Hinweis der Moderation |
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Die nachfolgenden Beiträge wurden aus dem ursprünglichen Projektbilder-Thema Martins Schmalspur-Werkstatt herausgelöst und auf Wunsch des Projekt-Autors in einen eigenes Diskussions-Thema überführt. |
Es gibt doch mal wieder ein Thema, bei dem sich ein Weiterführen des alten Kontos lohnt.
Diese Strecke ist ein Augenschmaus! Danke, Martin, für die Geduld und Mühe bei der Ausgestaltung. Auch die betrieblichen Extras sind sehr interessant. Allerdings wäre es empfehlenswert, einige Mängel zu beseitigen. Die Dokumentation beschreibt die Strecke ja als eine in Sachsen angesiedelte fiktive Strecke in den achtziger Jahren. Das kann ich so leider nur bedingt nachvollziehen, es gibt gravierende Abweichungen von der damals gültigen DV 301 und auch schon früher aufgestellten Bauvorschriften.
1. Es gab bei Nebenbahnen nie dreiflüglige Hauptsignale, bei den Hauptbahnen der DR war ihre Zeit 1953 zu Ende.
2. Läutetafeln gab es seit der Einführung des Signalbuchs am 1. Oktober 1971 offiziell nicht mehr, man kann sich aber auf diese Anmerkung berufen:
Zitat
11. Die Reichsbahndirektion darf bestimmen, dass auf Schmalspurbahnen wegen besonderer örtlicher Verhältnisse die Wegebenutzer in anderer Weise als durch Pfeifsignale gewarnt werden.
Allerdings wurden die Durchläutetafeln mit den zwei L nebst Endtafel nur bei mindestens zwei aufeinanderfolgenden Wegübergängen verwendet, bei nur einem könnte man auf das untere L verzichten und dann wird vom Standort der Tafel bis zur Mitte des BÜ geläutet (gab es bis 1959 offiziell als Kennzeichen K7c)
3. Bei Verwendung der Pfeif- und Läutesignale mit zwischen Tafel und BÜ vorhandenem Halt sollte mit Wiederholungszeichen gearbeitet werden.
4. Die Signale für Schneepflüge gab es bei der DR nur in weißer Farbe (sie sind auch heute noch so im Signalbuch vorhanden). Auch sollte der innere Winkel als solcher dargestellt werden, die jetzt verwendeten Signale stimmen da nicht.
5. Das "Sächsische Gleissperrsignal" ist wohl eine eigene Erfindung, hier ist es jedenfalls auch nicht bekannt::
http://www.hafenbahnhof.de/vor…sachs.htm#SigSignaltafeln
6. Die Einfahrhauptsignale sollten durch Kreuztafeln (So 106) angekündigt werden.
7. Wenn eine Geschwindigkeitsbeschränkung ab dem Einfahrsignal gelten soll (z.B. Bärenstein die 20 km/h), so ist sie vorher mit Lf 4 anzukündigen, am Esig steht dann Lf 5. Eine Gültigkeit ab Lf 4 gibt es nur bei Heraufsignalisierungen.
8. Die BÜ-Signale (So 16) mit nur einem weißen Licht sind von 1969 bis 1971 durch die neuere Ausführung mit den beiden zusätzlichen gelben Lichtern ersetzt worden. Mit dem Inkrafttreten des Signalbuchs 1971 gab es sie auf allen Strecken nicht mehr. Also austauschen oder die Strecke in die sechziger Jahre zurückdatieren (da gab es allerdings manche Autos noch nicht).
9. Eventuell sollte bei der kurvenreichen Strecke auch über das Aufstellen von Haltepunkttafeln Ne 6 nachgedacht werden.
10. Dieses Signal gab es nie.
Das ist eine sehr kritische Situation. Hier sollten wohl eher das LP-Schild und ein Lf 4 mit der Kennzahl 5 und ein Lf 5 vor dem Übergang nachgerüstet werden, da die "Schlucht" wohl eine Aufnahme des Warnsignals durch Wegbenutzer blockieren würde.
Soweit zu den betrieblichen Belangen, anschließend noch ein paar andere Dinge.
Die Gasflaschen der DR waren nur durch das Gewinde der Flasche mit der Lampe verbunden. Den zusätzlichen Spannbügel gab es nur bei der DB, er sollte daher bei den Lampentexturen für DR-Signale entfernt werden.
Der Haltrpunkt "Neudorf Kaserne" sollte umbenannt werden. In der DDR gab es keine Stationsnamen für den Personenverkehr, die auf militärische Einrichtungen hinwiesen.
Der Genuss beim Befahren der Strecke in der Simulation wird allerdings doch getrübt. Obwohl mein Rechner bisher mit keiner existierenden Strecke Probleme hatte, bei dieser geht die Bildrate bis in den einstelligen Bereich runter (Diashow); die Simulation bleibt mitunter auch für zwei bis drei Sekunden stehen. Der Schuldige war bald gefunden:
Objekte\Pflanzen\MartinF\Frieder_Jahreszeiten
Selbst wenn man diese auf weit sichtbar stellt, wird nur der Punkt der Simulationsausbremsung nach vorn verschoben. Kein Wunder, wenn an einem Punkt der Strecke eine derartige Anzahl (über 2200) von, wenn auch kleinen, Objekten eingelesen und berechnet werden muss. Hier zeigen sich die Grenzen der Detaillierung wenn so viele Objekte nicht auf mehrere Streckenpunkte aufgeteilt werden.
Auch das Maisfeld bei Hainsberg besteht aus vielen Einzelobjekten.
Das läßt sich eleganter mit einem Landschaftsobjekt lösen.
Gruß
Gerd