Dieser Beitrag soll zunächst zur Klärung eines relativ speziellen Falles der PZB dienen und ob Loksim diesen Fall korrekt oder falsch wiedergibt. Falls sich hier die Ansicht durchsetzt, dass ein Fehler vorliegt, würde ggf. noch eine Bugmeldung explizit folgen. Es geht erstmal nur um das Herausfinden der richtigen Verhaltensweise (deshalb auch nicht im Bugforum).
Nachdem man eine 1000-Hz-Beeinflussung erhalten hat, kann man sich nach Ablauf einer Strecke von 700 m vorzeitig aus der Geschwindigkeitsüberwachung (egal ob restriktiv oder nicht) befreien, falls die Voraussetzungen für eine solche Befreiung gegeben sind. Im Hintergrund wird aber für eine Strecke bis 1250 m nach der 1000-Hz-Beeinflussung nach weiteren aktiven Gleismagneten gesucht.
Zweifelsfrei steht fest, dass wenn man nach der Befreiung auf den maximal 550 verbleibenden Metern auf einen aktiven 500-Hz-Magneten trifft, unabhängig von der Geschwindigkeit eine Zwangsbremsung eingeleitet wird. Das führt Loksim nach meinem Wissen auch korrekt durch.
Die Frage ist, was passiert, wenn man innerhalb dieser Strecke zunächst auf einen aktiven 1000-Hz-Magneten fährt und erst in dessen Überwachungsbereich von erneuten 1250 m ein aktiver 500-Hz-Magnet folgt.
Die Frage hatten unabhängig voneinander MartinFinken (im Betaforum zur FVE 2) und ich im allgemein verfügbaren Forum gestellt. Als Antwort auf meine Anfrage hatte Nemo einen Beitrag darunter aus Richtline 483.0111 Abschnitt 4 ("Bedienen während der Fahrt") Nr. 7 zitiert. Ich war zwar etwas skeptisch, aber es erschien mir dann schlüssig, was Nemo dort ausgeführt hatte. Jetzt bin ich doch im Zweifel.
Insbesondere ist wichtig, auf was sich das "Erfolgt in diesem Bereich eine 500-Hz-Beeinflussung..." des zweiten Gedankenstrichs bezieht. Nemo hat das so interpretiert, dass es sich auch auf die gesamten 1250 m des neu überfahrenen 1000-Hz-Magneten bezieht - also auf den Teil, der im vorherigen Gedankenstrich aufgeführt ist. Das ist aber bei einer solchen Aufzählung vollkommen unlogisch. Es ist doch viel wahrscheinlicher, dass sich "dieser Bereich" auf den Eingangsteil bezieht - also die maximal 550 m nach der Befreiung. Das ist umso schlüssiger, als man die beiden Aufzählungsteile - insbesondere im Hinblick auf die völlige Äquivalenz ihrer Formulierung - ja theoretisch auch in der Reihenfolge tauschen könnte, so dass man zuerst die 500-Hz-Regel aufführt und erst danach die 1000-Hz-Regel.
Auch gibt es ein weiteres starkes Indiz, dass die Suche nach 500-Hz-Magneten bezüglich einer unerlaubten Befreiung nicht einfach bei einem 1000-Hz-Magneten komplett von vorn für 1250 m losgeht. Im vorherigen Abschnitt 6 heißt es nämlich am Ende:
Beachten Sie:
Befreien Sie sich, wenn Sie zweifelsfrei einen Fahrtbegriff > 30 km/h wahrgenommen haben und keine 500-Hz-Beeinflussung innerhalb von 550 m zu erwarten ist.
Wenn Nemos Ansatz stimmen würde, müsste dort ein sehr komplizierter Zusatzteil bezüglich 1000-Hz-Beeinflussungen vorgenommen werden, weil diese das Problem einer unbedingten 500-Hz-Zwangsbremsung beliebig herausschieben könnten. Das ist aber offenkundig nicht der Fall.
Deshalb würde ich gern Meinungen zu dieser Problematik hören. Insbesondere würde ich gern wissen, auf welcher Grundlage die momentane Loksim-Implementierung beruht, dass also ab einem 1000-Hz-Magneten für volle 1250 m nach unerlaubten Befreiungen bezüglich aktiven 500-Hz-Magneten gesucht wird (und vermutlich sogar kaskadiert - bei einem weiteren 1000-Hz-Magneten würde es wieder für 1250 m weitergehen usw.). Ist das auf Grund der persönlichen Interpretation der zitierten Richtlinie geschehen oder gibt es weitere Dokumente bzw. entsprechendes Wissen?
Falls sich das Problem nicht beantworten lässt: Am einfachsten wäre es, wenn es jemand mit einer echten Lokomotive einfach mal ausprobieren würde.