. Ausserdem moechte ich die Kruecke im Parkbahnbereich gaengiger Steuerungen umgehen, dass elektrisches Bremsen nicht moeglich ist, teilweise muss sogar der Hauptschalter aus sein zum Schalten des Richtungsschalters; ich will jedoch, wie man schon an der Liste der Bedienelemente erkennen kann, elektrisch Bremsen koennen. Dazu fallen mir drei Moeglichkeiten ein, wobei letztere meines Wissens fuer den Motor nicht gerade gesund waere. Auflistung nach Beliebtheit bei mir:
- Generatorbetrieb der Fahrmotoren, Wandlung der Spannung zwecks Rueckfuehrung in Batterieladegeraet
- Generatorbetrieb der Fahrmotoren, Verbrutzelung der Energie in wasser- oder oelgekuehlten Bremswiderstaenden
- Aufschalten von Leistung in Gegenrichtung
Nun ist die Frage - was tue ich? Da fallen mir vier Moeglichkeiten ein:
- Es gibt bereits handelsuebliche Drehzahlsteller die das geforderte beherrschen, ich habe nur auf den falschen Seiten geguckt
- Gibt's nicht fertig, ist aber bezahlbar und machbar im Eigenbau
- Es gibt bereits handelsuebliche Drehzahlsteller die das geforderte koennen, allerdings nur fuer 500W, daher, wie bei modernen Vollbahnfahrzeugen, jedem FM ein eigenes ASG geben
- Fuer die geforderte Leistung nicht machbar, aber man kann bezahlbar und machbar selbst ein ASG fuer 500W bauen und jeden Radsatz einzeln steuern
Letztere beide haetten den Vorteil, dass sie, ausreichend mit Sensoren aufgebrezelt und natuerlich in der Logo! programmiert, mit Schleuderschutz aus- bzw. nachgeruestet werden koennten. Waere allerdings ein weiteres komplexes System - wenn ich aber an oeffentliche Veranstaltungen denke, koennte das eine sehr lohnende Massnahme sein. Bestes Beispiel Echtdampfhallentreffen - gibt einige Modellbahner die sich auf 5" 'verirrt' haben und Uhrwerkloks fahren lassen weswegen auf allen Gleisen wo 5"-Loks fahren (und das sind aus 7.25"-Perspektive alle weil 7.25"-Gleise grundsaetzlich zweispurig ausgefuehrt sind dort) Sanden absolut verboten ist. Da die meisten dieser Loks auch vorsichtshalber so intensiv geschmiert werden dass sie vor Fett triefen wie eine McDoof-Pommes, sind die Gleise spaetestens am zweiten Tag hoffnungslos verschmiert, wogegen lediglich an der Rampe mit aeusserst bescheidenem Erfolg per spiritusgetraenktem Lappen vorgegangen wird.